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Verband der Chemischen Industrie (VCI)

Probleme stromintensiver Produktion durch stark gestiegene Strompreise werden verharmlost
VCI: Gutachten im Auftrag von RWE deckt besondere Situation der Chemie nicht ab

Frankfurt/Main (ots)

Das von RWE in Auftrag gegebene Gutachten
"Perspektiven für die energieintensive Industrie im europäischen
Strommarkt" des Bremer Energie Instituts verharmlost die
Kostenprobleme, die eine stromintensive Industrieproduktion durch die
dramatisch gestiegenen Strompreise hat. Diese Auffassung vertritt
der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in Frankfurt. "Bei den
Elektrolyseverfahren für die Produktion wichtiger Grundchemikalien
machen die Stromkosten etwa 40 Prozent der Herstellungskosten aus.
Die Preissteigerungen am Stromgroßhandelsmarkt von über 80 Prozent
seit Anfang 2003 stellen die betroffenen Betriebe in unserer Branche
inzwischen vor ernste Probleme", erklärte VCI-Hauptgeschäftsführer
Dr. Wilfried Sahm.
Für die chemische Industrie sind sehr heterogene
Produktionsverfahren und unzählige Produkte charakteristisch. Deshalb
führen nach Ansicht des VCI Aussagen über die Auswirkungen von
Strompreisen auf einzelne Produktionen anhand von statistischen
Durchschnittswerten in der Chemie automatisch zu falschen Schlüssen.
Das Gutachten weist zwar auf dieses Problem hin, arbeitet aber
dennoch mit den aggregierten Branchendaten und stuft so die Chemie
als eine von den Strompreisen kaum betroffene Branche ein. "Im
globalen Wettbewerb stehen aber nicht Branchen, sondern Produkte",
stellt dazu der VCI-Hauptgeschäftsführer fest. Aus Sicht der
chemischen Industrie in Deutschland ist die Behauptung, die
Stromkosten seien "für die energieintensive Industrie zwar ein
wichtiger, aber letztlich nur ein Produktionsfaktor unter vielen"
eine inakzeptable Schlussfolgerung, weil sie der spezifischen
Situation der Branche nicht gerecht wird. Da zudem die
Wertschöpfungsketten in der Chemie besonders eng verzahnt sind, haben
Standortentscheidungen für solche stromintensiven Produktionen auch
Auswirkungen auf nachgelagerte Verarbeitungsstufen.
Die chemische Industrie ist für den Erhalt ihrer
Wettbewerbsfähigkeit darauf angewiesen, dass die Kosten für Strom an
den deutschen Standorten wieder deutlich niedriger werden. "Dazu
müssen zum einen die dramatisch gestiegenen Preise an der Leipziger 
Börse sinken - durch die Rücknahme der ungerechtfertigten Erhöhungen
aus dem Emissionshandel (Windfall profits) sowie durch Intensivierung
des Wettbewerbs auf dem Strommarkt", betont Sahm. Zum anderen müssen
die direkten staatlich induzierten Abgaben und Umlagen, so der
VCI-Hauptgeschäftsführer, stärker als bisher begrenzt werden.

Pressekontakt:

Manfred Ritz
VCI-Pressestelle
Telefon: 069 2556-1550
E-Mail: ritz@vci.de

Original-Content von: Verband der Chemischen Industrie (VCI), übermittelt durch news aktuell

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