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Beitragsservice stellt Jahresbericht 2017 vor - Meldedatenabgleich 2018 angelaufen
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Köln (ots)
Erträge aus dem Rundfunkbeitrag 2017 mit 7,97 Mrd. Euro nahezu stabil auf dem Niveau des Vorjahres, leichte Zuwächse bei Wohnungen und Betriebsstätten
Online-Services weiter ausgebaut, Nutzung des Portals rundfunkbeitrag.de um ein Drittel gesteigert, telefonische Erreichbarkeit erhöht, Bearbeitungsdauer verkürzt
Strukturmaßnahmen greifen: Betriebskosten gesenkt, Zahl der Mitarbeiterkapazitäten auf deutlich unter 1.000 reduziert
Meldedatenabgleich 2018 für mehr Beitragsgerechtigkeit gestartet, Mailing an insgesamt ca. 3,5 Mio. Adressaten angelaufen, Ergebnisprognose Anfang kommenden Jahres
Der Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio erzielte 2017 Erträge aus dem Rundfunkbeitrag in Höhe von 7,97 Mrd. Euro. Mit einem Rückgang von -0,05 % (3,7 Mio. Euro) lagen die Erträge nahezu auf Vorjahresniveau. Insgesamt rund 7,82 Mrd. Euro flossen an ARD, ZDF und Deutschlandradio. 151 Mio. Euro erhielten die Landesmedienanstalten.
Rund 90 % der Beitragserträge stammen aus dem privaten Bereich, wo pro Wohnung monatlich 17,50 Euro zu zahlen sind. Gut 39 Mio. Wohnungen waren Ende 2017 beim Beitragsservice gemeldet - ein Plus von rund 38.000 Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr. 2,76 Mio. Personen waren aus sozialen Gründen vom Rundfunkbeitrag befreit. 460.000 zahlten einen ermäßigten Beitrag. Die Anzahl der vom Rundfunkbeitrag befreiten Personen sank aufgrund auslaufender Befreiungen 2017 um 5,8 %. Da die meisten Befreiungen verlängert werden können und seit vergangenem Jahr auch eine rückwirkende Befreiung möglich ist, wird die Zahl 2018 voraussichtlich wieder ansteigen.
Im gewerblichen Bereich richtet sich die Beitragshöhe nach der Unternehmensgröße - also nach der Anzahl der Betriebsstätten, der Mitarbeiter und der Kfz. Unternehmen, Institutionen und Einrichtungen des Gemeinwohls beteiligten sich 2017 mit knapp 10 % an der Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Sender. Dieser Anteil ist seit vielen Jahren nahezu konstant.
Deutlich rückläufig war erneut die Zahl der Beitragskonten im Mahnverfahren - sie sank 2017 um 6,8 % auf rund 4,25 Mio. Beitragskonten. "Über 90 % aller Beitragszahler entrichteten ihre Rundfunkbeiträge fristgerecht", so Dr. Stefan Wolf, Geschäftsführer des Beitragsservice. Der Abschluss zahlreicher Klärungsverfahren zu Beitragskonten, die im Zuge der Umstellung auf den Rundfunkbeitrag neu angemeldet worden waren, habe zu einem weiteren Rückgang der Mahnverfahren geführt. Einige der Neuangemeldeten hatten auf die Schreiben des Beitragsservice nicht reagiert und waren so vorübergehend ins Mahnverfahren gerutscht.
Online-Services ausgebaut, Bearbeitungszeit verkürzt, telefonische Erreichbarkeit gesteigert
Auch 2017 baute der Beitragsservice seine Online-Services weiter aus. Nahezu alle Anliegen können Beitragszahler inzwischen einfach, schnell und bequem online erledigen. Der Internetauftritt rundfunkbeitrag.de wurde mit Fokus auf den Service umfassend überarbeitet und um weitere Funktionen ergänzt. Die Nutzung der Online-Formulare ist im Ergebnis um fast ein Drittel angestiegen.
