Verband der Chemischen Industrie (VCI)
Daten und Fakten zur wirtschaftlichen Lage der chemischen Industrie im ersten Quartal 2005: Chemiekonjunktur schaltet einen Gang zurück
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Frankfurt/Main (ots)
Die deutsche Chemiekonjunktur hat zu Beginn des Jahres 2005 ihren Aufwärtstrend abgeschwächt fortgesetzt. Inzwischen nimmt allerdings innerhalb der Branche die Skepsis zu, ob der positive Trend im Jahresverlauf weiter anhält, betont der Verband der Chemischen Industrie in seinem aktuellen Lagebericht. (VCI). Die Sorge wächst, so der VCI, dass es sich nur um ein Zwischenhoch handeln könnte. Voraussetzung für eine spürbare Verbesserung der Konjunkturaussichten in Deutschland wäre eine Steigerung der Investitionstätigkeit und eine Verbesserung des Konsumklimas. Für beides gibt es bisher aber kaum Anzeichen, betont der Chemieverband in Frankfurt.
Abschwächung erwartet: Wichtige Abnehmerindustrien verzeichnen bereits seit Ende 2004 Rückgänge bei Auftragseingang und Produktion. Der private Verbrauch stagniert. Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis auch im Chemiegeschäft erste Bremsspuren zu erkennen sind. Die Bremsklötze Eurokurs und Ölpreis bleiben weiter bestehen, die Exportdynamik lässt allmählich nach. Der deutsche Konjunkturmotor läuft aufgrund der schwachen Binnennachfrage derzeit nur mit halber Kraft.
Leichter Produktionszuwachs: Die Chemieproduktion stieg im ersten Quartal 2005 nur noch leicht um 0,5 Prozent über den Wert des Vorquartals und lag mit einem Plus von 5 Prozent deutlich höher als im schwachen Vorjahresquartal.
Preisauftrieb verlangsamt: Hohe Rohstoffkosten führten zu Jahresbeginn zu steigenden Erzeugerpreisen: Chemieprodukte verteuerten sich im ersten Quartal 2005 um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die Preiszuwächse beschränkten sich jedoch ausschließlich auf rohölnahe Produkte, während in den übrigen Chemiesparten die Preise teilweise sogar rückläufig waren.
Umsatzplus im In- und Ausland: Der Gesamtumsatz der deutschen Chemieunternehmen stieg im ersten Quartal um 3,8 Prozent auf 37,7 Milliarden Euro. Die Nachfrage im Ausland erhöhte sich im gleichen Zeitraum sogar um über 6 Prozent. Die Geschäfte mit heimischen Abnehmern konnten dagegen gegenüber dem Vorquartal nur um 1 Prozent ausgeweitet werden.
Beschäftigung rückläufig: Im ersten Quartal sanken die Beschäftigtenzahlen in der deutschen Chemieindustrie um 1,4 Prozent auf rund 440.900 Mitarbeiter. Der Restrukturierungsprozess setzt sich fort und hinterlässt - wenn auch abgeschwächt - seine Spuren.
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