Firmen auf dem Weg in die Klimaneutralität: Wie sinnvoll ist CO2-Kompensation?
München (ots)
Klimaneutralität ist für viele Unternehmen ein wichtiges Ziel. Sei es, weil es dem Image nützt oder aus Überzeugung. Häufiges Element bei der Umsetzung ist die Kompensation von CO2-Emissionen: Mit dem Kauf von Zertifikaten unterstützt man Klimaschutzprojekte, die anderswo Kohlendioxid einsparen, und gleicht so unternehmenseigene Emissionen aus. Solche Projekte fördern etwa den Ausbau von Solarenergie oder Windkraft, meist auf der Südhalbkugel. Hier stellt sich für manche bereits die Frage nach der Sinnhaftigkeit. Um diese beantworten zu können, gilt es, einige Punkte beim CO2-Ausgleich zu beachten.
Echter Klimaschutz oder Greenwashing?
Der CO2-Kompensation wird oft unterstellt, dass sie ausschließlich dazu diene, sich mit ihr ein reines Gewissen zu erkaufen. Tatsächlich gibt es gute Gründe, den Kompensationsmarkt kritisch zu beleuchten. Deshalb sollte hinterfragt werden, ob die im Zertifikat berechnete CO2-Reduktion auch der tatsächlichen Einsparung entspricht. Hierbei helfen Kontrollmechanismen oder ein transparentes Monitoring-System.
Das Konzept im Ganzen zu verurteilen wäre jedoch voreilig. Die Auseinandersetzung mit dem Thema schafft ein gesellschaftliches Bewusstsein für die Klimaschädlichkeit von Produkten und Dienstleistungen. Unternehmen und Privatpersonen werden aufgefordert, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Und durch den Kompensationsmarkt bekommt die Ressource Klima einen Preis, statt wie bisher als allgemein vorhandenes Gut betrachtet zu werden.
Es gibt außerdem viele Projekte mit positivem Effekt für Klima und Gesellschaft, die ohne die Finanzierung durch Zertifikate gar nicht zustande gekommen wären. So kann man zum Beispiel in Ghana Familien mit effizienteren Kochöfen ausstatten, die statt dem Kochen über offenem Feuer verwendet werden können. Dadurch wird der Abholzung vorhandener Wälder entgegengewirkt, zudem der Ausstoß von Schadstoffen reduziert und die Familien sparen Geld bei der Brennstoffbeschaffung.
Vermeiden - reduzieren - kompensieren
Wie also geht man die CO2-Kompensation sinnvoll an? Das beginnt bereits bei der Erstellung der unternehmenseigenen CO2-Bilanz: An erster Stelle steht das Vermeiden und Reduzieren von Treibhausgasen. Erst dann sollte man über Kompensation nachdenken.
Lassen sich Restemissionen tatsächlich (noch) nicht vermeiden, helfen Standards und Ratgeber bei der Wahl von passenden Kompensations-Produkten: Ein guter Leitfaden ist z. B. "Die freiwillige CO2-Kompensation" des Umweltbundesamts. Darin werden auch verschiedene Standards genannt, die sich etabliert haben, um die Qualität von Klimaschutzprojekten zu beurteilen. Diese stellen sicher, dass die Projekte bestimmte Kriterien erfüllen und die Emissionen tatsächlich auch in der angegebenen Höhe ausgeglichen werden.
Internationale CO2-Kompensation mit regionalem Engagement koppeln
Eine Möglichkeit, zudem regional zur CO2-Reduktion beizutragen bieten die Stadtwerke München. Sie haben ein eigenes Kompensations-Angebot entwickelt: M-Kompensation Plus. Dabei werden internationale Klimaschutzprojekte gefördert, die nach dem "Gold Standard" zertifiziert sind. Dieser garantiert, dass die stillgelegten Treibhausgase nachweislich eingespart werden und die unterstützten Projekte gut für die lokale Umwelt und Bevölkerung sind. Zusätzlich fließt bei M-Kompensation Plus ein Beitrag in die regionale CO2-Vermeidung: Unternehmen, die sich für M-Kompensation Plus entscheiden, fördern auch den Erhalt und Ausbau von Erneuerbaren-Energien-Anlagen in Deutschland - und damit die Energiewende vor der eigenen Haustür. Alle Informationen zu M-Kompensation Plus gibt es auf www.swm.de/kompensation.
Klimaneutrale Unternehmen: Themenfläche auf der Messe EM Power
Die Messe EM Power, die derzeit (11. bis 13. Mai) in München stattfindet, widmet sich in diesem Jahr auf einer eigenen Fläche dem Thema "Der Weg zum klimaneutralen Unternehmen". Hier beraten die SWM auch an Ihrem Stand (Halle B5, Stand 550C) zu den einzelnen Schritten. Im Rahmen des EM Power Forums am Freitag, 13. Mai, beleuchtet Frederik Heymann von den Stadtwerken München in einem Vortrag die Rolle der CO2-Kompensation auf dem Weg zur Klimaneutralität.
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