Wenn der Tag plötzlich 25 Stunden hat: Kindern erforschen die Zeitumstellung
Berlin (ots)
In der Nacht vom 26. auf den 27. Oktober stellen wir die Uhr auf Winterzeit um. Der Tag hat plötzlich eine Stunde mehr. Aber wo kommt sie her, die Stunde? Was können wir mit der geschenkten Stunde alles machen? Und wie lang ist überhaupt eine Stunde? Fragen, die für Kinder im Kita- und Grundschulalter spannend sind und Anlass bieten, generell das Thema Zeit zu entdecken. Wie das geht? Die Stiftung Kinder forschen gibt Tipps und hat außerdem passende kostenlose Fortbildungen und Forschungsideen dazu.
Zwei Mal im Jahr stellen Erwachsene sich die gleiche Frage: Stellen wir die Uhr vor oder zurück? Ist es jetzt abends länger hell oder früher dunkel? Für Kinder im Kita-Alter ist das noch kein Thema. Zwar hat die Nacht einmalig eine Stunde mehr, doch ihr - meist fester - Tagesablauf bleibt der gleiche. Hinzu kommt, dass Kita-Kinder Zeit im Sinne von Rhythmen und Mustern begreifen. Aus ihrer Sicht gibt es ein Vorher, ein Jetzt und ein Nachher. Das Konzept von einer Stunde ist für sie noch nicht greifbar. Ihr Zeitverständnis muss sich erst entwickeln. Dazu können unter anderem einfache Forschungsideen beitragen.
Den Tagesablauf dokumentieren
Routinen und feste Abläufe legen die Grundlage für ein Zeitverständnis. Warum diese also nicht mal sichtbar machen? Kinder können ihren eigenen Tagesablauf oder auch den eines Haustieres dokumentieren. Oder sie zeichnen gemeinsam für ihre Kita-Gruppe, was zu verschiedenen Zeiten des Tages passiert. Das hilft ihnen, die Struktur eines Tages zu verstehen. Mit einer Wäscheklammer markieren sie auf ihrem Tagesplan den gegenwärtigen Zeitpunkt. Die Klammer wandert so über den Tag hinweg.
Eine Sonnenuhr bauen
Mit einfachen Materialien wie Stöcken und Kreide können Kinder eine Sonnenuhr bauen und beobachten, wie der Schatten sich im Laufe des Tages bewegt. Gestartet wird morgens zu einer vollen Stunde an einem Ort, der den ganzen Tag über in der Sonne liegt. Die Kinder stecken hier einen Stock senkrecht in die Erde und beobachten nun zu jeder vollen Stunde den Schatten, den der Stock wirft und markieren ihn. All das zeigt, wie die Sonne zur Messung der Zeit genutzt werden kann. Und auch wie sich der Schatten verändert.
Beobachten, wie etwas wächst
Dem Gras beim Wachsen zuzusehen, ist gar nicht so langweilig, wie bisweilen behauptet wird. In der Kita oder zu Hause pflanzen die Kinder etwas und beobachten dann über Tage und Wochen, wie es wächst. Das muss natürlich kein Gras sein, Kressesamen sind beispielsweise eine gute Alternative für die Fensterbank. Das Wachstum ihrer Pflanzen dokumentieren die Kinder mit Fotos oder Zeichnungen. All das lehrt Geduld und das Konzept von Zeit als etwas, das Veränderungen ermöglicht.
Mit Grundschulkindern über die Zeitumstellung sprechen
Sind Kinder älter und haben bereits ein gewisses Zeitverständnis, lassen sich auch Aspekte der Zeitumstellung besprechen: Welche Kinder haben den Unterschied überhaupt bemerkt? Und woran haben sie den Unterschied ihrer Meinung nach festgestellt? Was glauben die Kinder könnten die Gründe für die Zeitumstellung sein? Wer findet das gut und wer doof? Warum? Die Kinder sammeln ihre Beobachtungen gemeinsam in der Schule oder diskutieren sie zu Hause beim Essen. Und wie ist es mit den Tieren? Ändern die eigentlich ihren Rhythmus, wenn wir Menschen an der Uhr drehen? Zeit für eine Recherche! Die Zeitumstellung könnte aber auch ein passender Moment sein, um eine Zeitkapsel zu vergraben - und im Frühjahr zur Umstellung auf die Sommerzeit wieder auszubuddeln. In der Kapsel: Ideen, was die Kinder machen würden, wenn es ab jetzt abends wieder länger hell ist.
Für alle, die sich intensiver mit dem Thema Zeit beschäftigen wollen, gibt es sowohl den kostenlosen Online-Kurs "Sonne, Uhr und Zeit" als auch den kostenlosen Online-Workshop "Kommst du mit, die Zeit entdecken?" auf der Lernplattform Campus. Auf der Website der Stiftung Kinder forschen gibt es außerdem noch mehr Forschungsideen zum Thema Zeit.
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