Zum Internationalen Tag der Heimatüberweisungen
[Bonn, 14.06.2019] Der 16. Juni wurde von den Vereinten Nationen zum Internationalen Tag der Heimatüberweisungen erklärt. Damit würdigen sie in besonderer Weise die über 200 Millionen MigrantInnen, die mit ihren regelmäßigen Geldüberweisungen an die Familien zu Hause einen enormen finanziellen Beitrag für deren Wohlergehen und für die nachhaltige Entwicklung ihrer Herkunftsländer leisten. Mehr als 800 Millionen Menschen profitieren von diesen Geldtransfers, die aber noch immer mit zu hohen Gebühren belastet sind. SÜDWIND ruft die deutsche Bundesregierung auf, mehr für eine Senkung der Kosten von Heimatüberweisungen zu tun, damit das Geld denjenigen zugute kommt, die es am dringendsten brauchen.
Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit stehen direkt in Verbindung mit Heimatüberweisungen. Die meisten von Ihnen als EmpfängerInnen. Für diese Menschen sind Geldtransfers von im Ausland lebenden Familienangehörigen oft die wichtigste Einkommensquelle. Mehr als 200 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund tragen durch ihre Heimatüberweisungen dazu bei, den Lebensstandard zu erhöhen und die Gesundheit, Bildung und Unterbringung ihrer Familien zu verbessern. Weite Teile dieser Gelder fließen in ländliche Gebiete im Globalen Süden, in denen sich Armut und Hunger konzentrieren. Hier tragen die Heimatüberweisungen dazu bei, die finanzielle Eingliederung und die Widerstandsfähigkeit armer Familien zu verbessern. In Notfällen, bei Naturkatastrophen, wirtschaftlichen Krisen oder politischer Instabilität sind die Heimatüberweisungen oft die einzige Quelle, den täglichen Bedarf der Familien zu decken.
Im Jahr 2018 erreichten die Heimatüberweisungen in Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen mit 529 Mrd. US$ einen neuen Rekord und dürften 2019 zu der größten Quelle für externe Finanzierungen werden. Doch noch immer verlangen Banken und Geldtransferunternehmen zu viel für die oft nur kleinen Überweisungsbeträge. "Heimatüberweisungen sind immer noch zu teuer, sie sind immer noch zu langsam und viele Wege, über die MigrantInnen das Geld schicken, sind zu unsicher", sagt Dr. Pedro Morazán, der bei SÜDWIND zu dem Thema arbeitet. "Wir müssen uns dafür einsetzen, dass den MigrantInnen schnellere, günstigere und sicherere Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, ihr Geld zu überweisen. Jeder Euro, der bei dem Transfer von Geld gespart werden kann, kommt direkt den Familien der MigrantInnen zugute."
SÜDWIND hat in den vergangenen zwei Jahren umfangreich zu dem Thema recherchiert und die Ergebnisse in einer Reihe von Publikationen zur Verfügung gestellt. Aktuell wird ein weiteres Fact Sheet erscheinen, das sich mit dem gesonderten Thema der Diaspora Bonds befasst. Das sind Staatsanleihen, die Regierungen ausgeben und die sich speziell an die im Ausland lebenden MitbürgerInnen richten. Auf diese Weise können die Staaten neue Gelder für dringend benötigte Investitionen generieren, die ihnen oft zu günstigeren Konditionen zur Verfügung gestellt werden als auf dem freien Kapitalmarkt. "Auch hier sollte die internationale Staatengemeinschaft besser zusammenarbeiten, um dieses Potential noch besser ausschöpfen zu können", meint Pedro Morazán. "Vor allem die behördliche Zulassung in den Ländern, in denen die MigrantInnen leben, ist von großer Bedeutung für den Erfolg solcher Anleihen."
Kontakt: Dr. Pedro Morazán
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