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Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP)

Versorgung von psychisch Erkrankten in der Corona Krise nicht durchgehend gewährleistet

Im Rahmen der Corona-Pandemie verstärkt sich die Wahrscheinlichkeit für psychische Krisen und Erkrankungsbeschwerden. Da aufgrund des großen Infektionsrisikos stationäre Betten im Bereich psychischer Erkrankungen abgebaut werden mussten, sind ambulante Hilfen, wie z.B. Beratungsstellen, Möglichkeiten zur Krisenintervention umso wichtiger um Hilfestrukturen für die psychische Gesundheit Betroffener zu ermöglichen. Die Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) fordern dazu insbesondere den Ausbau ambulanter Fernbehandlungen. Erst kürzlich eingeführte Einschränkungen müssen wieder zurückgenommen werden, da normalerweise wöchentlich stattfindende Fernbehandlungstermine teilweise nicht weitergeführt werden können. Der BDP befürchtet eine Verschlechterung der psychischen Situation der Betroffenen und kritisiert, dass mögliche Lösungen bei ambulanten psychotherapeutischen Behandlungen (wie z.B., auf Telefon auszuweichen, falls eine Videobehandlung nicht durchführbar ist) nicht gestattet ist.

Patientinnen und Patienten, die nicht über die entsprechenden technischen Geräte, über unzureichende Internetanbindung oder Kenntnisse im Umgang damit verfügen, können somit nicht angemessen behandelt werden. Psychotherapeutische Behandlungen sind bei besonders akut erkrankten Menschen (sogenannte Akuttherapien) an eine Präsenzpflicht gebunden -auch bei Therapien mit Kindern und Jugendlichen. Dies kann in der Corona-Pandemie oft nicht realisiert werden kann.

"Hier müssen zeitnah Strukturen geschaffen werden, die angemessene Hilfemaßnahmen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Rahmen der Corona-Krise gewährleisten." betont die Präsidentin des BDP Dr. Meltem Avci-Werning und fordert daher die Kassenärztliche Bundesvereinigung, den Spitzenverband der Krankenkassen sowie die Bundesregierung auf, alle ambulanten psychotherapeutischen Behandlungen per Videobehandlung und (bei technischen Schwierigkeiten) auch als telefonische Behandlung im Rahmen der Corona-Pandemie zuzulassen.

Der BDP e.V. leistet mit der kurzfristig eingerichteten BDP-Corona-Hotline einen Beitrag Menschen, die durch die Corona-Krisensituation psychisch belastet sind, zu unterstützen. Realisiert wird die BDP-Corona-Hotline durch den ehrenamtlichen Einsatz von Psychologinnen und Psychologen und den Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP).

Als der anerkannte Berufs- und Fachverband ist der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP e.V.) Ansprechpartner und Informant für Politik, Medien und Öffentlichkeit in allen Fragen der beruflichen Anwendung von Psychologie und Psychotherapie. Der BDP vertritt dabei die beruflichen Interessen der Psycholog*innen aus allen Tätigkeitsbereichen. Der Verband wurde am 5. Juni 1946 in Hamburg gegründet. Heute gehören ihm bundesweit rund 10.500 Mitglieder an.


Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V.
Am Köllnischen Park 2, 10179 Berlin
Tel. 030 - 209 166 620 
presse@bdp-verband.de
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