Wer im Ausland arbeiten will, möchte das nicht von zuhause aus am PC
Befristete Arbeitsverträge im Ausland sind beliebter als Work & Travel
Rheda-Wiedenbrück (ots)
Arbeiten im Ausland steht hoch im Kurs. Wer im Ausland arbeiten möchte, den lockt jedoch die Ferne und nicht das digitale Nomadentum am PC zuhause. Der Wunsch in einem begehrten Urlaubsland zu leben, zu arbeiten, dort Geld zu verdienen, fremde Kultur zu erleben und vor allem Deutschland für eine Weile hinter sich zu lassen, ist der Antrieb. Eine Umfrage verdeutlicht: Für rund 60 Prozent aller Befragten kommt überhaupt nicht in Frage, dann von Deutschland aus zu arbeiten. Und dies trotz vielfältiger digitaler Arbeitsmodelle im "New Work", wie beispielsweise mobiles Arbeiten bzw. Remote Work im Homeoffice. Auch ein Sabbatjahr als Alternative zum Job im Ausland schlossen fast 70 Prozent für sich aus. Lediglich die Mischform "Jobbatical" - eine Kombination aus Sabbatical und Job im Ausland - ist für knapp die Hälfte der Umfrage-Teilnehmenden denkbar. Das zeigt eine Extra-Auswertung der Online-Umfrage von Auslandsjob.de, einem Portal der INITIATIVE auslandszeit. An der Umfrage nahmen 3083 Personen teil. Die Befragung lief über viereinhalb Monate. Sie fand vom 13. September 2022 bis 30. Januar 2023 statt.
Wer Deutsch spricht, hat beste Job-Chancen an den schönsten Orten im Ausland
"Deutsch sprechende Mitarbeitende im Alter von 20 bis 30 Jahren sind im Ausland sehr begehrt, vor allem in europäischen Ländern im Kundenservice bzw. Customer Service", sagt Frank Möller, Geschäftsführer der INITIATIVE auslandszeit. "Deutsch gilt diesbezüglich mittlerweile als die wichtigste nachgefragte Sprache auf Unternehmensseite". Die Suche nach Deutsch sprechenden Fachkräften beschäftigt zahlreiche Personalagenturen für namhafte Unternehmen wie Google, Meta oder Netflix. Viele IT-Branchen wie Software-Hersteller, Suchmaschinenoptimierer, Smart-Home-Anbieter aber auch Versicherungen, Banken, Online-Händler, Fluggesellschaften, Reiseveranstalter oder Hotelketten haben ihren Kundenservice und technische Hotlines aus wirtschaftlichen Gründen ins Ausland verlegt. Sie alle haben einen hohen Personalbedarf an Mitarbeitenden, die gut Deutsch sprechen. Zudem macht sich ein solcher Auslandseinsatz bei einem renommierten Unternehmen gut im Lebenslauf.
"Daher ist es eine Win-Win-Situation für Deutsche mit Fernweh, die für sechs bis zwölf Monate oder auch darüber hinaus bezahlten Tapetenwechsel im Ausland suchen, aber genauso für die Arbeitgeber, die dringend Deutsch sprechendes Personal suchen", bestätigt Frank Möller.
Leben und arbeiten im Ausland hat Work & Travel den Rang abgelaufen
Ein weiterer Trend ist ersichtlich: Das befristete Arbeiten mit Vertrag und Gehalt im Ausland hat mittlerweile Work and Travel den Rang abgelaufen. Beim Work and Travel steht oft nach dem Abitur oder während des Studiums das Reisen und Erleben von Abenteuern auf anderen Kontinenten im Vordergrund. Dagegen möchten Auslandsjobber eine schöne Zeit in einer meist sonnigen EU-Metropole erleben und das mit Gehalt. Sie wollen an einem Ort sein, wo andere Urlaub machen. Ganz im Gegensatz zu Work and Travel haben sie bereits bei der Ausreise aus Deutschland den Arbeitsvertrag und damit die Jobgarantie schon im Gepäck.
