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Deutscher BundeswehrVerband (DBwV)

Gertz: Keine Vermischung von Bundeswehr- und Polizeiaufgaben
BundeswehrVerband lehnt erweiterte Aufgaben für Bundeswehr ab

Bonn/Berlin (ots)

Der Deutsche BundeswehrVerband lehnt einen
erweiterten Einsatz der Streitkräfte zur Terrorabwehr im Inland ab.
"Eine Vermischung von Polizei- und Bundeswehraufgaben darf es nicht
geben. Die Soldaten der Bundeswehr sind nicht im allgemeinen Polizei-
und Ordnungsrecht ausgebildet. Sie sind nur ausgebildet, militärisch
umschlossene Anlagen zu sichern", erklärte der Vorsitzende des DBwV,
Oberst Bernhard Gertz, in Hinblick auf Überlegungen, Soldaten zum
Schutz von Bahnhöfen und anderen Objekten einzusetzen. Außerdem seien
in der jetzigen Struktur der Streitkräfte solche Einsätze nicht
vorgesehen bzw. seien Mittel dafür nicht bereitgestellt, erklärte
Gertz auf der Sitzung des Bundesvorstandes am 15./16. März in Bonn.
Der DBwV-Bundesvorstand plädiert für ein
Bundeswehr-Aufgabengesetz. Darin könnten "diese konkreten Fälle, in
denen die Bundeswehr zur Ergänzung der Polizei- und Grenzschutzkräfte
hinzutritt", sauber abgegrenzt werden. Denn es gebe konkrete
Situationen wie Naturkatastrophen oder schwere Unglücksfälle, die
Polizei und Bundesgrenzschutz überfordern könnten. "Das kann
möglicherweise auch dann ausgelöst werden, wenn es massive
terroristische Anschläge gibt." Wenn dann die Kräfte von Polizei und
Bundesgrenzschutz nicht ausreichten, gebe aber das Grundgesetz auch
heute schon die Möglichkeit, die Bundeswehr als Ergänzung solcher
Kräfte anzufordern. Als Verbesserung bewertete Gertz das noch nicht
endgültig verabschiedete Luftsicherheitsgesetz. "Danach haben die
Piloten der Bundeswehr endlich Rechtssicherheit. Der Befehl zum
Abschuss eines Flugzeuges ist ausdrücklich dem Verteidigungsminister
oder seinem Vertreter im Amt, also der politischen Ebene,
vorbehalten."
Es mache allerdings Sinn, eine sicherheitspolitische Debatte über
die aktuelle Frage zu führen, wie eine bessere Vorsorge gegen
terroristische Bedrohung getroffen werden könne, betonte Gertz. Es
sei zu überlegen, ob Sicherheits-, Ordnungs- und
Katastrophenschutzkräfte ein Zusammenwirken üben sollten für eine
verfassungsrechtlich gegebene Situation - ähnlich wie zu Zeiten der
Ost-West-Konfrontation in den "Wintex"-Übungen. Aus den
Übungsergebnissen müsse ein Konzept erstellt werden.

Pressekontakt:

Wilfried Stolze,
Tel.: 030/80470330

Original-Content von: Deutscher BundeswehrVerband (DBwV), übermittelt durch news aktuell

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