Jetzt erst recht! Krisensichere Investition in Gold
Görlitz (ots)
Die Corona-Pandemie und die damit einhergehende globale Rezession haben ihre Spuren hinterlassen. Im vergangenen Jahr haben deshalb viele ihre finanziellen Polster in Goldanleihen, Sparpläne und physisches Gold investiert. Die neue krisensichere Geldanlage. Doch wie sieht es 2021 aus?
Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus haben vor allem seit April 2020 große Teile der Wirtschaft zum Erliegen gebracht. Geschäfte, Hotels und Restaurants mussten infolge der ersten und zweiten Welle schließen, Veranstaltungen wurden abgesagt und Reisen wurden storniert. Dadurch ist die Wirtschaftsleistung abgestürzt. Das Bruttoinlandsprodukt sei laut dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (auch Wirtschaftsweise genannt) im Jahr 2020 um rund 5 Prozent zurückgegangen. Deutschland steht damit nicht allein. Alle EU-Mitgliedstaaten verzeichneten einen Rückgang ihrer Wirtschaft. In diesem unsicheren Umfeld sehnen sich viele Bürgerinnen und Bürger nach Sicherheit - nicht nur gesundheitlich, sondern vor allem auch finanziell. Bislang galten Immobilien immer als krisenfeste Anleihe, doch mit der Kurzarbeit und dem wirtschaftlichen Rückgang sinkt die Investitionsbereitschaft. Nach einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Civey für die Zeitung Capital würden fast zwei Drittel der Deutschen in der Corona-Krise nicht in eine Immobilie investieren. 40 Prozent davon gaben sogar an "auf keinen Fall" in eine Immobilie investieren zu wollen. Zwei Drittel der Befragten hielten einen Verkauf für eine unmögliche Idee, wobei 40 Prozent den Verkauf gänzlich ausschlossen.
Eine mögliche Alternative dazu ist die Investition in Gold. Es gilt als krisenfest, da Gold durch eine Finanzkrise oder Hyperinflation nicht einfach entwertet werden kann, wie es bei Geld der Fall ist. Es ist aber nicht nur krisenfest, sondern auch handfest. Gold besitzt in Form von Barren und Münzen einen Sachwert, sodass niemals der gesamte Wert des Edelmetalls verloren geht, wie es bei Bargeld oder Zinsanlagen der Fall sein kann. Herbert Behr, Gründer der Golden Gates Edelmetalle GmbH, bestätigt: "Wer Vermögenswerte absichern will, dem sind größere Reserven durch Gold- und Edelmetallinvestments dringend anzuraten."
Zudem kann Gold, anders als Geld oder Devisen, nicht beliebig vermehrt werden, da die Vorkommen limitiert sind. Diese Begrenzung und die gleichzeitige enorme Nachfrage sorgen dafür, dass der Goldwert steigt. In Zeiten eines internationalen Lockdowns zur Eindämmung des Coronavirus sehen viele Anleger in der Investition in Gold einen "sicheren Hafen". Bereits in der Vergangenheit hat Gold in Krisenzeiten als sichere Geldanleihe gedient. In der Finanzkrise 2008 und den darauffolgenden Jahren stieg der Preis je Feinunze von ursprünglich 640 US-Dollar auf 1.100 US-Dollar - ein Wertanstieg von über 70 Prozent. 2020 ist der Goldpreis sogar über die Marke von 2000 US-Dollar gestiegen. Am 6. August 2020 erreichte das gelbe Edelmetall mit dem Preis von 2.063,68 US-Dollar einen neuen Allzeit-Rekord.
Der steigende Goldwert wird mit einer Schwäche des US-Dollars erklärt. Das Vertrauen der Investoren in die amerikanische Währung ist durch die Politik des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump stark gesunken. Da Gold auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt wird, macht eine Kursschwäche der US-Währung das Edelmetall in Ländern außerhalb des Dollar-Raums günstiger und stärkt somit die Nachfrage.
Für das Jahr 2021 rechnen die Experten von Refinitiv Metals Research laut "Der Aktionär" mit einem volatilen Goldpreis. Den Preis pro Unze sehen sie durchschnittlich bei 1.890 US-Dollar. Zum Vergleich: Am 1. Dezember 2020 betrug der Goldpreis 1.814 US-Dollar. Grund für die Schwankung seien laut den Experten gegenläufige Trends, die den Goldpreis beeinflussen. Auch Gold-Experte Herbert Behr weiß aus langjähriger Erfahrung, dass Schwankungen beim Goldpreis kein Grund zur Sorge, sondern ein Abbild der jeweiligen wirtschaftlichen Situation sind. Der Golden Gates-Chef dazu: "Wem Münzen und Barren zu teuer sind, oder wenn die Situation beim Gold schwer einzuschätzen ist, lohnt es sich mit Goldsparplänen in kleineren Schritten Vermögen aufzubauen, welches nie wertlos wird."
Es heißt, die Nachfrage der Schmuckindustrie werde sich mit plus neun Prozent auf 1.447 Tonnen nur langsam von ihrem 31-prozentigem Einbruch des vergangenen Jahres erholen. Ähnlich sieht die Prognose zu den Käufen der Notenbanken aus. Nachdem sich diese im laufenden Jahr auf 312 Tonnen halbieren werden, wird für das neue Jahr nur ein kleiner Anstieg auf 385 Tonnen prognostiziert.
Doch die entstandene Nachfragelücke werde laut den Experten durch Investoren wieder geschlossen. Es wird ein Zuwachs der Nachfrage nach ETFs (Exchange Traded Funds, börsengehandelte Investmentfonds) von 1.205 Tonnen wie im vergangenen Jahr auf 1.362 Tonnen im neuen Jahr erwartet. Zugleich soll die Nachfrage nach Barren und Münzen nach einem Rückgang von sechs Prozent wieder um 13 Prozent auf 1.309 Tonnen steigen.
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