Openbank: Sicherheitslücken im Onlinebanking
Ammersee (ots)
Mit großem Werbeaufwand startete kürzlich die zur Santander-Gruppe gehörende Openbank auf dem deutschen Markt ihr kostenloses Girokonto - fast zeitgleich mit der Ankündigung der ING, ab dem 1. Mai 2020 das kostenlose Girokonto nur Kunden mit einem monatlichen Geldeingang von mindestens 700 Euro anzubieten.
In einem Test hat die Biallo-Redaktion nun Sicherheitslücken festgestellt: Das Onlinebanking der Openbank schließt nicht automatisch, selbst dann nicht, wenn man stundenlang inaktiv ist. Erledigt ein Kunde seine Bankgeschäfte beispielsweise in einem Internetcafe und vergisst die Seite zu schließen, kann der nächste Cafe-Besucher zumindest die finanziellen Verhältnisse des Kunden auskundschaften.
Openbank-Kunden sollten deshalb stets darauf achten, dass sie sich selbst vom Onlinebanking ausloggen. Vor allem, wenn sie einen öffentlich zugänglichen Computer benutzen. Von der Sicherheitslücke ist nur das Onlinebanking per Desktop betroffen, nicht aber die Banking-App der Openbank.
PSD2 schreibt Time-Out-Funktion vor
Laut der zweiten europäischen Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) müsste sich die Anwendung automatisch nach fünf Minuten Inaktivität des Kunden schließen. Das ist die sogenannte Time-Out-Funktion. Diese setzen alle deutschen Geldhäuser um. Bei der Deutschen Bank etwa schließt sich das Internetbanking und deren App nach rund drei Minuten. Das Gleiche gilt für die ING oder die Netbank. Bei der DKB dauert es fünf Minuten, bis sich die Anwendung automatisch deaktiviert.
Biallo.de hat die Pressestelle in Madrid auf die Sicherheitslücke hingewiesen und die Verantwortlichen der Openbank gebeten, einen entsprechenden Sicherheitshinweis auf der Internetseite zu platzieren.
Übrigens: Mit Eintritt der Openbank hat sich die Zahl der kostenlosen Girokonten hierzulande auf aktuell 46 Geldhäuser erhöht. Die meisten davon sind PSD- und Direktbanken. Dazu zählen jedoch auch neun Volks- und Raiffeisenbanken. Sieben arbeiten nur regional vor Ort, zwei sind auch überregional vertreten: die Raiffeisenbank im Hochtaunus (Meine Bank) und die VR-Bank Bad Salzungen-Schmalkalden.
Eine interaktive Landkarte mit allen 46 kostenlosen Girokonten ist unter folgendem Link abrufbar:
www.biallo.de/girokonto/ratgeber/kostenloses-girokonto/
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