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Mit Behinderung zum Freiwilligendienst ins Ausland

Mit Behinderung zum Freiwilligendienst ins Ausland
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Nach der Schule oder Ausbildung erst einmal raus in die Welt: Ein Auslandsjahr ist der Traum vieler junger Menschen. Doch was ist, wenn man eine gesundheitliche Beeinträchtigung oder eine Behinderung hat? Staatliche Förderprogramme, wie der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts, bieten inklusive Angebote und unterstützen die Teilnehmenden organisatorisch und finanziell. Die Bewerbungsphase für das kommende Jahr hat bereits begonnen.

Meeresschildkröten schützen in Costa Rica, an einer Gehörlosen-Schule arbeiten in Ghana oder Straßenfußball unterstützen in Indien: Es gibt viele Möglichkeiten für einen Freiwilligendienst im Ausland. Man kann dabei neue Perspektiven und Freundschaften gewinnen, sich beruflich orientieren, Sprachkenntnisse erwerben oder ein Gap Year zwischen Schule und Studium oder Berufsausbildung und Arbeitsleben sinnstiftend ausfüllen. Dank staatlicher Förderprogramme ist der Gang ins Ausland für alle möglich, auch für junge Menschen mit einer Beeinträchtigung oder Behinderung.

Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts steht allen interessierten jungen Menschen ab 18 Jahren offen, die sich für mindestens sechs Monate vor Ort in Afrika, Asien, Lateinamerika, Osteuropa oder Ozeanien freiwillig engagieren möchten. Menschen mit einer Beeinträchtigung oder Behinderung können bis zu einem Alter von 35 Jahren teilnehmen. Für alle anderen liegt die Altersgrenze bei 28 Jahren. Voraussetzungen sind die deutsche Staatsbürgerschaft oder ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht sowie ein Schul- oder Berufsabschluss oder gleichwertige Erfahrungen.

Dank der Förderung durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung entstehen den Freiwilligen keine Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Versicherungen. Die Entsendeorganisationen können jedoch die Übernahme der Reisekosten von den Freiwilligen verlangen, sofern diese ausreichende Mittel haben. Kosten, die durch eine Behinderung oder Beeinträchtigung entstehen, werden von weltwärts übernommen, wie zum Beispiel die Kosten für Medikamente, die die Auslandskrankenversicherung nicht übernimmt, oder die Kosten für Gebärdendolmetschung.

Lars hat Epilepsie und macht gerade einen weltwärts-Freiwilligendienst in Südafrika. Er möchte andere Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen ermutigen, ihren Traum zu verwirklichen: „Während meiner Schulzeit wollte ich schon immer einen Freiwilligendienst machen. […] Der Fakt, dass ich Epilepsie habe, spielte bei meiner Entscheidung nur eine untergeordnete Rolle. Ich lebe mittlerweile schon seit mehreren Jahren mit der Krankheit und habe mich an die Einschränkungen, die damit einhergehen gewöhnt.“ Vor Ort geht er offen mit seiner Erkrankung um. „Bis jetzt gab es noch keine negative Reaktion darauf“, berichtet er eher nebenbei und betont vielmehr die für ihn wesentlichen Erfahrungen: „Man kommt aus seiner Komfortzone raus, macht neue und coole Erfahrungen.“

Auch das Europäische Solidaritätskorps ( www.solidaritaetskorps.de) der EU ist ein inklusives Programm, das insbesondere auch junge Menschen erreichen möchte, die geringere Chancen auf einen Zugang zu Bildungsangeboten haben als Gleichaltrige. Die Freiwilligen engagieren sich zwischen zwei und zwölf Monaten europaweit in gemeinnützigen Projekten und unterstützen den gesellschaftlichen Zusammenhalt Europas. Neben den Kosten für Unterkunft, Verpflegung, Taschengeld, Versicherung sowie einen Sprachkurs werden bei Unterstützungsbedarf zusätzliche Kosten übernommen.

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Über weltwärts

Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst weltwärts richtet sich an junge Menschen zwischen 18 und 28 Jahren, die sich für eine längere Zeit international engagieren möchten. Engagement für eine nachhaltige Entwicklung, interkultureller Austausch, Globales Lernen und die Stärkung internationaler Partnerschaften stehen dabei im Vordergrund. weltwärts wird von rund 140 gemeinwohlorientierten Trägern in Deutschland und circa 2.000 Partnerorganisationen in Afrika, Asien, Lateinamerika, Osteuropa und Ozeanien umgesetzt. Die Beratung und Unterstützung der beteiligten Akteure sowie die administrative und finanzielle Koordination verantwortet die Koordinierungsstelle weltwärts bei Engagement Global. Gefördert wird das Programm durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Menschen mit einer Beeinträchtigung oder Behinderung können bis zum Alter von 35 Jahren am Programm teilnehmen und erhalten bei Bedarf zusätzliche Förderung.

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ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH – Service für Entwicklungsinitiativen informiert und berät Einzelpersonen, Zivilgesellschaft, Kommunen, Schulen, Wirtschaft und Stiftungen zu entwicklungspolitischen Vorhaben und fördert diese finanziell. Wir qualifizieren bedarfsgerecht, verbinden Menschen und Institutionen miteinander, unterstützen zivilgesellschaftliches und kommunales Engagement.
Engagement Global arbeitet im Auftrag der Bundesregierung und wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert. Sitz ist Bonn. Weitere Standorte sind Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig, Mainz und Stuttgart.

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