Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
Hochwasservorwarnung für Hessen
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PRESSEMITTEILUNG
Hochwasservorwarnung für Hessen
Flächendeckende Niederschläge führen zu steigenden Wasserständen und Meldestufenüberschreitungen
Wiesbaden, 09.01.2025 – Seit Mittwochnachmittag haben flächenhafte Niederschläge in Nord- und Mittelhessen, teilweise auch in Südhessen, zu einem deutlichen Anstieg der Wasserstände geführt. Besonders betroffen sind Einzugsgebiete der oberen Lahn, Fulda und ihrer Zuflüsse. Die bereits gemessenen Niederschlagsmengen erreichten verbreitet über 20 l/m², lokal bis zu 32 l/m². Besonders im Rothaargebirge sind größere Mengen als Schnee gefallen. Im weiteren Tagesverlauf ist mit intensivierendem Regen, welcher teilweise in Schnee übergeht, zu rechnen. Am Abend ziehen die Niederschläge ostwärts ab. Die erwarteten Mengen bewegen sich verbreitet zwischen 5 l/m² und 10 l/m² im Norden sowie in Staulagen zwischen 12 l/m² und 18 l/m², vereinzelt auch mehr.
Allgemeine Hochwasserlage
Ausgehend von diesen Niederschlägen stiegen die Wasserstände seit Mittwochabend in den bereits gut gefüllten Gewässern. Derzeit wird an vierzehn Pegeln jeweils die Meldestufe 1 mit steigender Tendenz überschritten. Aktuell sind die Hochwasservorhersagen unter Berücksichtigung der Niederschlagsmengen, die als Schnee fallen, sowie der Schneeschmelze noch mit größeren Unsicherheiten hinsichtlich des zeitlichen Verlaufs behaftet.
In Nord- und Osthessen steigen die Wasserstände vorerst weiter an. Vier Pegel überschreiten derzeit die Meldestufe 1, darunter die Zuflüsse am Mittel- und Unterlauf der Fulda sowie die Efze und der Abflusspegel des Edersees. Nach derzeitigen Vorhersagen ist am heutigen Abend mit weiteren Meldestufenüberschreitungen im Oberlauf der Fulda und ihren Zuflüssen zu rechnen. Am Pegel Bad Hersfeld 1/Fulda wird für morgen früh ein Überschreiten der Meldestufe 2 prognostiziert.
In Mittelhessen führen die Niederschläge derzeit zu acht Überschreitungen der Meldestufe 1. Betroffen sind die kleineren Gewässer und Lahnzuflüsse Ohm, Wohra, Salzböde, Wieseck, Dill, Kallenbach und Elbbach. Hier ist weiterhin mit steigenden Wasserständen am heutigen Tag zu rechnen. Die Verlagerung der Hochwasserwellen in die Lahn sorgt nach derzeitigen Prognosen ab heute Nachmittag auch dort zu Meldestufenüberschreitungen. Für den Pegel Etzelmühle/Salzböde wird am Abend die Meldestufe 2 vorhergesagt. Auch die Lahnpegel Gießen-Klärwerk und Leun werden in der Nacht zu Freitag im Bereich der Meldestufe 2 erwartet.
Auch in Südhessen steigen die Pegel derzeit an. Lediglich am Schwarzbach ist die Meldestufe 1 überschritten. Bis heute Abend ist an der Wisper und bis Freitagfrüh im Kinziggebiet mit weiteren Überschreitungen der Meldestufe 1 zu rechnen.
An den hessischen Abschnitten von Rhein und Main steigen die Wasserstände weiterhin an. Sie liegen vorerst unterhalb der Meldestufen. Am Rhein wird der Wasserstand am Pegel Mainz für die Nacht von Freitag auf Samstag im Bereich der Meldestufe 1 prognostiziert.
Am Pegel Rockenau/Neckar ist derzeit mit steigender Tendenz die Meldestufe 1 erreicht, die Meldestufe 2 wird voraussichtlich nicht erreicht werden.
Weitere Aussichten
Zum Wochenende hin geht der Deutsche Wetterdienst von nachlassenden Niederschlägen bei sich durchsetzendem Hochdruckeinfluss aus. In den Oberläufen und kleineren Gewässer ist ab Freitag voraussichtlich mit wieder sinkenden Wasserständen zu rechnen. In den größeren Gewässern werden die Hochwasserscheitel am Freitag, am hessischen Rheinabschnitt am Samstag, erwartet.
Aktuelle Messwerte und Vorhersagen sind laufend aktualisiert im Hochwasserportal des Landes Hessen unter https://hochwasser.hessen.de/ einzusehen. Soweit verfügbar, sind dort auch die Messwerte und Vorhersagen der Nachbarbundesländer verlinkt.
Der Direktaufruf ist auch über folgende Links möglich:
- hlnug.de/static/pegel/wiskiweb3/webpublic/ (Aktuelle Wasserstände und Hochwasservorhersagen)
- hochwasservorhersage.hlnug.de (Hochwasservorhersagen - spezielle Darstellung mit zusätzlichen Karten)
- hochwasserzentralen.info/meinepegel/index.html (Amtliche App „Meine Pegel“)
Bitte beachten Sie: Diese Pressemitteilung bildet den Stand von heute 14:00 Uhr ab. Da es sich bei einer Hochwasserlage um ein höchst veränderliches Geschehen handelt, können die hier genannten Daten schnell veraltet sein.
In der Hochwasservorhersagezentrale des HLNUG laufen die Daten aus den für Hessen relevanten Niederschlags- und Wasserstandsmessnetzen zusammen. Aus diesen Daten und den Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes werden Abfluss- und Wasserstandsvorhersagen für über 40 Messstellen in Hessen berechnet.
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