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Sanierung des Caritasverbandes Breisgau-Hochschwarzwald ist auf der Zielgeraden

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Sanierung des Caritasverbandes Breisgau-Hochschwarzwald ist auf der Zielgeraden

Insolvenzplan soll in den kommenden Tagen eingereicht werden / Nach Zustimmung der Gläubiger könnte Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung noch im Frühsommer aufgehoben werden / Zahlreiche Maßnahmen, um den Verband strukturell und finanziell besser aufzustellen

Freiburg im Breisgau, 10. Februar 2025. Die Sanierung des Caritasverbandes Breisgau-Hochschwarzwald biegt auf die Zielgerade ein. In den kommenden Tagen wird der Verband beim Amtsgericht Freiburg einen Insolvenzplan einreichen, den der Vorstand um Vorsitzenden Hans-Georg Liegener und Vorstandsmitglied Dr. Dirk Pehl in den vergangenen Monaten ausgearbeitet hat. Stimmen die Gläubiger dem Plan zu, könnte das Insolvenzverfahren noch im Laufe des Frühsommers erfolgreich beendet werden.

„Ein Insolvenzplan stellt eine Art Vergleich des Verbandes mit seinen Gläubigern dar und regelt die genauen Bedingungen für die finanzielle Sanierung des Verbandes. Der Plan beschreibt die letzten Schritte auf dem Weg heraus aus dem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Die Einreichung ist daher ein wichtiger Meilenstein für den Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald“, sagt Vorstandsmitglied Dr. Dirk Pehl, zugleich Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht bei Schultze & Braun, der den Verband insolvenzrechtlich durch die Sanierung begleitete. Der Plan wurde in enger Abstimmung mit dem vom Insolvenzgericht eingesetzten Sachwalter, dem Rechtsanwalt Dr. Eike Happe, erarbeitet und sieht vor sieht unter anderem vor, dass die Gläubiger eine Quote auf ihre ausstehenden Insolvenzforderungen erhalten. Im Gegenzug verzichten sie auf ihre restlichen Forderungen. „Eine Zustimmung der Gläubiger zu dem Insolvenzplan ist die Chance des Verbandes, das Verfahren hinter sich zu lassen und den Blick nun ausschließlich auf die Zukunft und die Weiterentwicklung der bestehenden Angebote zu richten, sowohl in den Sozialen Diensten als auch in der Seniorenhilfe. Der Caritasverband wird in dem Fall, dass der Insolvenzplan Rechtskraft erlangt und nach der Umsetzung weiterer Maßnahmen sowohl finanzwirtschaftlich saniert als auch leistungswirtschaftlich wettbewerbsfähig sein“, sagt Dr. Pehl.

„Der Caritasverband hat in den Monaten seit Beginn des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung im September 2023 sehr viel getan, um diejenigen Entwicklungen aus der Vergangenheit zu bereinigen und zu korrigieren, die uns als Verband in eine herausfordernde finanzielle Lage gebracht haben. Heute – nach einer Vielzahl von verschiedenen Einzelmaßnahmen – ist der Verband deutlich besser aufgestellt; nicht nur finanziell, sondern vor allem auch organisatorisch. Wir haben eine etwas schlankere Struktur, ohne einen personellen Kahlschlag durchgeführt zu haben. Ganz im Gegenteil: Es gelingt uns zunehmend, Personalengpässen zu begegnen und neue Mitarbeiter*innen für die Arbeit in unserem Verband zu begeistern“, sagt Vorstandsvorsitzender Hans-Georg Liegener.

In den vergangenen Monaten hat der Caritasverband seine grundsätzliche organisatorische Aufstellung, aber auch die einzelnen Angebote und Leistungen kritisch auf den Prüfstand gestellt. „Es ging uns nicht um die Frage, dass wir Angebote per se reduzieren oder aufgeben. Angesichts der drohenden Zahlungsunfähigkeit unseres Verbandes mussten wir uns aber ehrlich fragen, ob wir bei einzelnen Leistungen tatsächlich besser und effizienter waren als andere Träger. Gerade bei den ambulanten und (teil-)stationären Angeboten der Seniorenhilfe, mit denen der Verband teils erhebliche Defizite erwirtschaftet hatte, haben wir diese Frage auch aus grundsätzlichen Erwägungen mit „Nein“ beantwortet. Dennoch ist es uns gelungen, Schließungen weitestgehend zu vermeiden und die bestehenden Einrichtungen und Angebote in neue Hände zu legen. Uns ist bewusst, dass eine solche Umstellung für Bewohner und Angehörige sowie die dortigen Mitarbeiter immer eine Belastung ist. Daher war es uns zugleich immer wichtig, den Betroffenen jeweils eine Alternative innerhalb unseres Verbandes anzubieten oder dabei behilflich zu sein, eine andere Lösung zu finden. Das ist uns aus meiner Sicht sehr gut gelungen“, sagt Hans-Georg Liegener.

