MEDICA-Kongress 2001 in Düsseldorf: Sieger des Innovationswettbewerbs zur Förderung der Medizintechnik prämiert
Düsseldorf (ots)
Im Rahmen des MEDICA-Kongresses "Innovationen in der Medizintechnik" wurden heute in Düsseldorf die Siegerinnen und Sieger des "Innovationswettbewerbs zur Förderung der Medizintechnik" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) prämiert. Mit diesem Wettbewerb bietet das BMBF innovativen Forschungsansätzen in der Medizintechnik die Chance zur Verwirklichung. So soll jeweils in einem Schlüsselexperiment die Machbarkeit eines neuen Verfahrens oder einer neuen Technik nachgewiesen werden. Das breite Echo in den Forschungseinrichtungen und Firmen auf den Wettbewerb zeigt die Innovationsfähigkeit und herausragende Kompetenz Deutschlands in zukunftsträchtigen Themenfeldern der Medizintechnik.
Aus 123 Bewerberinnen und Bewerbern hat eine international besetzte Expertenjury die 9 diesjährigen Sieger ausgewählt, deren Projekte mit insgesamt knapp 4 Millionen Mark durch das BMBF unterstützt werden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten ein Preisgeld zwischen 250.000 und 500.000 Mark für Ihre Forschungsarbeit.
In diesem Jahr ist ein Schwerpunkt der Gewinner-Themen die Infektionsdiagnostik: Ein neuartiger Bio-Chip aus Heidelberg soll in Zukunft die Diagnose von Borrelien-Infektionen erleichtern. Das Ziel, resistente Keime auf Intensivstationen schneller als bisher zu erkennen, verfolgt eine Arbeitsgruppe aus Hürth. Bakterien, Viren und Schadstoffen sind Forscher aus Ulm mit Hilfe kleinster, fluoreszierender Partikel auf der Spur. Auch im Bereich Bildgebung konnten sich zukunftsweisende Ideen durchsetzen: Ein computergesteuertes Ultraschallgerät zur Brustkrebsdiagnose in 3D planen Forscher aus Bochum. In Heimstetten bei München entsteht ein mathematisches Modell, um die komplexe physikalische Struktur des Gehirns zu verstehen. Dreidimensional ist ebenfalls ein Bioimplantat aus Rostock, das bei der Heilung von Knorpelschäden helfen wird. "Multimedia" ist das Stichwort zur Früherkennung von Schizophrenie und Alzheimer: Forscher aus Magdeburg analysieren die spontanen Augenbewegungen von Betroffenen in einer virtuellen Welt. Ohne Schmerzen soll in Zukunft das Herz wieder auf Trab gebracht werden: In der Medizinischen Hochschule Hannover entsteht ein Ultraschall-Stimulator für die Notfallmedizin. Damit die Patienten auch bei der Früherkennung von Diabetes nicht mehr leiden müssen, entwickeln Wissenschaftler in Dortmund eine Diagnosemethode ohne Blutabnahme und Nadelstich. Ist das Forschungsexperiment erfolgreich, soll spätestens nach 3 Jahren in allen Projekten die weitere Entwicklung und Vermarktung durch die Industrie erfolgen. So bleiben die wichtigen Forschungsergebnisse nicht in den Laboren oder hinter Klinikmauern, sondern erreichen durch die Förderung des BMBF und die Einbindung der Industrie die Patienten weltweit. Vielfach entstehen durch die geförderten Projekte neue Perspektiven auf mehr Lebensqualität. Zusätzlich werden mit dem Wettbewerb die Stärken Deutschlands auf dem Gebiet der Medizintechnik für die Zukunft gesichert und ausgebaut.
Technik in der Medizin bedeutet dabei nicht nur "Apparatemedizin". Multimedia in der Psychiatrie beispielsweise wird die Eigenmotivation der Betroffenen stärken und damit die Diagnose und Therapie verbessern. Der Einsatz von Knie- oder Hüft-Prothesen wird durch moderne Bioimplantate abgewendet und die Heilungschancen werden insgesamt erhöht. Hiervon profitiert einerseits der Patient: die neuen Diagnose- und Therapieverfahren sind schneller, präziser und schonender. Andererseits werden durch diese Medizintechnik auch Kosten gesenkt: so fördert eine effektivere und günstigere Infektionsdiagnostik das Einsparpotenzial ebenso wie eine raschere Genesung der Patienten. Durch den Einsatz neuer Verfahren oder Techniken werden die Liege- und Therapiezeiten insgesamt verkürzt und somit zusätzlich geringere Folgekosten verursacht.
Hinweis! Eine ausführliche Beschreibung der siegreichen Forschungsarbeiten sowie eine Liste mit den Anschsprechpartner seitens der einzelnen Projekte ist zu beziehen über nachstehend genannte Kontakte.
Informationen zum Forschungswettbewerb des BMBF: DLR, Projektträger der BMBF, - Gesundheitsforschung - Südstraße 125, 53175 Bonn Tel. 0228-38 21-210
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