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SOS-Kinderdorf e.V.

Kinder haben ein Recht auf Schutz - auch in der digitalen Welt

München (ots)

Anlässlich des Safer Internet Day weist der SOS-Kinderdorf e.V. darauf hin, dass junge Menschen auch im digitalen Raum ein Recht auf Schutz und Sicherheit haben. "Kinder und Jugendliche brauchen auch online eine verlässliche Begleitung. Gesellschaft und Politik sind gefordert, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Kinder und Jugendliche im digitalen Raum geschützt werden und Kompetenzen erwerben, um Risiken zu erkennen und Chancen verantwortungsvoll zu nutzen", sagt Georg Falterbaum, Vorstandsmitglied des SOS-Kinderdorf e.V. "Es genügt nicht, jungen Menschen digitale Geräte zur Verfügung zu stellen. Klick- und Wischkompetenz ist noch keine Medienkompetenz", sagt Falterbaum. Wie aktuelle Zahlen zeigen, gibt es in Punkto digitaler Medienbildung in Deutschland großen Handlungsbedarf. In den Einrichtungen des SOS-Kinderdorf e.V. werden Kinder und Jugendliche mit konkreten Angeboten im Umgang mit den digitalen Medien unterstützt und gestärkt.

Digitale Fähigkeiten stark ausbaufähig

Die digitale Welt ist zweifellos ein wichtiger Teil der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen - doch sie muss sicherer werden. Hier ist die Politik gefragt, rechtliche Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sich junge Menschen auch online sicher und selbstbestimmt bewegen können. Zudem fehlt es vielen Heranwachsenden an Orientierung und Kompetenz im Umgang mit sozialen Netzwerken, Webseiten und Gaming-Plattformen. Laut der Internationalen Vergleichsstudie zur digitalen Kompetenz ICILS 2023 [1] verfügen 40 Prozent der Jugendlichen in Deutschland, die die 8. Schulklasse besuchen, nur über "rudimentäre" digitale Fähigkeiten. "Kinder haben ein Recht darauf, sicher aufzuwachsen und der Schutz darf nicht am Bildschirmrand enden. Gerade für benachteiligte Kinder, deren Eltern weniger Zeit oder Wissen mitbringen, ist es essenziell, dass Schulen und soziale Einrichtungen digitale Medienkompetenz vermitteln", sagt Georg Falterbaum.

Surfschein und Medienscouts: Kinder digital fit machen

Ein Beispiel für gelungene Präventionsarbeit kommt aus dem SOS-Kinderdorf Sauerland. "Ist im Internet alles richtig", fragt das Zeichentrick-Eichhörnchen Flizzie? Zwei neunjährige Mädchen sitzen vor den Computern der Bildungsstation und knobeln an der Antwort. Die Frage ist Teil eines Tests des Internet-ABC-Vereins, bei dem sie einen "Surfschein" erwerben können. Mit diesem Surfschein dürfen die Kinder täglich eine halbe Stunde unter Aufsicht im Internet surfen. Im SOS-Kinderdorf Sauerland bereiten Fachdienstmitarbeiter*innen die jungen Menschen auf einem verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien vor. Die Kids werden beim ersten Surfen begleitet, Jugendliche lernen den sicheren Umgang mit Programmen wie "Word", üben Referate vor oder schreiben Bewerbungen. Seit 2022 ergänzt das Projekt "Medienscouts" die medienpädagogische Arbeit der Einrichtung. Mit Unterstützung zweier Coaches der Landesanstalt für Medien NRW werden sowohl Pädagog*innen als auch Kinder und Jugendliche geschult. Im Fokus stehen Themen wie Internetsicherheit, soziale Netzwerke, Cybermobbing, Fake News und digitales Spielen. Außerdem erhalten die Medienscouts Tools und Methoden, um ihr Wissen weiterzugeben. Die so geschulten Jugendlichen und Betreuenden haben gemeinsam einen verbindlichen Leitfaden zur Internetnutzung erarbeitet. So sind Smartphones beispielsweise erst ab zwölf Jahren erlaubt - was Neuankömmlinge oft irritiert. Viele stellen jedoch schnell fest, dass sie plötzlich mehr Zeit für andere Aktivitäten haben.

Auch im SOS-Kinderdorf Schleswig-Holstein hält man Schritt mit der Medienrealität junger Menschen. Im Mai 2024 eröffnete eine Medienwerkstatt mit schnellen Rechnern, 3-D-Druckern, Lego-Robotern und Social Media-Equipment. Ob Bienenstöcke über Webcams beobachten, 3-D Gegenstände aus Schokolade ausdrucken oder den verantwortungsvollen Umgang mit Social Media lernen - es mangelt nicht an modernen Tools und Techniken. "Wir wollen den Kindern und Jugendlichen neue digitale Erfahrungen ermöglichen, die sie begeistern und zugleich auf die Arbeitswelt vorbereiten. Denn der beste Kinder- und Jugendmedienschutz besteht darin, junge Menschen zu starken Persönlichkeiten zu erziehen und sie nicht mit Medien alleine zu lassen", sagt Heico M. Engelhardt, Einrichtungsleiter im SOS-Kinderdorf Schleswig-Holstein."

[1] https://ots.de/YQDS5w

Der SOS-Kinderdorf e.V.

SOS-Kinderdorf bietet Kindern in Not ein Zuhause und hilft dabei, die soziale Situation benachteiligter junger Menschen und Familien zu verbessern. In SOS-Kinderdörfern wachsen Kinder, deren leibliche Eltern sich aus verschiedenen Gründen nicht um sie kümmern können, in einem familiären Umfeld auf. Sie erhalten Schutz und Geborgenheit und damit das Rüstzeug für ein gelingendes Leben. Der SOS-Kinderdorfverein begleitet Mütter, Väter oder Familien und ihre Kinder von Anfang an in Mütter- und Familienzentren. Er bietet Frühförderung in seinen Kinder- und Begegnungseinrichtungen. Jugendlichen steht er zur Seite mit offenen Angeboten, bietet ihnen aber auch ein Zuhause in Jugendwohngemeinschaften sowie Perspektiven in berufsbildenden Einrichtungen. Ebenso gehören zum SOS-Kinderdorf e.V. die Dorfgemeinschaften für Menschen mit geistigen und seelischen Beeinträchtigungen. In Deutschland helfen in 39 Einrichtungen insgesamt rund 5.200 Mitarbeitende. Der Verein erreicht und unterstützt mit seinen 830 Angeboten gut 123.000 Menschen in erschwerten Lebenslagen in Deutschland. Darüber hinaus ist der deutsche SOS-Kinderdorfverein in 110 Ländern aktiv und finanziert 433 Standorte in 19 Fokusländern über Patenschaften und Unterhaltszahlungen.

Mehr Informationen unter www.sos-kinderdorf.de

Pressekontakt:

SOS-Kinderdorf e.V.
Christa Manta
Tel.0160/90786757
christa.manta@sos-kinderdorf.de

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