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EnBW Energie Baden-Württemberg AG

EnBW legt Bilanz für das Geschäftsjahr 2003 vor
'Altlasten' bzw. außerordentliche Effekte belasten Konzernergebnis deutlich
Erfolge bei Konsolidierung, Kostensenkung und Neuausrichtung des Konzerns

Karlsruhe (ots)

- Ergebnis vor Steuern (EBT)prognosegemäß mit minus 1,1  Mrd. Euro
     deutlich negativ
   - 'Altlasten' bzw. Einmaleffekte in Höhe von 1,3 Mrd. Euro 
   - Verbesserung der operativen Leistungsfähigkeit als Ergebnis der
     eingeleiteten Konsolidierung, Restrukturierung sowie
     Neuausrichtung des Konzerns 
   - TOP-FIT-Ziele für das Jahr 2003 deutlich übererfüllt
   - Schuldenabbau erfolgreich eingeleitet
Außerordentliche Belastungen in Höhe von 1,33 Milliarden
Euro u.a. aus erforderlichen Abschreibungen, Wertberichtigungen und
Risikovorsorgen prägen entscheidend das Ergebnis vor Steuern (EBT)
des Konzernabschlusses der EnBW Energie Baden-Württemberg AG im Jahr
2003. Nach dem am Freitag in Karlsruhe erstmals nach internationalen
Rechnungslegungsstandards (IFRS/IAS) präsentierten Jahresabschluss
2003 belief sich das Ergebnis vor Steuern (EBT) für das Jahr 2003 in
Summe auf nahezu minus 1,1 Milliarden Euro. Dieses Ergebnis steht in
direktem Zusammenhang mit im Geschäftsjahr 2003 insgesamt bilanziell
zu verarbeitenden 'Altlasten' und bestätigt die bereits im Sommer
2003 im Rahmen einer umfassenden Bestandsanalyse identifizierten
Ertragsrisiken und entspricht der Prognose. Unabhängig von
zahlreichen im 2. Halbjahr 2003 eingeleiteten, erfolgreichen
Sofortmaßnahmen haben diese 'Altlasten' zum überwiegenden Teil keine
operative Nachhaltigkeit. Aufgrund der in 2003 schnell geschaffenen
Transparenz konnten wirksame Maßnahmen sowohl zur kurzfristigen als
auch nachhaltigen Kostensenkung ergriffen, die Aufrechterhaltung der
Finanzierung sichergestellt, das A-Rating gehalten sowie erste
wichtige Erfolge beim TOP-FIT-Programm zur Verbesserung der
Kostenstruktur bei der EnBW erzielt werden.
Auch die konsequente Neuausrichtung des Konzerns auf seine
Kerngeschäftsfelder, die dringend notwendig gewordene Bereinigung des
395 Gesellschaften umfassenden Beteiligungsportfolios sowie die
Neujustierung des konzernweiten TOP-FIT-Programms zur Verbesserung
der Kostenstruktur mit der zügigen Umsetzung erster Maßnahmen haben
maßgeblich dazu beigetragen, dass sich die operative
Leistungsfähigkeit der EnBW in ihrem Kerngeschäftsfeld in den letzten
Monaten wieder positiv entwickelte. "Sehr rasch haben wir deutlich
spürbare Erfolge bei der Senkung der Kosten und der Optimierung von
Investitionen erzielt und unsere für 2003 gesetzten ehrgeizigen Ziele
des TOP-FIT-Programms sogar übertreffen können", erläuterte Prof. Dr.
Utz Claassen, Vorstandsvorsitzender der EnBW Energie
Baden-Württemberg AG, der damit wieder gute Zukunftsperspektiven für
die EnBW sieht.
Anstieg des Umsatzes um 25 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro
In allen drei Kerngeschäftsfeldern Strom, Gas und energienahe
Dienstleistungen steigerte die EnBW ihren Umsatz. So stiegen die
Umsätze im Geschäftsfeld Strom von 6,1 Milliarden Euro in 2002 auf
7,4 Milliarden Euro in 2003, im Geschäftsfeld Gas von 534 Millionen
Euro (2002) auf 1,4 Milliarden Euro in 2003 und bei den Energie- und
Umweltdienstleistungen von 434 Millionen Euro (2002) auf 538
Millionen Euro in 2003. Insgesamt vermochte die EnBW damit ihren
Konzernumsatz um 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 10,6 Milliarden
Euro zu verbessern. Damit liegt die EnBW nach Konzernumsatz auf Rang
3 der deutschen Energiekonzerne. "Das erfreuliche Umsatzwachstum
spiegelt die Marktkraft der EnBW wider, denn neben
Konsolidierungseffekten vor allem der Gesellschaften Hidrocantábrico,
ZEAG, der Energiedienst-Gruppe und der Gasversorgung Süddeutschland
