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Privatwirtschaft und Wissenschaftssektor bieten unterschiedliche Chancen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrer frühen Karrierephase

Privatwirtschaft und Wissenschaftssektor bieten unterschiedliche Chancen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrer frühen Karrierephase
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Privatwirtschaft und Wissenschaftssektor bieten unterschiedliche Chancen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrer frühen Karrierephase

Heute erscheint der Bundesbericht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer frühen Karrierephase (BuWiK). Das Standardwerk zur Analyse und Dokumentation der Situation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland liefert Daten und aktuelle Forschungsbefunde zu Qualifikations- und Karrierewegen, zu Beschäftigungsbedingungen sowie zu beruflichen Perspektiven von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der frühen Phase ihrer Karriere. Das International Center for Higher Education Research (INCHER) der Universität Kassel hat in einem Projektverbund mit dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) eine Begleitstudie zum BuWiK verfasst.

Die Begleitstudie mit dem Titel „Karriereentscheidungen und -verläufe Promovierter unter besonderer Berücksichtigung der Befristung“ nimmt die Karriereverläufe und die berufliche Situation während und nach der Promotion in den Blick und liefert zahlreiche detaillierte Befunde z. B. zur Übernahme von Leitungspositionen, zum Einkommen und zum Verbleib im Wissenschaftssystem. Eine Besonderheit der Begleitstudie ist, dass sie mit den Absolventenstudien des DZHW, dem Promoviertenpanel des DZHW und dem IAB-INCHER-Projekt zu erworbenen Doktorgraden eine umfassende Datenbasis einbezieht, was eine umfassende, auch sektorübergreifende Analyse der Karriereentscheidungen und Karriereverläufe Promovierter vor, während und nach der Promotion in Deutschland ermöglicht.

„Die Ergebnisse deuten an, dass eine Promotion nach wie vor in den meisten Fächergruppen mit guten Karriereaussichten verbunden ist“, erklärt Johannes König, Wissenschaftler am INCHER. So belegt die Studie, dass Promovierte im Vergleich mit nichtpromovierten Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen insgesamt u. a. höhere Einkommen erzielen sowie häufiger in Führungspositionen und in einer adäquaten Beschäftigung arbeiten.

Es gibt jedoch auch deutliche Unterschiede je nach Beschäftigungssektor und Fächergruppe. „Eine Promotion ebnet nicht nur den Weg zu einer Karriere in der Wissenschaft, sondern eröffnet auch hervorragende Berufsperspektiven in anderen Branchen“, erklärt Kolja Briedis, Wissenschaftler am DZHW. So sind die Karriereperspektiven außerhalb von Hochschulen oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen für Promovierte besonders vorteilhaft in Bezug auf Einkommen, Arbeitszeit sowie die Übernahme von Führungspositionen.

Hingegen liegen die Vorteile einer Karriere in Hochschulen und/oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen in der hohen Adäquanz der Beschäftigung, bei der Promovierte oft hochkomplexe Tätigkeiten ausüben, die der Qualifikation der Promovierten entsprechen.

Befristete Beschäftigungsverhältnisse, die ein Schwerpunkt der Analysen der Studie waren, spielen insgesamt nur eine untergeordnete Rolle für die Karriereverläufe nach Abschluss der Promotion. In dieser Hinsicht gibt es allerdings große Diskrepanzen zwischen Fächergruppen, Berufen und vor allem Sektoren. Während drei Viertel der Promovierten, die nach dem Abschluss die Wissenschaft verlassen und in die Privatwirtschaft wechseln, einen unbefristeten Vertrag erhalten, gilt das nur für rund sieben Prozent der Promovierten, die nach ihrem Abschluss innerhalb der Wissenschaft den Arbeitgeber wechseln. Diese Ergebnisse deuten an, dass besonders bei Personen, die nach der Promotion weiterhin eine wissenschaftliche Karriere verfolgen, nach wie vor befristete Arbeitsverhältnisse dominieren. In den Ingenieurwissenschaften nehmen Promovierte schon während der Promotionsphase viel häufiger eine unbefristete Beschäftigung auf. Dagegen erhalten Promovierte in Geisteswissenschaften und Kunst wesentlich seltener einen unbefristeten Arbeitsvertrag bei einer Neuanstellung – das gilt sowohl während als auch nach der Promotion.

Die Autorinnen und Autoren der Studie haben sich auch der demografischen Entwicklung und ihren Auswirkungen auf das Wissenschaftssystem gewidmet. Ihre Prognoseergebnisse legen nahe, dass es zukünftig zu einem erhöhten Wettbewerb um Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen kommen wird. Insbesondere rückläufige Zahlen an Studierenden bzw. Absolventinnen und Absolventen lassen erwarten, dass, anders als in der Vergangenheit, die Zahl der Promovierenden und Promovierten voraussichtlich nicht weiter ansteigen, sondern in den kommenden Jahren eher sinken wird.

Damit wird eine wichtige Frage sein, inwiefern sich daraus in der Zukunft Herausforderungen für die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit des Hochschul- und Wissenschaftssystems ergeben.

Die Begleitstudie ist abrufbar unter: https://buwik.de/mediathek/

Den Bundesbericht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einer frühen Karrierephase (BuWiK) 2025 finden Sie unter: https://www.buwik.de/

Kontakt:

International Center for Higher Education Research (INCHER)

Universität Kassel

Mönchebergstrasse 17

34125 Kassel

www.uni-kassel.de/INCHER

Dr. Johannes König (Ansprechpartner): koenig@uni-kassel.de

Dr. Christiane Rittgerott (Pressekontakt): rittgerott@incher.uni-kassel.de

Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW)

Lange Laube 12

30159 Hannover

www.dzhw.eu

Dr. Filiz Gülal (Pressekontakt) guelal@dzhw.eu

Dr. Kolja Briedis (Ansprechperson) briedis@dzhw.eu

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Sebastian Mense
Universität Kassel
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