10 Jahre "Lux like Studium"
Rosa-Luxemburg-Stiftung zieht Bilanz aus Stipendienprogramm, mit dem gezielt Studienanfänger*innen aus nicht-akademischen Elternhäusern gefördert werden
Berlin (ots)
Am 1. Oktober 2020 wird es zehn Jahre her sein, dass die Rosa-Luxemburg-Stiftung die ersten Stipendiat*innen im Stipendienprogramm "Lux like Studium" gefördert hat. Das Programm zielt speziell darauf ab, Erstakademiker*innen ein Studium zu ermöglichen, beziehungsweise den Weg dorthin zu erleichtern und dabei auf gesellschaftliche Ungleichheiten aufmerksam zu machen. Seither haben 350 Stipendiat*innen über das Förderprogramm ein Studium aufgenommen.
"Unser Ziel ist es nicht nur, unmöglich erscheinende Bildungswege möglich zu machen, um damit die Ungleichheiten des Bildungssystems auszugleichen. Wir wollen unsere Stipendiaten*innen durch persönliche Begleitung und vielfältige Bildungsprogramme stärken und ermutigen. Erstakademiker*innen adäquat zu fördern ist von kaum zu unterschätzender Bedeutung für den Ausgleich sozialer Ungleichheit. Bildung ist und bleibt der Schlüssel für Chancengerechtigkeit und Erfolg im Leben", sagt Dagmar Enkelmann, Vorstandsvorsitzende der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Das Auswahlverfahren für Stipendien zum Wintersemester 2020/21 wurde kürzlich abgeschlossen. In diesem Jahr ist der Anteil der Erstakademiker*innen unter dem Studienstipendiaten*innen bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit 72,5 Prozent noch einmal deutlich größer als im Jahr zuvor mit bereits 64 Prozent. 60 Prozent von ihnen haben zudem einen Migrationshintergrund. Bei den Promotionsstipendiat*innen liegt der Anteil der Erstakademiker*innen bei rund 36 Prozent. Das ist im Vergleich zu anderen Förderwerken ein sehr hoher Wert. Von diesen haben wiederum über 40 Prozent einen Migrationshintergrund.
Damit hat die Rosa-Luxemburg-Stiftung im Rahmen ihrer Stipendienvergabe dazu beigetragen, zwei wesentliche Benachteiligungen aktiv entgegenzuwirken und Stipendiat*innen in die Förderung aufzunehmen denen der Zugang zu einem Hochschulstudium erschwert ist.
Das Team des Lux Like Studium-Förderprogramms begann 2010 mit drei Kolleg*innen: Diane Benkert, Songül Bitis und Nina Borst.
"Während es für junge Menschen aus akademischen Familien meist naheliegend oder gar langfristig geplant ist, ein Studium aufzunehmen, scheint dieses Ziel für Studieninteressierte ohne akademischen Hintergrund häufig unerreichbar", sagt Songül Bitis. "Dabei ist die finanzielle Hürde eine sehr hohe, aber längst nicht die einzige. Zum anderen kostet es größere Überwindung, ein Studium anzustreben, wenn die gängigen Abläufe und Gepflogenheiten aus dem persönlichen Umfeld nicht bekannt sind. Mit unserer Förderung sollen die materiellen, strukturellen und emotionalen Hürden verringert und Benachteiligungen ausgeglichen werden."
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