Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V.
Marode Krankenhäuser: In diesen Städten wird am meisten gebaut und saniert
Berlin (ots)
- Die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V. ( www.betoninstandsetzer.de) analysiert öffentliche Ausschreibungen für Bauaufträge von Kliniken und Krankenhäusern auf dem Ausschreibungsportal der Europäischen Union
- Kliniken in München und Dresden haben in den vergangen fünf Jahren die meisten Aufträge für Sanierung und Neubau ausgeschrieben
- In Duisburg und Wuppertal gab es in diesem Zeitraum keine öffentlichen Ausschreibungen im Klinikbereich, in Bochum und Frankfurt jeweils nur zwei
- Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden schreibt mit 125 Aufträgen die meisten Sanierungsaufträge in Deutschland im untersuchten Zeitraum aus
Erst kürzlich sorgten Aufnahmen von einem Wasserrohrbruch im Berliner Urban Krankenhaus deutschlandweit für Empörung. Die angespannte Situation deutscher Kliniken ist seit Jahren bekannt - das betrifft die finanzielle und personelle Ausstattung ebenso wie den baulichen Zustand. Die anstehende Krankenhausreform soll die Ausstattung der Kliniken verbessern. Auch in Gebäudebestand wird bundesweit investiert. Die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V. ( www.betoninstandsetzer.de) hat öffentliche Ausschreibungen für Bauaufträge von Kliniken und Krankenhäusern auf dem Ausschreibungsportal der Europäischen Union (ted.europa.eu) in den 20 bevölkerungsreichsten deutschen Städten seit Januar 2018 untersucht.
München, Dresden und Berlin sind Bau-Spitzenreiter
München ist die deutsche Stadt, die in dem untersuchten Zeitraum die meisten Bau- und Sanierungsaufträge für Kliniken ausgeschrieben hat. Auf Münchens 148 Aufträge folgt Dresden mit 138. Unter Deutschlands zwanzig größten Städten steht Berlin mit 90 Ausschreibungen an dritter Stelle. Darauf folgen Hamburg (57) und Leipzig (37). Auf der anderen Seite gibt es mit Duisburg und Wuppertal zwei von Deutschlands größten zwanzig Städten, die für den betreffenden Zeitraum keinerlei öffentliche Aufträge ausgeschrieben haben. Bochum und Frankfurt liegen mit nur zwei offenen Aufträgen auf dem dritten und vierten Platz der Städte mit den wenigsten Ausschreibungen. Stuttgart folgt mit vier Ausschreibungen auf dem fünften Platz.
Jenseits der größten Städte Deutschlands zeigen sich ein paar Städte, in denen auffällig viel saniert wird: Sowohl in Karlsruhe als auch in Altötting gab es mit 125 beziehungsweise 97 bekannt gemachten Aufträgen mehr Ausschreibungen als in Hamburg und Leipzig zusammen. Und auch Landshut sticht mit 86 ausgeschriebenen Aufträgen heraus.
Das Krankenhaus mit den meisten Aufträgen liegt in Dresden
Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden ist mit 125 Ausschreibungen nicht nur für den Großteil von Dresdens 138 Aufträgen verantwortlich, es stellt auch einen substanziellen Teil der 620 öffentlichen Ausschreibungen in Deutschlands größten Städten in den vergangenen fünf Jahren. Weitere Kliniken und Träger, die besonders viele öffentliche Sanierungs- und Bauaufträge im Gesundheitssystem ausschreiben, sind die München Klinik gGmbH mit genau 100 Ausschreibungen und die Asklepios Kliniken GmbH mit 41 bekannt gemachten Aufträgen. Ebenfalls 41 Aufträge hatte das BG Klinikum Unfallkrankenhaus Berlin im untersuchten Zeitraum ausgeschrieben, der Berliner Klinikbetreiber Vivantes 36 Aufträge.
Dipl.-Ing. Marco Götze, Vorsitzender der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken kommentiert die Ergebnisse der Analyse: "Damit das deutsche Gesundheitssystem funktions- und konkurrenzfähig bleibt, bedarf es konstanter Investitionen - auch und gerade in den baulichen Bestand von Gesundheitseinrichtungen. Dabei kommt der öffentlichen Hand als Betreiberin vieler Krankenhäuser eine wichtige Rolle zu. Der Neubau, aber auch der Erhalt von Klinikgebäuden sind die Grundlage für eine gute medizinische Versorgung und dienen der gesamten Bevölkerung. "
Untersuchungsgrundlage
Die untersuchten Aufträge wurden zwischen dem 1.1.2018 und 10.7.2023 auf Grundlage der Richtlinie über öffentliche Auftragsvergabe 2014/24/EU auf dem Vergabeportal der Europäischen Union ted.europa.eu veröffentlicht. Der Schwellenwert für öffentliche Bauaufträge, ab denen eine Ausschreibung EU-weit veröffentlicht werden muss, liegt bei 5382000 Euro. Die Suche umfasste Aufträge mit folgenden CPV-Codes (Common Procurement Vocabulary): 45215100 (Bauarbeiten für Gebäude im Gesundheitswesen), 45215120 (Bau von medizinischen Spezialgebäuden) und 45215130 (Bau von Kliniken) gesucht. Die Daten der Untersuchung sind hier einsehbar.
Über die Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken
In der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V. (BGIB) haben sich neun Landesgütegemeinschaften und die Bundesgütegemeinschaft Betonflächeninstandsetzung (BFI) zusammengeschlossen. Unterstützt werden sie durch Unternehmen, die dem Verein "Deutsche Bauchemie e.V." angehören sowie durch Einzelmitglieder. Ziel der Gemeinschaft ist es, mit der Betoninstandsetzung eine langfristige Werthaltigkeit von Bausubstanz zu sichern und Gefahren aus Mängeln der Bausubstanz abzuwehren. Diesem Ziel haben das Bundesministerium für Digitales und Verkehr und das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) durch Anerkennung der Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken bzw. ihrer Prüfstelle Rechnung getragen. Mit dem Portal Betoninstandsetzer.de verfolgt der Verein außerdem das Ziel, mehr Menschen für die Aus- und Weiterbildung zu gewinnen.
Pressekontakt:
Denise Schöwing | denise.schoewing@tonka-pr.com | +49.174.3276281
Manuel Dengler | manuel.dengler@tonka-pr.com | +49.152.21821141
Original-Content von: Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V., übermittelt durch news aktuell