GmbH (GVS) war in nicht unerheblichem Maß auch organisches Wachstum
hierfür verantwortlich", so Prof. Dr. Utz Claassen.
'Altlasten' beeinflussen Ertrag deutlich negativ
Auf der Ertragsseite sind die EnBW-Ergebnisse des Jahres 2003
prognosegemäß unbefriedigend. Das Konzernergebnis vor Zinsen,
Abschreibungen und Steuern (EBITDA) verringerte sich im Vergleich zum
Vorjahr um 11 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor
Steuern und Zinsen (EBIT) nahm um 584 Millionen Euro ab und
verringerte sich auf -190 Millionen Euro (Vorjahr: 394 Millionen
Euro), das Ergebnis vor Steuern (EBT) sank auf -1,09 Milliarden Euro
(Vorjahr: -134 Millionen Euro). Entscheidenden negativen Einfluss auf
das EBT hatten dabei Altlasten' bzw. Einmaleffekte in Höhe von
insgesamt 1,33 Milliarden Euro. Diese beinhalten insbesondere
Ertragsbelastungen bei Salamander in Höhe von 299 Millionen Euro,
außerplanmäßige Abschreibungen, Maßnahmen zur Risikovorsorge, weitere
Ertragsbelastungen bei den Thermoselect-Projekten in Höhe von 286
Millionen Euro sowie außerplanmäßige Abschreibungen auf einzelne
Beteiligungen auf Grund von Impairment-Tests, hier insbesondere in
Bezug auf die Beteiligung an den Stadtwerken Düsseldorf mit 210
Millionen Euro. Diese aus 'Altlasten' resultierenden
Ertragsbelastungen haben zum überwiegenden Teil Einmalcharakter, ohne
operative Nachhaltigkeit im Kerngeschäft und haben im Jahr 2003 nur
eine Liquiditätsbelastung in Höhe von von 107 Millionen Euro
entfaltet.
Verbesserung der operativen Leistungsfähigkeit als Ergebnis der
eingeleiteten Konsolidierung, Restrukturierung sowie neuen
Konzernausrichtung
Bereinigt man diese Ergebnisse um 'Altlasten' bzw. Einmaleffekte,
lagen das EBITDA um 30 Prozent und das EBIT um 75 Prozent über dem
entsprechenden Vorjahresergebnis. Das bereinigte EBT hat sich von
einem Verlust von -134 Millionen Euro im Vorjahr auf einen positiven
Wert von 238 Millionen Euro entwickelt. Die auf bereinigter Basis im
Jahr 2003 erzielten operativen Ergebnisverbesserungen reflektieren
eindrücklich die ersten Erfolge der eingeleiteten Konsolidierung  und
Restrukturierung. ""ass sich das bereinigte Konzernergebnis
verbessert hat, wir also im laufenden operativen Geschäft besser
geworden sind, sollte nun nicht fälschlicherweise als Zeichen dafür
verstanden werden, dass wir 'schlecht gerechnet oder geredet hätten',
sondern ist vielmehr Beleg dafür, dass die von uns ergriffenen
Maßnahmen rasch positive operative Wirkung gezeitigt haben", betonte
Claassen.
Negativer Free Cashflow deutlich reduziert
Mit Blick auf die erzielten Erfolge sind auch die gegenüber dem
Vorjahr um 9 Prozent reduzierten Sachinvestitionen sowie die um 80
Prozent geringeren Finanzinvestitionen wesentlich. Vor dem
Hintergrund einer in 2003 deutlich gebremsten Akquisitionstätigkeit
konnte der negative Free Cashflow gegenüber dem Vorjahr 2002 von
-2,39 Milliarden Euro deutlich um 85 Prozent auf nunmehr -349
Millionen Euro gesenkt werden. An diesem Konsolidierungskurs will die
EnBW festhalten. Entsprechend rechnet sie für 2004 wieder mit einem
deutlich positiven Free Cashflow.
Schuldenabbau erfolgreich eingeleitet - Abbau der Konzernschulden
und Erhöhung der Eigenkapitalquote bleiben vorrangige Aufgabe
Negative Auswirkungen hatten die im Geschäftsjahr 2003
aufgetretenen Einmaleffekte jedoch nicht nur auf das Konzernergebnis,
sondern auch auf die Bilanzstruktur des EnBW-Konzerns. So verringerte
sich die Eigenkapitalquote nach internationalem
Rechnungslegungsstandard IFRS binnen Jahresfrist zum 31.12.2003 von
9,9 auf 6,1 Prozent. Claassen: "Die Verbesserung der Bilanzstruktur
und insbesondere die Erhöhung der Eigenkapitalquote ist eine
vorrangige Aufgabe. Wir werden daher den bereits seit dem Jahr 2000
anhaltenden Trend einer deutlich rückläufigen Eigenkapitalquote
umkehren und ab 2004, die Eigenkapitalquote der EnBW laufend erhöhen.