Hauptursache für die wirtschaftliche Schieflage des Caritasverbandes Breisgau-Hochschwarzwald waren insbesondere Verluste, die in verschiedene Einrichtungen der Seniorenhilfe erwirtschaftet wurden. Mehrere Pflegeheime konnten nicht ausgelastet werden, weil Personal fehlte und der Verband auf sehr teure Leiharbeit zurückgreifen musste, um den erforderlichen Personalschlüssel in der Betreuung der Bewohner jederzeit sicherzustellen. Zusätzlich kam es in Folge der Corona-Pandemie zu erheblichen Preissteigerungen für Lebensmittel und Energie.

Der Betrieb des Pflegeheims und der Tagespflege Katharina-Rieder-Haus in Glottertal musste aus diesen Gründen bereits vor dem Insolvenzantrag nur rund acht Monate nach der Eröffnung eingestellt werden, die Einrichtung steht weiterhin zum Verkauf. Das Seniorenzentrum St. Georg in Neuenburg steht ebenfalls seit September 2022 leer. Ein Verkauf dieses Hauses könnte im Laufe des Jahres 2025 gelingen. In Vogtsburg trennte sich der Verband von der Senioreneinrichtung Haus Pantaleon. Auch dieses Gebäude steht weiterhin zum Verkauf. Des Weiteren legte der Caritasverband verschiedene teilstationäre und ambulante Angebote, etwa den Betrieb von Seniorenwohnanlagen und -wohngruppen (z.B. Merdingen und Schluchsee) sowie Tagespflegeeinrichtungen (z.B. Kirchzarten) oder den Menüservice Essen auf Rädern (z.B. Schluchsee, Bad Krotzingen/Ehrenkirchen) in neue Hände oder fährt – sofern es keinen Übernehmer für diese Leistungen gab – den Betrieb kontrolliert herunter (z.B. Merzhausen).

Gleichzeitig ist es dem Verband gelungen, die Auslastung der im Verband verbleibenden Senioreneinrichtungen deutlich zu steigern und die Personalsituation dort entscheidend zu verbessern. Sämtliche bestehenden Einrichtungen der stationären Seniorenpflege sollen daher langfristig vom Caritasverband weitergeführt werden. Das Haus in Münstertal ist sehr gut aufgestellt und perspektivisch voll belegt. Auch Umkirch und Neuenburg (Edith-Stein-Haus) sind gut belegt. In Kirchzarten verzeichnet der Verband kontinuierliche Personalzugänge, dass auch dieses Haus zeitnah in die Vollbelegung kommen wird. Diesen Weg strebt der Verband auch für das Prälat-Stiefvater-Haus in Ehrenkirchen an.

Zusätzlich zu diesen Maßnahmen erarbeitete der Verband neue Mitarbeiterstrukturen, verbesserte sein Finanzwesen und überprüfte das bisherige Softwaresystem, um Chancen der Digitalisierung stärker zu nutzen. Durch Neuverhandlungen ist es dem Verband darüber hinaus gelungen, Verträge mit Kommunen oder Dienstleistern wieder kostendeckend zu gestalten beziehungsweise Kosten zu reduzieren.

„Der Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald hat erhebliche Anstrengungen unternommen, um seinen Herausforderungen mit Augenmaß zu begegnen, Schwachstellen zu beseitigen und sich neu aufzustellen. Ich danke dem Vorstand und allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit, die sich nun auszahlt. Die Neuaufstellung ist nicht nur im Sinne der Menschen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, sie schafft auch einen Mehrwert für die betroffenen Gläubiger. Ich bin zuversichtlich, dass der Insolvenzplan die Zustimmung der Gläubiger erhalten kann“, sagt Sachwalter Dr. Eike Happe von der Insolvenzrechtskanzlei ECKERT.

„Stimmen die Gläubiger dem Insolvenzplan zu, kann er in den folgenden Wochen umgesetzt und das Verfahren noch im Laufe des Frühsommers aufgehoben werden. Dann wäre die Caritas Breisgau-Hochschwarzwald wieder ein „normaler“ Verband. Gleichzeitig wären die Aufgaben von Herrn Dr. Pehl und mir im Verband erfüllt. Daher werden wir uns als Verband bereits jetzt auf die Suche nach geeigneten Nachfolgern für die beiden Ämter im Vorstand machen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Für den Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald beginnt dann eine neue Zeitrechnung“, sagt Vorstandsvorsitzender Hans-Georg Liegener.

Zum Caritasverband für den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald e.V.

Der Caritasverband für den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald e.V. ist ein Wohlfahrtsverband mit rund 800 hauptamtlichen und über 400 ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Er bietet Menschen in schwierigen Lebenslagen fachgerechte Unterstützung und ist im Landkreis ein großer Anbieter von ambulanten und stationären Pflegeleistungen. Der Caritasverband lässt sich vom Bild der solidarischen und gerechten Gesellschaft leiten, in der auch Arme und Schwache einen Platz mit Lebensperspektiven finden können. Die Not von Hilfe-bedürftigen in ihren jeweiligen Ausprägungen steht im Mittelpunkt der Arbeit.

Mit freundlichen Grüßen

Ingo Schorlemmer
Pressesprecher
Schultze & Braun GmbH & Co. KG
Eisenbahnstraße 19-23
77855 Achern
Tel: +49 7841 708-128
Fax: +49 7841 708-301
Mail:  ISchorlemmer@schultze-braun.de
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