Erfolgreicher Start der Bürgerbeteiligung für den Ausbau der Ost-West-Achse
Rund 350 Kölnerinnen und Kölner folgten der Einladung der Stadt Köln und der Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) und fanden am vergangenen Samstag den Weg ins Rathaus. Dort fand von 11 bis 15 Uhr die Auftaktveranstaltung für das Beteiligungsverfahren zum geplanten Ausbau der Ost-West-Achse statt, an der jede interessierte Bürgerin und jeder interessierte Bürger teilnehmen konnte. Eine Chance, die an diesem Tag von vielen Menschen intensiv genutzt wurde, um sich engagiert in die Diskussion um mögliche Lösungen und deren Vor- und Nachteile einzubringen.
Insgesamt fünf Varianten, eine oberirdische und vier unterschiedlich lange Tunnellösungen im Innenstadtbereich, sind vorgeschlagen. "Die Umbaumaßnahme ist nicht nur für die Ertüchtigung von Langzügen auf der Strecke verkehrlich notwendig, sondern bietet auch die Möglichkeit, die notwendige städtebauliche Neuordnung in Angriff zu nehmen. Daher biete sich eine Chance, die so schnell nicht wiederkehrt und dementsprechend genutzt werden muss", so Andrea Blome, Beigeordnete für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur der Stadt Köln, die bereits in Düsseldorf für den Bau der Wehrhahn-Linie zuständig war. Um abzuwägen, welche dieser Varianten die Sinnvollste und Beste ist, müsse man - so Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB - drei zentrale Fragestellungen beachten: "Was ist verkehrlich sinnvoll, städtebaulich geboten und finanziell machbar?"
Dass der Ausbau der Strecke vor allem wegen der bereits heute überlasteten Linie 1 sein muss, daran gibt es längst keinen Zweifel mehr. Schon heute werden rund 30 Prozent aller Stadtbahnfahrten auf der Ost-West-Strecke abgewickelt. Die Fahrgastzahlen nehmen kontinuierlich zu und durch den prognostizierten Bevölkerungszuwachs wird sich die Situation in den kommenden Jahren weiter zuspitzen. Wie aber ausgebaut wird, darüber gehen die Meinungen zum Teil weit auseinander. Während einige die Tunnellösung als unabdingbar ansahen, forderten andere eine oberirdische Lösung.
Um eine möglichst breite Entscheidungsgrundlage zu schaffen, hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des "Dialog-Forums" die Möglichkeit, sich bereits zu Beginn an 13 Infotischen über die verschiedenen Aspekte des Themas zu informieren - etwa über die Ergebnisse einer von Stadt und KVB beauftragten Machbarkeitsstudie oder die Details zu den fünf Ausbauvarianten. An jeder Station standen Fachleute von Stadt und KVB für Auskünfte und Gespräche zur Verfügung. Anschließend präsentierten Klaus Harzendorf, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik, und Wolfgang Betz, geschäftsführender Gesellschafter der WES Landschaftsarchitektur, in einem bebilderten Vortrag Details der verkehrs- und städtebaulichen Überlegungen. Anschließend war wieder die aktive Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger gefragt, die an den Thementischen intensiv und engagiert mit den Fachleuten, aber auch mit anderen Teilnehmern debattierten und diskutierten. Auf Stellwänden wurden Fragen und Anregungen festgehalten, die in den weiteren Prozess einfließen. In einem abschließenden Plenum wurden weitere Fragen gestellt und Anregungen gegeben.
An die Auftaktveranstaltung schließen sich zweiteilige Konsultationen an der Ost-West-Achse mit den Schwerpunkten "Anwohner und Anrainer", "Individualverkehr" und "ÖPNV-Nutzer" an, die bereits ausgebucht sind. Im Rahmen dieser Veranstaltungen werden die fünf Varianten unter Einbeziehung aller erarbeiteten Aspekte bewertet und die Ergebnisse in einer Präsentation zusammengefasst. Interessenten, die für die Expeditionen nicht mehr berücksichtigt werden können, werden zu einem späteren Zeitpunkt aktiv in den Prozess einbezogen. Fragen und Anregungen zur Ost-West-Achse können jederzeit über die Mailadresse 66-buergerbeteiligung@stadt-koeln.de eingereicht werden.
Am Ende des Beteiligungsverfahrens steht eine Auswertungskonferenz, die am 30. Juni im Rathaus stattfindet, und zu der erneut alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen werden. Hier werden die Ergebnisse der drei Arbeitsgruppen vorgestellt und es wird eine Empfehlung zu einer oder mehreren Vorzugsvarianten formuliert. Diese Empfehlung soll dem Rat, dem die letztgültige Entscheidung obliegt, als Grundlage dienen.
Weitere Informationen zum Ausbau und zum Bürgerbeteiligungsverfahren sind der Internetseite www.stadt-koeln.de/ost-west-achse zu entnehmen.
Fotos der Veranstaltung können unter https://idat.stadt-koeln.de/cgi-bin/pnp/download.cgi?dir=S9mTVpwI6VaF56Y483v3 heruntergeladen werden. Die Rechte der Fotos liegen bei der Stadt Köln.