Eine gewisse Unzufriedenheit mit dem Leben in Deutschland, die auch in den Freitext-Antworten der Umfrage deutlich wurde, ist auffallend. "Ich will das alles in Deutschland nicht mehr hören, ich will einfach raus", hört Frank Möller häufig. Sein Portal www.auslandsjob.de - seit 20 Jahren Anlaufstelle für grenzüberschreitende Arbeitssuche - verzeichnet seit Längerem verstärktes Interesse am Thema Remote Work sowie gesteigerte Nachfrage an vor allem deutschsprachigen Jobs im Ausland! So verzeichnet das Jobportal derzeit am Tag etwa 20 bis 30 Einträge in den Bewerberpool von jungen Leuten, die im Ausland arbeiten wollen. "Das 'Wo' und 'Was' oder das Gehalt sind meistens gar nicht so wichtig, Hauptsache 'raus'." Das sei eine Umkehrung früherer Einstellungen und typischer Reisemotive anderer Auslandsaufenthalte, so Möller.
Chancen für Deutsch sprechende Nicht-Akademiker sind im Ausland sehr gut
Die Anforderungen für sogenanntes "Contract Work" im Ausland sind in der Regel nicht akademisch. Die Job-Angebote richten sich an junge Menschen, die eine Zeit im Ausland arbeiten und gleichzeitig das Leben dort genießen möchten. Eine Berufsausbildung, das "Privileg" Abitur oder gutes Englisch sind zwar von Vorteil, aber nicht notwendig. Deutschsprachigkeit, Teamfähigkeit und Empathie, um Kundendialoge lösungsorientiert führen zu können, sind die gesuchten Skills. Schulungen finden dann vor Ort statt. "Es muss auch nicht immer ein Job im Call-Center sein, wobei es dort die meisten Angebote gibt", erklärt Möller. Auch Service-Personal wie beispielsweise Barkeeper auf einem deutschen Kreuzfahrtschiff oder Kinderbetreuung in einem Urlaubsclub werden gesucht.
Ein weiteres Plus: Um das begehrte Personal zu bekommen, runden sogenannte "Relocation Packages" (Umzugspakete) die Job-Angebote ab. Dazu zählen beispielsweise Unterkunft, Verpflegung, Erstattung der Reisekosten, Krankenversicherung oder Sprachkurse. Hin und wieder gibt es auch Boni, wenn der Personalbedarf sehr dringend ist und eine private Krankenversicherung on top.
Aber es gibt auch Nachteile: Die Gehälter sind in der Regel landestypisch. Sie liegen bei etwa 1400 Euro brutto, allerdings oft mit Kost & Logis und anderen Zugaben. Die meisten deutschsprachigen Auslandsjobs gibt es in Portugal (Lissabon), in Griechenland (z.B. Thessaloniki), in spanischen Metropolen (Barcelona, Madrid), auf den Kanaren und Balearen, aber auch in osteuropäischen Großstädten, in skandinavischen Ländern und außerhalb von Europa wie in Thailand, wo es eine große deutsche Community gibt.
Was vielleicht auch nicht jedem liegt: Die Jobs sind zwar in einer reizvollen Urlaubsdestination, aber der Arbeitsplatz befindet sich nicht zwangsläufig in der malerischen Natur oder auf dem Land. Gearbeitet wird in modernen Büros, manchmal mit Meerblick, aber vor allem mit Headset und am Computer-Monitor.
Die meisten Auslandsjobber möchten nach ihrem befristeten Job wieder zurück nach Deutschland. Anderen gefällt es jedoch so gut, dass sie bleiben und dann in der beruflichen Hierarchie ihres ausländischen Arbeitgebers die Karriereleiter aufsteigen, so die Ergebnisse der Umfrage.
Mehr Informationen auf https://www.auslandsjob.de und https://ots.de/GIyJfr
Zur kompletten Auslandsjob-Umfrage auf https://www.auslandsjob.de/ueber-uns/studien/umfrage-studie-arbeiten-ausland-2023/
Die INITIATIVE auslandszeit zählt zu den größten unabhängigen Informations-Netzwerken zum Thema Arbeiten, Reisen & Leben im Ausland im deutschsprachigen Internet. Sie wurde 2008 in Rheda-Wiedenbrück (Westfalen) gegründet. Auslandsjob.de ist ein führendes Fachportal zum Thema Arbeiten im Ausland und Working Holidays. Es bietet Entscheidungshilfen sowie Jobangebote im Ausland, aber auch Tipps zum Visum, zu Flügen, Kosten und zur Planung.
Pressekontakt:
Kontakt: Frank Möller, INITIATIVE auslandszeit GmbH, Berliner Str.
36, 33378 Rheda-Wiedenbrück, Tel.: 05242 4054341, E-Mail:
frank@auslandszeit.de, https://www.auslandszeit.de
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