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MEDICA

MEDICA MEDIA: Effizienz in der Pflege durch Telemedizin

Düsseldorf (ots)

Wie kann ambulante Pflege heute effizienter,
qualitativ hochwertiger und damit kostensparender gestaltet werden? 
Dies ist eine zentrale Frage, die das Projekt VitaBIT beantworten 
soll. "Wir legen viel Wert auf die Vernetzung der 
Softwarekomponenten, die Nutzung des digitalen Stiftes, der Kamera am
Mobiltelefon und die Web-Akte, die dahinter steckt", betont Dr.-Ing. 
Christophe Kunze, FZI Forschungszentrum Informatik, im Vorgriff auf 
seine Projektpräsentation im Rahmen der MEDICA MEDIA. Die MEDICA 
MEDIA ist etabliertes Forum für Telemedizin, integriert in die mit 
mehr als 4.200 Ausstellern weltgrößten Medizinmesse MEDICA in 
Düsseldorf (18. bis 21. November 2009). Kunze meint: "Wir sind 
sicher, dass wir einen echten Mehrwert erzielen können". Sein Projekt
wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) 
gefördert. Konkretes Ziel ist es, eine offene IT-Plattform für alle 
an der Pflege Beteiligten zu entwickeln, die die Kommunikation und 
den sicheren Informationsaustausch gewährleisten soll.
Das bedeutet, dass Kunze und seine Projektpartner nicht an einer 
Software arbeiten, die bereits bestehende Programme ersetzen soll. 
Vielmehr soll die Software vernetzt werden und neue Komponenten 
anbieten. Somit könnte ein bestehendes Pflegeverwaltungssystem 
behalten werden und dessen  Tourenpläne und Stammdaten in das neue 
System importiert werden. Ein Hersteller von Praxissoftware könnte 
seine Produkte um eine Kommunikationskomponente zwischen Arzt und 
Pflegedienst ergänzen.
VitaBIT soll die Kommunikation und die Dokumentation vereinfachen 
und verbessern, dient aber auch der Mobilisierung der Zeit- und 
Leistungserfassung. Der Pflegemitarbeiter bekommt auch unterwegs 
Zugriff auf die Informationen zu seinem Klienten - zum Beispiel wie 
man die Angehörige des Klienten erreicht. Er kann zudem auch 
unterwegs Updates zu seinem Tourenplan erhalten - zum Beispiel wenn 
ein pflegerischer Notfall Änderungen notwendig macht. Und digital 
geht es weiter.
Ein digitaler Stift ermöglicht die Pflegedokumentation und die 
Leistungserfassung beim Klienten auf Papier und gleichzeitig digital 
dank eingebauter Kamera. Freie Texteingaben werden als Bild 
gespeichert, wird eine Leistung dagegen abgehackt, dann wird dies als
"erbracht" markiert. Insgesamt werden Informationen, die die 
Pflegekraft beim Patienten gewinnt, automatisiert übernommen. Hier 
geht es zum Beispiel auch um Vitalwerte wie Blutzucker, Blutdruck und
Gewicht. Auch diese Werte werden bei der Erfassung vom Messgerät 
direkt per Funk (Bluetooth) an das Mobiltelefon gesendet und dann 
online in die Web-Akte integriert und abgespeichert. Ebenfall digital
werden Wunden dokumentiert. Das Foto wird mit dem Mobiltelefon 
gemacht. Dieses weiß, wo es ist und ordnet die Bilder dem 
entsprechenden Klienten zu. Nach Ende der Tour werden die gesammelten
Fotos automatisch über eine Dockingstation in die Web-Akte 
überspielt. Gleichzeitig werden die Geräte für den nächsten Einsatz 
geladen.
Nutzen wird evaluiert
Weitere Benutzergruppen, die an der Pflege der Patienten 
unmittelbar beteiligt sind, können ebenfalls auf die Web-Akte 
zugreifen. Hier sind insbesondere die Ärzte und Krankenhäuser, die 
die jeweiligen Patienten betreuen, aber auch die Angehörigen der 
Patienten zu nennen. Ob dies alles tatsächlich den erwarteten 
Mehrwert bringt, wird nun untersucht. Zurzeit startet eine Evaluation
bei einem ambulanten Pflegedienst und in einem Pflegeheim.
Und schon denkt Kunze weiter. Er arbeitet im Bereich "Ambient 
Assisted Living" (AAL), der Methoden, Konzepte und elektronische 
Systeme umfasst, die das alltägliche Leben älterer Menschen zuhause 
situationsabhängig und unaufdringlich unterstützen sollen. Hier 
könnten Geräte, die in der Wohnung stehen, dem Pflegedienst 
mitteilen, was in dessen Abwesenheit passierte. So könnten zum 
Beispiel Schlafstörungen entdeckt werden, die ansonsten lange Zeit 
unbemerkt bleiben. Aufgrund des modularen Aufbaus von VitaBIT 
scheinen solche Szenarien gut umsetzbar zu sein. In Zukunft wird der 
Bedarf an dieser und ähnlichen Lösungen sicher wachsen.
Dr.-Ing. Christophe Kunze, Leiter des Bereichs "Embedded Systems 
and Sensors Engineering" am FZI Forschungszentrum Informatik, 
Karlsruhe, wird bei der MEDICA MEDIA die Power-Input-Session 
"Vernetzte ambulante Pflege" am Donnerstag, 19. November 2009 
(MEDICA-Halle 15).
Informationen zur MEDICA 2009 und zur MEDICA MEDIA online unter:
http://www.medica.de und http://www.medicamedia.de

Pressekontakt:

Messe Düsseldorf GmbH
Pressereferat MEDICA 2009
Martin-Ulf Koch/ Larissa Browa
Tel.: +49(0)211-4560-444/ -549
FAX: +49(0)211-4560-8548
E-Mail: KochM@messe-duesseldorf.de

Original-Content von: MEDICA, übermittelt durch news aktuell

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