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Deutscher BundeswehrVerband (DBwV)

Verteidigungsminister Scharping stellte sich kritischen Fragen der Delegierten der 16. Hauptversammlung des Deutschen BundeswehrVerbandes

Bad Neuenahr (ots)

Gertz: Dienstrecht dem veränderten Berufsbild der Soldaten
anpassen!
Mit Spannung erwartet wurde von den Delegierten und Gästen der 16.
Hauptversammlung des Deutschen BundeswehrVerbandes in Bad Neuenahr
die Rede von Verteidigungsminister Rudolf Scharping. Zum Abschluss
der fünftägigen Hauptversammlung des Verbandes setzte sich der
Minister mit der Finanzierung der Streitkräfte, den Kernaufgaben der
Bundeswehr, den Auslandseinsätzen, aber auch mit den sozialen
Rahmenbedingungen der Soldaten und ihrer Familien auseinander und
erlebte in der anschließenden Diskussion nach Beobachtung von
Medienvertretern ein "Wechselbad von Beifall und Murren". Skeptisch
bewerteten Diskussionsteilnehmer insbesondere Ausführungen des
Ministers zur Nachwuchsgewinnung und Besoldung. Bei den
Bewerberzahlen seien keine Rückgänge, sondern ein deutlicher Anstieg
zu verzeichnen, sagte Scharping.
Nach Angaben Scharpings könne die Bundeswehr weit über das Jahr
2002 hinaus mit zusätzlichen Finanzmitteln rechnen. Er gehe davon
aus, dass die zunächst nur für das kommende Jahr vereinbarte Summe
von 1,5 Milliarden Mark "deutlich" über 2005 hinaus fließen werde.
Das zusätzliche Geld für die Bundeswehr kommt aus dem
Antiterror-Paket, das die Bundesregierung nach den Anschlägen vom 11.
September vereinbart hatte. Die 1,5 Milliarden Mark sollen nach
Auskunft von Scharping im nächsten Jahr noch im Einzelplan 60
"Allgemeine Finanzverwaltung" geführt und dann in den
Verteidigungshaushalt übertragen werden.
Scharping wies weiter darauf hin, dass durch eine engere
Zusammenarbeit mit der Industrie weitere beträchtliche Einsparungen
möglich seien. Diese Milliarden kämen dann den Streitkräften zugute.
Er kündigte "dringend notwendige" Investitionen in der gesamten
Informationstechnik der Bundeswehr an und verwies auf die
Anstrengungen des Dienstgebers, ausscheidende Soldaten auf Zeit für
Zivilberufe zu qualifizieren und deren zivilberufliche Perspektiven
auszubauen. Scharping räumte ein, dass angekündigte Maßnahmen zur
Steigerung der Attraktivität des Dienstes wie
Besoldungsverbesserungen, mit Verzögerung auf den Weg gebracht worden
seien.
Mit dem DBwV-Bundesvorsitzenden Bernhard Gertz hatte Scharping
zuvor ein Gespräch über den Verteidigungshaushalt, die Versorgung der
Berufssoldaten und die Schwerpunkte der Hauptversammlung geführt.
Scharping versicherte vor den Delegierten, dass er schon deshalb gern
zur Versammlung des BundeswehrVerbandes gekommen sei, weil er "auf
dem Dienstweg" nicht alles vollständig erfahre. Er betonte, an einer
vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Interessenvertretung
interessiert zu sein. Auf dem eingeschlagenen Weg der
Bundeswehr-Reform sei ihm die Unterstützung durch den DBwV wichtig.
Damit stieß er bei den Versammlungsteilnehmern auf offene Ohren.
Bernhard Gertz gab in seiner Erwiderung dem Minister mit auf den Weg,
dass das Dienstrecht dem dramatisch veränderten Berufsbild und den
deutlich gewachsenen Gefahren der Soldaten angepasst werden müsse.

Rückfragen bitte an:

Jürgen Meinberg
Tel.-Nr. 0228 / 3823-212

Wilfried Stolze
Tel.-Nr. 030 / 8047 03 30

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