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Verband der Chemischen Industrie (VCI)

VCI zur BUND-Studie über Kindergesundheit und Chemikalien
Nachweis von chemischen Stoffen im Blut von Kindern allein nicht aussagekräftig

Frankfurt/Main (ots)

Der alleinige Nachweis von chemischen Stoffen im Blut oder anderen
Körperflüssigkeiten sagt alleine noch nichts über seine
gesundheitliche Relevanz aus - weder bei Erwachsenen noch bei
Kindern. Nur mit einer Risikobewertung, für die zusätzliche
toxikologische Informationen vor allem zu den Wirkschwellen benötigt
werden, lassen sich die heute vom BUND veröffentlichten Daten
medizinisch und umweltpolitisch sinnvoll einordnen, erklärte der
Verband der Chemischen Industrie (VCI) in einer ersten Stellungnahme.
Die grundsätzliche Art, wie der BUND die verwendeten
Biomonitoring-Daten interpretiert und Kausalzusammenhänge ableitet,
hält der VCI für unverantwortlich. Der BUND versuche mit
Biomonitoring-Ergebnissen bewusst Ängste gegen Chemie zu schüren und
auf diesem Weg ihren politischen Forderungen Nachdruck zu verleihen.
Die  von Umweltorganisationen - auch in der Vergangenheit -
durchgeführten Untersuchungen, erfüllen aus Sicht des VCI nicht die
Anforderungen an ein wissenschaftlich seriöses Biomonitoring. So
werden etwa Zahl und Auswahl der Teilnehmer und Substanzen
wissenschaftlichen Ansprüchen nicht gerecht. Zudem fehle in den
meisten Fällen eine Risikobewertung in Bezug auf die
Analysenergebnisse.
"Um den Gesundheitszustand unserer Kinder fundiert beurteilen zu
können, müssen außerdem viele weitere Faktoren untersucht werden",
erklärte der VCI. Genau aus diesem Grund hat das Robert-Koch-Institut
in einer repräsentativen Studie über 17.000 Kinder und Jugendliche im
Alter von 3 bis 17 Jahren in ganz Deutschland untersucht und befragt.
Die Daten werden nun ausgewertet, um relevante Aussagen zur
gesundheitlichen Situation der Kinder in Deutschland zu erhalten und
gezielte Präventionsprogramme zu ermöglichen. Dabei wird bewusst ein
umfassender Ansatz verfolgt: Neben Umweltfaktoren werden auch
Lebensgewohnheiten sowie weitere Faktoren des sozialen Umfelds
berücksichtigt.
Außerdem wird in der Publikation des BUND immer wieder behauptet,
dass Kinder generell sensibler gegenüber Chemikalien reagieren als
Erwachsene. Das ist wissenschaftlich umstritten. So kommt zum
Beispiel das Umweltbundesamt in seinem Bericht aus dem Jahr 2005
"Umweltbedingte Gesundheitsrisiken - Was ist bei Kindern anders als
bei Erwachsenen?" zu dem Ergebnis, dass bei der Ableitung von Richt-
oder Grenzwerten für Umweltschadstoffe zur Zeit keine ausreichenden
Belege dafür existieren, dass für Kinder besondere
Sicherheitsfaktoren eingeführt werden müssten.
Ein großer Teil der Stoffe, die der BUND anführt, ist zudem nach
Aussage des VCI in der EU schon lange verboten oder in der Verwendung
stark eingeschränkt worden und damit umweltpolitisch nicht mehr
relevant. Für viele Stoffe existierten umfassende Risikobewertungen,
die den Behörden vorlägen und eine sichere Verwendung ermöglichten.
Wegen der enormen methodischen Fortschritte in der Analytik lassen
sich in menschlichem Blut oder der Muttermilch heute mehr Stoffe
nachweisen als noch vor einigen Jahren. Aus wissenschaftlicher Sicht
ist diese Tatsache nicht überraschend, da der Mensch durch Atmung und
Ernährung in einem ständigen Stoffaustausch mit seiner Umgebung
steht. Moderne Biomonitoring-Verfahren erlauben heute den Nachweis
eines Tropfens einer Substanz gelöst in 100.000 Litern. Das Aufspüren
synthetischer Substanzen in so geringen Konzentrationen wie
Millionstel (ppm) oder sogar Milliardstel Gramm (ppb) je Gramm ist
nicht automatisch mit einem gesundheitlichen Risiko gleichzusetzen.
Darin sind sich Wissenschaft und Behörden weitgehend einig.
Die vom BUND veröffentlichten Ergebnisse rechtfertigen nach
Überzeugung des VCI nicht von der Organisation erhobene Forderung
nach neuen oder schärferen Vorschriften, wie zum Beispiel REACH

Pressekontakt:

Manfred Ritz
VCI-Pressestelle
Telefon: 069 2556-1550
E-Mail: ritz@vci.de

Original-Content von: Verband der Chemischen Industrie (VCI), übermittelt durch news aktuell

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