„Starke Wissenschaft in schwierigen Zeiten“ – Uni Kassel startet ins Wintersemester
„Starke Wissenschaft in schwierigen Zeiten“ – Uni Kassel startet ins Wintersemester
Mit neuen Studienangeboten, aber auch mit einem sorgenvollen Blick auf die Haushaltspolitik der hessischen Landesregierung startet die Universität Kassel in das neue akademische Jahr.
Nach den vorläufigen Einschreibezahlen zum Start ins Semester am kommenden Montag (14. 10.) verzeichnet die Universität eine steigende Zahl an Erstsemestern. Auch die Einschreibungen von internationalen Studierenden nehmen zu. Die Gesamtzahl der Studierenden ist leicht gesunken.
„Über die wachsende Zahl an Erstsemestern freue ich mich“, kommentierte die Präsidentin der Universität, Prof. Dr. Ute Clement, richtete den Blick aber in besonderem Maße auf die internationalen Studierenden: „Uns gelingt es immer besser, junge Menschen aus dem Ausland für ein Master-Studium zu gewinnen. Das wollen wir noch dadurch verbessern, dass wir ihnen helfen, auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, wenn sie dies wünschen. Das nützt auch der heimischen Wirtschaft.“ Die Universität Kassel hat dafür zu diesem Semester ein mit 1,15 Mio. Euro unterlegtes Programm gestartet.
Ute Clement führte die Stabilisierung der Studierendenzahlen unter anderem auf die erfolgreiche Einführung neuer Studiengänge zurück. Der in diesem Jahr erstmals angebotene Studiengang Lehramt für Sonderpädagogik übertraf die erwartete Zahl an Einschreibungen. Auch das neue Nebenfach Nachhaltigkeit startete ausgesprochen gut, der englischsprachige Master-Studiengang Agriculture, Ecology & Societies (AGES) in den Agrarwissenschaften läuft bereits seit dem vergangenen Jahr erfolgreich. Im kommenden Jahr dann starten bis zu zehn zusätzliche Nachhaltigkeits-Studiengänge. „Wir machen der jungen Generation ein Angebot, mit dem sie die Herausforderungen der Zukunft meistern und die Transformation zu einer nachhaltigen und gerechten Lebensweise gestalten kann“, unterstrich Ute Clement. „Das verschafft den jungen Leuten hervorragende Berufsaussichten – und uns ein markantes Profil im nationalen und internationalen Vergleich der Hochschulen.“
Sorgen macht der Hochschulleitung indes die ungewisse Finanzlage. Der Haushalt des Landes für das kommende Jahr ist noch nicht aufgestellt, die Verhandlungen für die mittelfristige Finanzausstattung der hessischen Hochschulen (Hessischer Hochschulpakt) stehen unter den Vorzeichen sinkender Steuereinnahmen. Im Verbund mit den anderen hessischen Hochschulen setzt sich die Universität Kassel gegen Einschnitte bei der Bildung ein. „Wir dürfen nicht ausgerechnet an der Innovationskraft sparen“, betonte Ute Clement und appellierte an die Landesregierung: „Wenn Hessen seine Wettbewerbsfähigkeit erhalten will, muss es eine starke Wissenschaft und eine leistungsfähige Bildungslandschaft über eine finanziell schwierige Zeit retten.“
Die jetzt vorliegenden Einschreibezahlen sind vorläufig und dürften in den kommenden Tagen noch leicht steigen. Die endgültigen Zahlen („Stichtagszahlen“) liegen Ende November vor. Stand jetzt sind im beginnenden Wintersemester 2024/25 exakt 21.315 Studierende eingeschrieben. Das sind etwas weniger als im vergangenen Jahr (21.898). Dahingegen stieg die Zahl der Studierenden im ersten Fachsemester („Erstsemester“) auf bislang 4.570 (2023: 4.416). Der leichte Rückgang der Gesamtzahl geht mithin darauf zurück, dass rund 600 Menschen mehr als im vergangenen Jahr ihr Studium nicht fortsetzen, entweder weil sie ihr Studium abschließen – die Zahl erfolgreicher Abschlüsse ist gestiegen – oder weil sie abbrechen.
Gestiegen ist auch die Zahl internationaler Studierender auf nun 3.078. Stand jetzt ist das nur eine minimale Erhöhung gegenüber 2023 (3.074). Allerdings ist auch hier noch ein leichter Anstieg möglich. Bei einem genaueren Blick in die Statistik zeigt sich zudem, dass die Zahl der sogenannten „Bildungsausländer“ deutlicher gestiegen ist (2.313 gegenüber 2.270). Das sind Menschen, die ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben haben. Die Zahl der internationalen Studierenden in Master-Programmen hat sich merklich erhöht (1.692 im Vergleich zu 1.469).
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