Grüner Wasserstoff: Produktionskosten in Europa sinken erst 2050 auf 2 Euro pro Kilo, Kostenparität mit blauem Wasserstoff ab 2030 realistisch (heute Webinar zur Studie von Aurora Energy Research)
Berlin/Oxford (ots)
- Studie von Aurora Energy Research: Grüner Wasserstoff aus Elektrolyseuren kann im Jahr 2030 in einzelnen europäischen Ländern für rund 3 Euro pro Kilogramm hergestellt werden und kommt so in den Bereich der Kosten von konventionell erzeugtem Wasserstoff. Das vielfach propagierte Kostenziel von 2 Euro pro Kilogramm wird in Europa dagegen erst um das Jahr 2050 erreicht.
- Norwegen wird in den 2030er-Jahren die niedrigsten Elektrolysekosten aufweisen, gefolgt von Spanien und Großbritannien. Deutschland gehört unter den betrachteten Ländern zu den teuersten. Hier wird erst Mitte der 2030er-Jahre Kostenparität mit blauem Wasserstoff erreicht.
- Europaweit betrachtet erreichen Elektrolyseure, die direkt mit Onshore-Wind- und Photovoltaikanlagen gekoppelt werden, die niedrigsten Produktionskosten von grünem Wasserstoff. In Deutschland ist ein zusätzlicher Anschluss des Elektrolyseurs ans Stromnetz und dessen flexibler Betrieb am günstigsten.
- Webinar zur Studie: Heute, Mittwoch, 23. Februar, um 15 Uhr (Infos und Anmeldung unter https://auroraer.com/webinars/shades-of-green-hydrogen-2/)
Aurora Energy Research hat die Kosten für die Herstellung von Wasserstoff aus Elektrolyseuren über vier verschiedene Geschäftsmodelle für acht europäische Länder analysiert. Zentrales Ergebnis: Grüner Wasserstoff kann im Jahr 2030 in einigen Ländern Europas für rund 3 Euro pro Kilo produziert werden und erreicht damit Kostenparität mit blauem Wasserstoff, der aus Erdgas mit Speicherung des dabei freigesetzten Kohlendioxids hergestellt wird. Dennoch liegen die Kosten noch deutlich über den 2 Euro, die viele frühere Studien prognostizierten und die entscheidend sind in Bezug auf die Konkurrenzfähigkeit mit grauem Wasserstoff, bei dessen Herstellung aus fossilen Rohstoffen das Kohlendioxid nicht aufgefangen wird.
Ein Vergleich verschiedener Geschäftsmodelle zeigt, dass die optimale Lösung von Land zu Land und sogar von Region zu Region unterschiedlich ist. Die kostengünstigste Produktion von grünem Wasserstoff in Europa wird in Ländern wie Norwegen, Spanien und Großbritannien erreicht, indem ein Elektrolyseur direkt vor Ort an Windkraft- und Photovoltaikanlagen gekoppelt wird. Das ideale Geschäftsmodell besteht darin, durch flexible Anpassung an die jeweilige Wind- und Solarstromerzeugung die Auslastung zu optimieren.
Deutschland gehört unter den betrachteten Ländern zu denen mit den höchsten Wasserstoffproduktionskosten. Am günstigsten sind hierzulande netzgekoppelte Elektrolyseure, die flexibel betrieben werden und so ihre Produktion optimieren, um Zeiten hoher Stromkosten zu vermeiden und die Betriebskosten zu senken. Durch hohe Anschluss- und Netzgebühren erreicht dieser Wasserstoff in Deutschland erst Mitte der 2030er Jahre die Kostenparität mit blauem Wasserstoff.
2 Euro pro Kilo Wasserstoff in Europa nur unter sehr optimistischen Kostenannahmen machbar
Aurora Energy Research hat auch modelliert, was zum Erreichen von Wasserstoffproduktionskosten von 2 Euro pro Kilo nötig wäre: Bei einer Elektrolyseur-Auslastung von 50 Prozent bräuchte es dafür durchschnittliche Stromkosten von 10 Euro pro Megawattstunde - die Annahme so niedriger Stromkosten ist jedoch in den kommenden Jahren unrealistisch. Somit braucht es in den 2020er Jahren gezielte Unterstützung durch die Regierungen, um den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft zu fördern und die Kosten zu senken.
Weitere Details und Ergebnisse stellen die Autoren der Studie heute, Mittwoch, 23. Februar 2022, um 15 Uhr in einem öffentlichen Webinar vor. Infos und Anmeldung unter https://auroraer.com/webinars/shades-of-green-hydrogen-2.
Eine Kurzfassung der Studie finden Sie unter https://auroraer.com/media/green-hydrogen-production-at-2-eur-kg-in-europe/
Über Aurora Energy Research
Aurora Energy Research ist ein Spezialist für Analysen und Modellierungen der europäischen und globalen Energiemärkte. Gegründet 2013 von Ökonomen an der Universität Oxford, um dem steigenden Bedarf an hochwertigen Daten und Fakten zum Energiemarkt zu begegnen, sind wir mittlerweile unter anderem der größte Anbieter von Strommarktanalysen in Europa. Mit mehr als 170 Energieexperten sowie Büros in Berlin, Oxford, Sydney und den USA unterstützen wir Unternehmen, Regierungen und Institutionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette bei langfristigen strategischen Entscheidungen. Weitere Informationen finden Sie unter www.auroraer.com/
Pressekontakt:
Pressekontakt Aurora:
Antonia Kilavuz: Tel.: +49 30 16639184, E-Mail: antonia.kilavuz@auroraer.com
Sarah Schoch: Tel.: +49 30 700107985, E-Mail: sarah.schoch@auroraer.com
Matthias Hopfmüller
Tel.: +49 176 48864196
E-Mail: Presse_DE@auroraer.com
Original-Content von: Aurora Energy Research, übermittelt durch news aktuell