Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest e.V.
Wirkungsvolle Anerkennung und Wertschätzung für beruflich Pflegende – jetzt!
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+++ Pressemitteilung +++
Wirkungsvolle Anerkennung und Wertschätzung für beruflich Pflegende – jetzt!
Essen, 20.03.2025
Der Sprecher für Pflege und Alter der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Mehrdad Mostofizadeh, hatte am 19. März 2025 zu einem Fachgespräch Pflege in den nordrhein-westfälischen Landtag nach Düsseldorf geladen. Der Fokus der Veranstaltung lag auf der Anerkennung der gesellschaftlichen Leistung von beruflich Pflegenden. Hierzu hat der DBfK Nordwest sein Konzept des Pflegeberufegratifikationsscheins vorgestellt und für eine Umsetzung geworben.
„Mit diesem Konzept erreichen wir mehrere Effekte“, erläutert Martin Dichter, Vorsitzender des DBfK Nordwest, der den Pflegeberufegratifikationsschein im Landtag präsentiert hat. „Wir machen den Pflegeberuf über den gesamten Verlauf attraktiver, indem wir einem definierten Arbeitsumfang – mindestens zehn Jahre ein Stellenumfang von 100 Prozent – eine gesellschaftliche Anerkennung in Form von einem früheren Rentenbeginn oder höherer Rentenansprüche gegenüberstellen. Außerdem wollen wir beruflich Pflegenden Rehamaßnahmen einfacher zugänglich machen. Das wirkt unmittelbar gegen den Pflegepersonalmangel, denn Studien zeigen, dass beruflich Pflegende aufgrund der Belastungen häufig früher aus dem Beruf aussteigen, öfter krankheitsbedingt ausfallen und ihre Arbeitszeiten reduzieren – mit dem Risiko der Altersarmut.“
Über dieses Risiko und die hohe Bedeutung der Rentenfrage gab es breiten Konsens unter den etwa 40 Pflegefachleuten aus den unterschiedlichsten Bereichen und Settings. Insofern war die grundsätzliche Zustimmung zum Konzept des Pflegeberufegratifikationsscheins einhellig, auch wenn natürlich noch Fragen zur (Re-)Finanzierung offen bleiben.
„Das nehmen wir mit als ‚Hausaufgabe‘, wobei wir die Frage der Finanzierung nicht als Ausrede gelten lassen werden. Denn das Fachgespräch hat auch deutlich gemacht, dass viel Geld im System vorhanden ist und dass es Einsparpotentiale durch die Anerkennung pflegerischer Kompetenzen gibt“ so Martin Dichter weiter. „Auch rechtliche Aspekte müssen natürlich noch geklärt werden. Unser Fazit nach diesem Gespräch ist aber, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind, um für mehr Anerkennung und Wertschätzung unseres Berufsstandes zu sorgen. Denn die braucht es dringend.“
Hintergrund:
Der PBGS orientiert sich am „Bergmannversorgungsschein“. Beruflich Pflegende, die einen definierten Zeitraum von z.B. zehn Jahren in Vollzeitäquivalenz in ihrem Beruf gearbeitet haben, erwerben damit einen Anspruch auf Maßnahmen wie z.B.:
- die mögliche Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich oder fünf zusätzliche Urlaubstage ab dem fünfzigsten Lebensjahr,
- für je fünfjährige Tätigkeit in einem Pflegeberuf zusätzliche Rentenpunkte und damit die Wahl eines früheren Renteneintritts oder höherer Rentenansprüche bei regulärem Renteneintritt,
- die unbürokratische Ermöglichung von Rehabilitationsmaßnahmen und Kuren,
- eine spezielle Sicherung im Fall von attestierter Erwerbsminderung,
- Anspruch auf Anrechnung von vollen Erwerbszeiten in Phasen der Teilzeit bei häuslicher Care-Arbeit wie z. B. Pflege von Angehörigen.
Mehr zum Pflegeberufegratifikationsschein des DBfK
Mit freundlichen Grüßen
Katharina von Croy M.A. | Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest e.V. Geschäftsstelle | Bödekerstr. 56 | 30161 Hannover Regionalvertretung Nord | Am Hochkamp 14 | 23611 Bad Schwartau Regionalvertretung West | Beethovenstraße 32 | 45128 Essen Telefon +49 511 696844-136 | Mobil +151 42228489 | nordwest@dbfk.de www.dbfk.de
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