Deutsche Gesellschaft für Angiologie - Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V.
Risiko Thrombose: Perspektiven für eine bessere Patientenversorgung
Berlin (ots)
Thrombose und Lungenembolie - die versteckten Volkskrankheiten
Jedes Jahr sterben in Deutschland mehr Menschen an Venenthrombose und Lungenembolie als durch Verkehrsunfälle, AIDS, Prostata- und Brustkrebs zusammen. Aktuelle Schätzungen gehen von 40.000 bis 100.000 Todesfällen aus. Und doch ist das Bewusstsein darum in der Bevölkerung und bei Ärzten erschreckend wenig ausgeprägt.
Der Welt-Thrombose-Tag unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe informiert über die Gefahren von Thrombosen und ihren Folgen. Bundesminister Gröhe dazu in seinem Grußwort: "Das Aktionsbündnis Thrombose leistet mit seiner Kampagne und seinen Aktivitäten rund um den Welt-Thrombose-Tag einen bedeutsamen Beitrag zur Aufklärung der Bevölkerung und der Ärzteschaft. Sehr gerne habe ich daher die Schirmherrschaft über die Veranstaltung am 13. Oktober 2015 übernommen."
Neue Leitlinien zur Diagnostik und Therapie erarbeitet
Vor dem Hintergrund der neuen Leitlinien, die im Kommissionsentwurf vorliegen, diskutieren die führenden Gefäßspezialisten gemeinsam mit Gesundheitspolitikern und Kostenträgern, wie die Patientenversorgung in Deutschland verbessert werden kann.
Der aktuelle Entwurf der Leitlinien ermöglicht eine Risikostratifizierung von Thrombose und Lungenembolie. Das bedeutet: Die erste Diagnose durch den Hausarzt erfolgt über die Erhebung der klinischen Wahrscheinlichkeit und den D-Dimer-Test. Zusätzlich wird das Therapiespektrum um die so genannten "direkten Antikoagulantien" erweitert werden. Diese bieten Vorteile gegenüber der bisherigen Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten. Bei Tumoren und Schwangerschaften bleiben niedermolekulare Heparine die erste Wahl.
Versorgungssituation verbessern
Für eine verbesserte Versorgung von Patientinnen und Patienten bedarf es einer umfassenden Versorgungsforschung, um damit aktuelle Defizite zu identifizieren.
Die Epidemiologie von Thrombose und Lungenembolie und die Versorgungswege in Deutschland sind nur unzureichend bekannt: Gemeinsam mit Kostenträgern, ambulanten und stationären Versorgern (KV, DKG) und mit politischer Unterstützung muss die Versorgungsforschung angestoßen werden, um eine bessere, effizientere und sicherere Versorgung der Patienten zu ermöglichen.
Wichtige Kenntnislücken bei der Entstehung und Verhütung von Thrombosen und Lungenembolien gilt es zu schließen: Die Diagnose von Thrombose und Lungenembolie muss leitliniengerecht frühzeitig erfolgen. Ein zentrales Problem ist die Verhinderung von Rezidiven unter Abwägung des Blutungsrisikos der Behandlung. Grundlagen- und klinische Forschung sind für die Entwicklung besserer Therapiestrategien unverzichtbar.
Ziel all dieser Anstrengungen muss sein, das Leid der betroffenen Patienten durch das postthrombotische Syndrom, die pulmonale Hypertonie oder durch Blutungskomplikationen zu vermindern, die Sterblichkeit zu senken und die Patientenversorgung effizient zu strukturieren.
Aktionsbündnis informiert
Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie e. V. (DGA) hat 2014 das Aktionsbündnis Thrombose ins Leben gerufen. Führende Fachgesellschaften und Partner aus der Industrie engagieren sich gemeinsam und bilden ein Expertennetzwerk für Thrombose und Lungenembolie. Eine Aufklärungskampagne soll das öffentliche Bewusstsein für Prävention, Diagnose und Therapie schärfen, damit weniger Menschen durch die Folgen einer Thrombose sterben.
Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie e. V., der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung e. V. sowie der Deutschen Gefäßliga e. V. wird anlässlich des Welt-Thrombose-Tag es auf die Risiken in der aktuellen Versorgungsituation in Deutschland aufmerksam gemacht.
Der Welt-Thrombose-Tag wurde 2014 von der Internationalen Gesellschaft für Thrombose und Hämostase (ISTH) initiiert und wird weltweit von hunderten Fachgesellschaften und Organisationen gefördert. Das Aktionsbündnis Thrombose wird u. a. unterstützt von Bayer HealthCare und Sanofi.
Pressekontakt:
Infobüro Aktionsbündnis Thrombose
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