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EnBW Energie Baden-Württemberg AG

Nach offizieller Freigabe durch Bundeskartellamt: Mehrheitsbeteiligung der EnBW an der ZEAG vollzogen
Stärkung des Wirtschaftsstandorts Heilbronn

Heilbronn/Karlsruhe (ots)

Gemeinsame Pressemitteilung
Nach dem offiziellen Freigabebeschluss des Bundeskartellamts über
den Verkauf der ZEAG-Aktien der Stadt Heilbronn an die EnBW Energie
Baden-Württemberg AG vom 29. Juli 2002 wurde die Mehrheitsbeteiligung
der EnBW an der ZEAG vollzogen. Die Übertragung der städtischen
ZEAG-Aktien in Höhe von 50,1 Prozent an die EnBW sowie die Bezahlung
des Kaufpreises in Höhe von 159,1 Millionen Euro ist am Montag, 5.
August 2002 erfolgt. Der Oberbürgermeister der Stadt Heilbronn,
Helmut Himmelsbach, sowie das Mitglied des Vorstands der EnBW,
Gerhard Jochum, tauschten am Mittwoch symbolisch einen Scheck und
eine Aktie aus. Himmelsbach und Jochum begrüßten die Transaktion.
Beide bewerteten den Zusammenschluss von ZEAG und EnBW als wichtigen
Beitrag sowohl zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Heilbronn als
auch zur Steigerung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der ZEAG.
Oberbürgermeister Himmelsbach verwies auf den mit EnBW bereits
Ende 2000 geschlossenen Standortsicherungsvertrag, der u.a. die
wirtschaftliche und rechtliche Eigenständigkeit der ZEAG sowie die
Sicherung der Arbeits- und Ausbildungsplätze der ZEAG an den
Standorten Heilbronn und Lauffen festschreibe. In diesem Zusammenhang
unterstrich EnBW Vorstandsmitglied Jochum, dass das Karlsruher
Energieunternehmen zu seinen Zusagen stehe und die wirtschaftliche
Entwicklung der ZEAG nach Kräften fördern werde. Die EnBW freue sich
über die Partnerschaft mit der ZEAG. Die ZEAG sei ein wirtschaftlich
gesundes Unternehmen, das mit seiner Dynamik und Zielstrebigkeit gut
zur EnBW Gruppe passe. So werde die EnBW ihr Regionalzentrum
Neckar-Franken nach Heilbronn verlagern und die Leitung des
Regionalzentrums an die ZEAG übertragen. Durch die Verlagerung des
Regionalzentrums entstünden am Standort Heilbronn rund 60 neue
Arbeitsplätze.
Himmelsbach und Jochum zeigten sich zufrieden, dass die
wettbewerbsrechtlichen Bedenken des Bundeskartellamts bezüglich des
Zusammenschlusses ZEAG/EnBW in Gesprächen ausgeräumt werden konnten.
Die Bedenken hätten auf der Annahme beruht, dass es noch keinen
ausreichenden Wettbewerb um Privatkunden auf dem Strommarkt gibt.
Wichtige Voraussetzung für die Zustimmung der Kartellbehörde war nach
Angaben von Gerhard Jochum die Umsetzung von Maßnahmen der ZEAG und
EnBW, die die kartellrechtlichen Bedenken kompensierten. So sei
vereinbart worden, dass die ZEAG ihre Netznutzungsentgelte für Strom
zum 1. September 2002 senkt und die neuen Preise im Internet
veröffentlicht. Desweiteren habe die EnBW von ihr belieferten
Strom-Verteilerwerken im Umland von Heilbronn ein
Sonderkündigungsrecht eingeräumt. Mit diesen Maßnahmen werde nach
Auffassung des Bundeskartellamts Wettbewerbern der Marktzugang in der
Region erleichtert.
Mit der Übertragung der städtischen ZEAG-Anteile hält die EnBW
nunmehr 62,22 Prozent der Stimmrechte der ZEAG (vorher 12,1 Prozent).
Damit hat die EnBW den Schwellenwert zur Abgabe eines Pflichtangebots
von mindestens 30 Prozent der Stimmrechte überschritten und ist laut
Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz (WpÜG) verpflichtet, allen
außenstehenden ZEAG-Aktionären ein Angebot zum Kauf ihrer ZEAG-Aktien
zu unterbreiten. Ein solches Angebot werde, so Gerhard Jochum, in den
nächsten Wochen erstellt und der Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht zur Prüfung übermittelt. Nach
Genehmigung der Angebotsunterlage durch die Behörde werde das Angebot
entsprechend den Vorschriften des WpÜG veröffentlicht.
Schuldenabbau hat oberste Priorität
Zu den 159,1 Millionen Euro aus dem Aktienverkauf kommen noch
Einkünfte aus einer früheren ZEAG-Dividendenausschüttung, so dass der
Stadt Heilbronn nunmehr eine Gesamtsumme von 178,2 Millionen Euro zur
Verfügung steht. "Der Schuldenabbau hat bei der Verwendung des Geldes
für uns oberste Priorität, damit auch künftige Generationen solide
wirtschaften können", betonte Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach:
Fast zwei Drittel der Einnahmen werden für den Schuldenabbau im
städtischen Haushalt (83,6 Millionen Euro) und für die Stärkung der
Finanzkraft der Stadtwerke (25,6 Millionen Euro) eingesetzt.
Darüber hinaus hatte der Gemeinderat schon im Februar ein Paket
mit Zukunftsinvestitionen geschnürt: 42,4 Millionen Euro gehen in
einen Zukunftsfonds Bildung und Forschung, der zum Ausbau des
Hochschulstandortes Heilbronn reserviert werden soll. 25,56 Millionen
Euro sind für eine Großveranstaltungshalle bzw. Flächenerwerb
Bahngelände vorgesehen. Mit 1 Million Euro soll schließlich eine
Bürgerstiftung gegründet werden.
Die nächsten Schritte
Für den Schuldenabbau hat die Verwaltung ein Konzept erarbeitet,
laut dem die Verbindlichkeiten innerhalb der nächsten eineinhalb
Jahre radikal zurückgefahren werden. Sah der Doppelhaushalt 2002/2003
einen Schuldenstand von 134,4 Millionen Euro zum Jahresende 2003 vor,
so werden es nach Einsatz der ZEAG-Gelder nur noch zirka 50 Millionen
Euro sein
Das Kapital für die Zukunftsinvestitionen wird vorübergehend
angelegt; der Gemeinderat wird nach der Sommerpause über eine
längerfristige Anlage in Fonds, festverzinslichen Wertpapieren oder
ähnlichen Anlageformen entscheiden.
EnBW Energie Baden-Württemberg AG
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