Neben Bürgerinnen und Bürgern nutzten auch gewerbliche Beitragszahler die Online-Services im vergangenen Jahr verstärkt. Im Service-Portal für Unternehmen können sie ihre Daten selbstständig verwalten und Änderungen mitteilen. Die Zahl der aktiven Nutzer hat sich im Berichtsjahr noch einmal verdoppelt - auf über 200.000.
Durch den konsequenten Ausbau automatisierter Verarbeitungsprozesse konnte die Bearbeitungszeit von schriftlichen Vorgängen im Berichtsjahr deutlich verkürzt werden. Zwei von drei Anfragen werden inzwischen automatisch verarbeitet. Auch die telefonische Erreichbarkeit des Beitragsservice hat sich noch einmal verbessert. 2017 lag sie bei durchschnittlich 95 %.
Die zunehmende Automatisierung und die Optimierung der Arbeitsprozesse wirkten sich auch positiv auf die Entwicklung der Betriebskosten aus. Der Beitragsservice reduzierte seine Aufwendungen im Berichtsjahr um 3,16 Mio. Euro auf knapp 165,7 Mio. Gleichzeitig sank erneut auch der Personalbestand (-35 Mitarbeiterkapazitäten). Seit der Umstellung von der Gebühr auf den Beitrag ist der Personalbestand um insgesamt 309 auf nunmehr rund 975 Mitarbeiterkapazitäten reduziert worden.
Für mehr Beitragsgerechtigkeit - Der Meldedatenabgleich 2018 hat begonnen
Im sechsten Jahr nach der Umstellung auf den Rundfunkbeitrag gleicht der Beitragsservice auf gesetzlicher Grundlage erneut seine Bestandsdaten mit den Daten der Einwohnermeldeämter zu allen volljährigen Bürgerinnen und Bürgern ab. Lässt sich eine volljährige Person keiner bereits beim Beitragsservice angemeldeten Wohnung zuordnen, wird per Brief erfragt, ob eine Anmeldung notwendig ist. So soll geklärt werden, für welche Wohnungen bislang kein Rundfunkbeitrag entrichtet wird. Durch den Abgleich wird sichergestellt, dass der Datenbestand des Beitragsservice aktuell bleibt und sich auch künftig alle Bürgerinnen und Bürger gemeinsam an der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beteiligen.
Die ersten der prognostiziert rund 3,5 Mio. Klärungsschreiben werden seit Juli versendet. Die Schreiben enthalten die Bitte, den beigefügten Antwortbogen innerhalb von zwei Wochen auszufüllen und zurückzusenden bzw. online unter rundfunkbeitrag.de zu beantworten. "Angeschriebene sollen unbedingt auf die Schreiben des Beitragsservice reagieren und mitteilen, ob bereits jemand den Rundfunkbeitrag für die eigene Wohnung bezahlt", betont Geschäftsführer Dr. Stefan Wolf. Um die Beitragspflicht zu klären, sei der Beitragsservice auf die Mithilfe der Angeschriebenen angewiesen - auch um zu verhindern, dass es zu unnötigen Beitragsbescheiden und Mahnmaßnahmen kommt.
Der Abgleich der Meldedaten und der Versand der Klärungsschreiben wird voraussichtlich Anfang 2019 abgeschlossen sein. Eine erste Prognose zur Ertragswirkung des Meldedatenabgleichs wird der Beitragsservice dann im kommenden Frühjahr vornehmen. Nach Abschluss des Abgleichs findet eine Evaluation durch die zuständigen Bundesländer statt.
Über den Beitragsservice
Der Beitragsservice mit Sitz in Köln ist eine nicht rechtsfähige Verwaltungsgemeinschaft von ARD, ZDF und Deutschlandradio. Er ging 2013 aus der Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (GEZ) hervor, die 1973 gegründet wurde und bis Ende 2012 für den Einzug der Rundfunkgebühr zuständig war. Die Hauptaufgaben des Beitragsservice sind der Einzug des Rundfunkbeitrags und die Verwaltung der rund 45 Mio. privaten und nicht privaten Beitragskonten. Mehr Informationen unter rundfunkbeitrag.de.
Pressekontakt:
Christian Greuel
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