Projektseminar I Go: Green
Materialbörsen
Pressemitteilung
Materialbörse – von einer kleinen Idee zum großen Projekt
Das Projektseminar I Go: Green will das Lehr- und Lernangebot der Universität Kassel qualitativ durch die gestaltungs- und berufsorientierte Ausrichtung verbessern. Denn Studierende sollen dazu angeregt werden, nicht nur Fachwissen zu erwerben und zu reflektieren, sondern dieses auch direkt, selbstbestimmt und verantwortungsvoll ein- und umzusetzen. Dazu wurden zwei Materialbörsen ins Leben gerufen, eine am Fachbereich ASL, eine weitere an der Kunsthochschule.
Im Sommersemester 2024 startete das vom Green Office über QSL geförderte Projektseminar „I Go: Green: ASL Materialbörse am Campus HoPla“ unter der Leitung von Prof. Dr. Verena Brehm (Fachgebiet Entwerfen im städtebaulichen Kontext, Fachbereich Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung) und Cornelius Böttger. Ziel war es, einen Ort zur Sammlung, Aufbereitung und Wiederverwendung für die im Lehrbetrieb der Universität anfallenden Materialien (Mappen, Pappe, Holzplatten, Styrodur etc.) zu schaffen. Im Wntersemester 2024/25 wurde die Materialbörse unter dem Titel „Reststück“ eingerichtet. Zudem wurden durch die studentische Initiative Less:on sogenannte Re:Use-Materialboxen dezentral in jedem Arbeitsraum aufgestellt: Beim Modellbau entstehende Materialreste wurden hier aufbewahrt und für die weitere Verwendung verfügbar gemacht. Auch an der Verwendung regenerativer Materialien wie Holz oder Lehm für den Modellbau wurde experimentiert, um in Zukunft u.a. die Verwendung von Styrodur, ein erdölbasiertes Produkt, zu reduzieren. Dieser Ort kam nicht nur den Studierenden am eigenen Fachbereich zugute, sondern allen Studierenden der Universität Kassel, die Material für ihr Studium benötigen. So konnte nicht nur das Bewusstsein für nachhaltige Ressourcennutzung gestärkt, sondern auch das Abfallaufkommen reduziert werden.
Die Materialbörse „Reststück“ befindet sich derzeit im so genannten Maker:Lab. Es zeichnet sich bereits nach zwei Semestern ab, dass ein größerer Raum benötigt wird, um das Projekt fortzuführen. Der Betrieb wird durch zwei studentische Hilfskräfte gewährleistet, die vom Fachbereich finanziert werden. Auch hier wird eine Möglichkeit zur Weiterfinanzierung gesucht. Die Materialbörse würde von Materialspenden lokaler Unternehmen profitieren, die z.B. Fehlproduktionen, Verschnitt u. ä. zur Verfügung stellen könnten. Forschungsbedarf besteht in Bezug auf dem Einsatz regenerativer Materialien und zu Modellbautechniken, die ein möglichst schadensfreies Auseinanderbauen und vereinfachtes Wiederverwenden ermöglichen. Die Rückmeldungen der Studierenden zu dem Projekt waren durchweg positiv und bestätigten dessen Wichtigkeit.
Eine weitere Materialbörse entsteht an der Kunsthochschule im Projektseminar von Prof. Dr. Susanne Ritzmann (Fachgebiet Nachhaltige Produktgestaltung und -entwicklung) und Malene Saalmann: Auch die „Wendeschleife“ will durch die Verringerung des ökologischen Fußabdrucks und einem achtsameren Umgang mit Ressourcen zu einem Wertewandel beitragen. Die Studierenden haben über das Projektseminar „I Go: Green: Nachhaltige Produktgestaltung und -entwicklung -Materialbörse@KHK“ im Wintersemseter 2024/25 den Austausch zur Materialbörse „Reststück“ gesucht und daraufhin ein eigenes Konzept für die Kunsthochschule erarbeitet: Die Materialien sollen in den denkmalgeschützten Schränken, die sich in den Flurbereichen der KHK befinden, in selbstgefertigten Modulen untergebracht werden. Ziel ist es, den Austausch von Materialien während der Arbeitsphasen im Semester möglichst niedrigschwellig zu ermöglichen, ohne dabei auf Öffnungszeiten von Räumlichkeiten Rücksicht nehmen zu müssen. Die Vielfalt der an der Kunsthochschule verwendeten Materialien stellt derzeit noch eine große Herausforderung für die Qualitätssicherung und Ordnung der „Wendeschleife“ dar. Daher stehen in nächster Zukunft auch Sensibilisierungsmaßnahmen für die Zirkulation von Material an der Kunsthochschule an.
Das Projektseminar I Go: Green erfüllt zugleich mehrere Aspekte, die für die Nachhaltigkeitsentwicklung der Universität von großer Bedeutung sind. Es berücksichtigt einen integrativen Ansatz, der zum einen den Input und das Wissen der Studierenden als auch die Expertise der Fachbereiche berücksichtigt. Da insbesondere der Hochschulcampus ein großes Potential zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsprojekten bietet, ist es wichtig, dass Ideen von Studierenden aufgegriffen werden, die sie in ihrem Studienalltag entwickeln. Studierende können überdies theoretisches Wissen mit Praxiswissen verknüpfen und innerhalb der Projektseminare eigene Erfahrungen machen.
Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Verena Brehm
Fachgebiet Entwerfen im städtebaulichen Kontext
Mail: brehm@uni-kassel.de
Prof. Dr. Susanne Ritzmann
Fachgebiet Nachhaltige Produktgestaltung und -entwicklung
susanne.ritzmann@uni-kassel.de
Nadine Chrubasik
Koordinatorin Green Office
Mail: chrubasik@uni-kassel.de
------------------------------------ Ihr Ansprechpartner in der Pressestelle der Universität Kassel:
Dr. Andreas Gebhardt Universität Kassel Stabsstelle Kommunikation und Marketing Tel.: +49 561 804-1961 E-Mail: presse@uni-kassel.de www.uni-kassel.de