Nordzucker schließt lange Kampagne 2024/25 erfolgreich ab - hohe Rübenerträge und zuverlässige Verarbeitung
Braunschweig (ots)
Nordzucker beendet eine außerordentlich lange Kampagne, die konzernweit durch hohe Rübenerträge und eine stabile Verarbeitung geprägt war. Die Kampagne, die am 15. Februar 2025 im deutschen Nordzucker-Werk in Nordstemmen abgeschlossen wurde, hatte - aufgrund hoher erwarteter Erträge - bereits Ende August in den Werken in Opalenica (Polen) und Schladen (Deutschland) begonnen.
Mit einer durchschnittlichen Dauer von 145 Tagen (Vorjahr 135 Tage) war die Kampagne eine der längsten in der Geschichte des Unternehmens. Während konzernweit hohe Rübenerträge verzeichnet werden konnten, blieben die Zuckergehalte leicht unter dem fünfjährigen Durchschnitt. Eine spätere Aussaat als in den Vorjahren sowie ein kühles und nasses Frühjahr bremsten zunächst die Entwicklung der Rüben. Doch ein Wachstumsschub im Sommer konnte dies teilweise ausgleichen. Im weiteren Verlauf führten regelmäßige Niederschläge schließlich zu hohen Rübenerträgen, hatten jedoch auch Auswirkungen auf den Zuckergehalt der Zuckerrüben. Die Rübenqualität war in den meisten Regionen insgesamt auf einem guten Niveau mit Ausnahme der Slowakei. Dort, aber auch in Deutschland, waren vielerorts Blattkrankheiten aufgetreten.
"Die stabilen Temperaturen im Winter sorgten für gute Ernte- und Verarbeitungsbedingungen, sodass die Rüben bis in den Januar hinein eine gute Qualität aufwiesen. Dank dieser guten Witterungsbedingungen und der hervorragenden Zusammenarbeit aller Beteiligten konnten wir eine sehr stabile Kampagne durchführen. Trotz der hohen Rübenmengen und der sehr langen Verarbeitungszeit verlief die Kampagne insgesamt sehr gut", so Lars Gorissen, Chief Executive Officer der Nordzucker AG.
Die Crush, die Verarbeitung des Zuckerrohrs, in Australien wurde bereits am 14. Januar 2025 im Werk Marian beendet. Dabei wurden rund 4,85 Millionen Tonnen Zuckerrohr verarbeitet. Starke Regenfälle und Stürme in der Region hatten zuletzt die Ernte des Zuckerrohrs beeinträchtigt. Zwei der drei Werke von Mackay Sugar beendeten aus diesen Gründen die Ernte und Verarbeitung des Zuckerrohrs bereits vor Weihnachten.
Effiziente Verarbeitungsleistung und erfolgreiche Investitionen sichern CO2-Reduktion in den Werken
Die Verarbeitungsleistung in den Werken war während der Kampagne über den gesamten Konzern und die gesamte Kampagne hinweg sehr gut. Große Investitionen, wie das neue 80.000 Tonnen Zucker fassende Silo in Nordstemmen und der Extraktionsturm in Uelzen, haben sich in ihrer ersten Kampagne bereits erfolgreich bewährt und sind wesentliche Meilensteine, um die CO2-Reduktionsziele des Unternehmens zu erreichen. Der Ausfall des Werks in Schladen aufgrund eines Defekts am Extraktionsturm konnte durch die Umdisponierung der Rüben und der außerordentlichen Leistung der anderen vier Standorte erfolgreich kompensiert werden: "Der Schaden am Extraktionsturm in Schladen am Anfang der Kampagne war sicherlich eine Herausforderung. Umso mehr freut es mich, dass unsere Rübenlogistik, die Produktion sowie die Reparaturen am Turm mit viel Engagement und Elan unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemeistert wurden und wir diese Kampagne sicher und gut zu Ende gebracht haben", betont Alexander Godow, Chief Operating Officer der Nordzucker AG.
In der nun anstehenden Instandhaltungsphase stehen umfangreiche Arbeiten in den Werken an, um die Anlagen auf die nächste Kampagne vorzubereiten und die Energieeffizienz der Fabriken noch weiter zu verbessern. In Nordstemmen wird beispielsweise im Verlauf der nächsten Monate die zweite Stufe der Brüdenkompression fertiggestellt. Hierbei wird Dampf wieder aufbereitet und mehrfach genutzt, was insgesamt Energie und CO2 spart. Die dänischen Werke in Nykøbing und Nakskov werden derzeit auf die Nutzung von Biomethan, das aus eigenen Rübenschnitzeln hergestellt wird, vorbereitet. Damit setzt Nordzucker kontinuierlich seine GoGreen-Maßnahmen in den Fabriken um, die dazu dienen, die gesteckten Dekarbonisierungsziele schrittweise umzusetzen und bis 2050 Zucker CO2-neutral herzustellen.