Zudem planen wir bis Ende 2006 die Konzernverschuldung, die schon im
zweiten Halbjahr 2003 rückläufig war, sich aber dennoch zum
Jahresende auf über 8 Milliarden Euro belief, um insgesamt 2
Milliarden Euro abzubauen."
TOP-FIT-Ziele für 2003 deutlich übertroffen
Im Rahmen des TOP-FIT-Programms zur Verbesserung der
Kostenstruktur hat das TOP-FIT-Team bereits rund 1.100 Maßnahmen mit
einem nachhaltigen Kostensenkungspotenzial von voraussichtlich über
940 Millionen Euro konzernweit identifiziert. Weitere Maßnahmen
werden zur Zeit erarbeitet. Bereits im Jahr 2003 wurde das
TOP-FIT-Ziel für das Jahr zunächst auf 100 Millionen Euro erhöht, mit
Maßnahmen hinterlegt und schließlich mit einem periodenwirksamen
Effekt von 117 Millionen Euro deutlich übererfüllt. Die EnBW
verbessert damit ihre operative Leistungsfähigkeit und legt eine
belastbare Basis für die effiziente und wettbewerbsfähige
Ausgestaltung der Wertschöpfungsketten zum Kunden. Die bereits
erzielten positiven Ergebnisse sind angesichts der Kürze des
Programms - erst Mitte des Jahres 2003 wurde das Programm mit
Maßnahmen hinterlegt - und der ehrgeizigen Zielsetzungen beachtlich.
Desinvestitionen erfolgreich - Unter Berücksichtigung von  Apcoa
Entkonsolidierung von 113 Beteiligungen
Die von der EnBW im Jahr 2003 eingeleitete Bereinigung ihres
seinerzeit 395 Gesellschaften umfassenden Beteiligungsportfolios
konnte in den letzten Monaten äußerst erfolgreich vorangetrieben
werden. Bisher wurden 86 EnBW-Gesellschaften und -Beteiligungen
verkauft, verschmolzen, in Partnerschaften eingebracht, geschlossen
oder anderweitig entkonsolidiert. Unter Berücksichtigung des mit
Investcorp, eines der führenden Private Equity-Unternehmen mit Sitz
in London, vereinbarten Verkaufs des Apcoa-Teilkonzerns erhöht sich
die Zahl der dann entkonsolidierten Beteiligungen auf 113.
Angesichts der bereits erreichten und noch anstehenden
Desinvestments plant die EnBW für das Jahr 2004 ihre Umsatzziele mit
weniger als der Hälfte der Mitarbeiter von 2001 zu erreichen. Dieses
Ziel verdeutlicht auch die anvisierte deutlich höhere Effizienz in
der konsolidierten Wertschöpfung.
Um die ehrgeizigen Ziele der kommenden Jahre zu erreichen, wird
die EnBW Holding künftig die Konzerngesellschaften im
Kerngeschäftsfeld Energie übergreifend strategisch und koordinierend
führen. Eine Optimierung entlang der Wertschöpfungskette der
einzelnen Gesellschaften wird durch eine engere Anbindung an die
Holding und eine stärkere Integration der Kerngesellschaften
gewährleistet.
Ausblick
"Mit den im Geschäftsjahr 2003 eingeleiteten Maßnamen ist der
erste Schritt auf dem eingeschlagenen Weg "Sanieren, integrieren und
visionär entwickeln" zügig, konsequent und zielgerichtet vollzogen",
so Prof. Dr. Utz Claassen. Im Jahr 2004 will die EnBW nach Claassens
Worten wieder ein "akzeptables", im Jahr 2005 dann ein "respektables"
und im Jahr 2006 schließlich ein "vollumfänglich zufriedenstellendes"
Ergebnis erzielen. Dies impliziert (auch ohne Berücksichtigung der
'Altlasten' bzw. Einmaleffekte, die ja die Bezugsbasis erheblich
beeinflussen) durchschnittliche jährliche Ergebnissteigerungen im
zweistelligem Prozentbereich bei EBITDA, EBIT und EBT.
Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG wird ihren Aktionären auf
der am 29. April 2004 stattfindenden Hauptversammlung vor dem
Hintergrund der schlechten Ergebnisse des Geschäftsjahres 2003 keinen
Dividendenvorschlag unterbreiten. Für das Jahr 2004 rechnet die EnBW
wieder mit einer angemessenen Dividende.

Pressekontakt:

EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Unternehmenskommunikation
Durlacher Allee 93

76131 Karlsruhe
Tel: + 49 7 21/63-1 43 20
Fax: + 49 7 21/63-1 26 72
unternehmenskommunikation@enbw.com
www.enbw.com

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