Gemeinsam Herausforderungen meistern und nachhaltig agieren
Die Aussicht auf große produzierte Zuckermengen sowie eine verhaltende Nachfrage im Zuckerkonsum haben seit 1. Oktober 2024 die Preise für Zucker in der EU sehr schnell und deutlich fallen lassen. Alexander Bott, Chief Financial Officer der Nordzucker AG erklärt dazu: "Auch wenn es erste Anzeichen gibt, dass wir die Talsohle erreicht haben und sich der Zuckermarkt etwas erholt, werden wir dennoch durch die niedrigen Marktpreise bei gleichzeitig steigenden Kosten stark belastet. Neben dem volatilen Markt sind der Klimawandel sowie die vom Markt eingeforderten CO2-Reduktionen Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Diese großen und langfristig angelegten Themen können wir nur gemeinsam bewältigen. Jeden Tag besser zu werden - das heißt effizienter, profitabler und nachhaltiger zu agieren - bilden wir mit vielfältigen unternehmensweiten Programmen ab."
Ausbreitung von Rübenkrankheiten durch Schilf-Glasflügelzikade
"Mit Blick in die Zukunft wird klar: Wir müssen uns mit den vielfältigen Auswirkungen des Klimawandels auseinandersetzen. Uns - und auch unsere Rüben-Anbauer - beschäftigt derzeit besonders die stetige Ausbreitung der Schilf-Glasflügelzikade, die sich durch veränderte Witterungsbedingungen immer weiter ausbreitet", erläutert Lars Gorissen. Die Schilf-Glasflügelzikade überträgt Rübenkrankheiten, die sich massiv auf den Zuckergehalt der Rüben und ihre Verarbeitungsqualität auswirken. Nordzucker setzt sich intensiv mit dieser Thematik auseinander, ist auf verschiedenen Ebenen aktiv und baut das Netzwerk mit Forschungsinstitutionen, mit Verbänden und Anbauern weiter aus. "Um die Ausbreitung der Zikaden zu stoppen, müssen kurzfristig bereits zugelassene Pflanzenschutzmittel auch für den Einsatz gegen diesen Schädling zugelassen werden. Gemeinsam mit den Zuckerverbänden setzen wir uns dafür ein. Gleichzeitig intensivieren wir die Forschung rund um Interaktionen von Wirtspflanze, Zikade und Erreger, die Umstellung der Fruchtfolge und den Anbau von weniger anfälligen Sorten, sowie die Lagerfähigkeit und Verarbeitungsqualität von Zuckerrüben", führt Gorissen aus und ergänzt: "Zuckerrüben sind nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der Landwirtschaft und Grundlage für eine sichere Lebensmittelversorgung; sie bleiben für unsere Anbauer wirtschaftlich und in der Fruchtfolge interessant."
Hintergrund
Kampagne / Crush
Als Zuckerrübenkampagne oder kurz Kampagne wird der Zeitraum des Jahres bezeichnet, in dem die Zuckerrüben in den Zuckerfabriken verarbeitet werden. Die Kampagne dauert in der Regel von Mitte September bis Januar. Die Crush ist die Zeit, in der das Zuckerrohr in den Zuckermühlen von Mackay Sugar Ltd. in Australien verarbeitet wird. Sie dauert etwa von Juni bis Dezember.
Schilf-Glasflügelzikade
Schilf-Glasflügelzikaden übertragen das Syndrome Basses Richesses (SBR) auf Zuckerrüben (das Syndrom der niedrigen Zuckergehalte). SBR wird durch ein Bakterium verursacht und zeigt sich äußerlich anhand eines gelb verfärbten Blattapparates und lanzettartigen Herzblättern. In der Folge bilden die Zuckerrüben deutlich weniger Zucker. Darüber hinaus überträgt die Schilf-Glasflügelzikade ebenfalls ein Phytoplasma (zellwandfreies Bakterium), welches die Krankheit Stolbur - auch bekannt unter dem Begriff "Gummirübe"- überträgt. Dabei welken die Rübenblätter zunächst, sterben ab und der Rübenkörper wird gummiartig, schrumpft und kann schwerer verarbeitet werden. Auch Stolbur ist mit hohen Zuckerertragsverlusten verbunden.
Nordzucker
Nordzucker ist einer der weltweit führenden Hersteller von Zucker aus Rüben und Zuckerrohr. Der Konzern gewinnt Zuckerprodukte in verschiedenen Formen, wie Weißzucker, Biozucker, Rohzucker, Raffinade, Spezialitäten und Flüssigzucker. Darüber hinaus produziert Nordzucker aus erneuerbaren Energien Futtermittel, Melasse, Düngemittel und Kraftstoffe sowie Strom. Im Geschäftsjahr 2023/2024 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 2,9 Milliarden Euro. Das Unternehmen wächst weiter und erweitert sein Portfolio um pflanzliche Proteine, insbesondere aus der regional angebauten Gelben Erbse. Nordzucker produziert bereits in vielerlei Hinsicht nachhaltig: aus regionalem Anbau, mit kurzen Transportwegen, unter höchsten Qualitäts- und Sozialstandards und mit vollständiger Verwertung der Ackerfrüchte. Ziel ist es, bis spätestens 2050 die gesamte Produktion CO2-neutral zu gestalten. Nordzucker setzt sich für Nachhaltigkeit ein, vom Landwirt bis zum Verbraucher, und macht Nachhaltigkeit zu einem integralen Bestandteil des Unternehmens. Exzellente Produkte und Dienstleistungen, Wachstumsperspektiven und kontinuierliche Verbesserungen sind die treibende Kraft hinter einem engagierten und internationalen Team von mehr als 3.900 Mitarbeitern an 21 europäischen und australischen Standorten.
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