Studie: Nutzen und Risiken der Gebärmutterentfernung und Verödung der Schleimhaut
Wann Frauen ein schwerer Eingriff erspart bleiben könnte
Wiesbaden (ots)
Eine Studie* zeigt, dass bei starken Regelblutungen die Verödung oder das Abtragen der Gebärmutterschleimhaut (med.: Endometriumablation) eine sanfte Alternative zur Gebärmutterentfernung (med.: Hysterektomie) sein kann.
Für viele Frauen, die von einer sehr starken oder langanhaltenden Regelblutung (med.: Menorrhagie) betroffen sind und deren Familienplanung bereits abgeschlossen ist, können eine minimal-invasive Therapie oder eine Operation eine Option sein, um die Beschwerden endgültig loszuwerden. Erfolg versprechende Eingriffe können sowohl die Hysterektomie als auch die Endometriumablation sein. Um die beiden Verfahren hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile vergleichen zu können, hat das internationale Forschungsnetzwerk Cochrane Collaboration mehrere vorangegangene Studien zu dem Thema (mit insgesamt 1.300 Teilnehmerinnen) ausgewertet und ihre Ergebnisse im Jahr 2013 in einer Metastudie zusammengefasst. Diese enthält unter anderem eine Untersuchung, bei der Frauen, die sich entweder einer Endometriumablation oder einer Hysterektomie unterzogen hatten, nach einem Jahr zum Erfolg ihrer Behandlung befragt wurden. In einem kürzlich veröffentlichten Artikel des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) wurden diese Ergebnisse aufgegriffen und diskutiert.
Mit Endometriumablation schnell zurück in den Alltag
Bei der Endometriumablation waren bei 89 von 100 Frauen die Blutungen schwächer geworden. Allerdings ließen sich 20 von 100 Frauen zwei Jahre nach dem Eingriff erneut operieren. Klarer Vorteil gegenüber der Hysterektomie: Die Frauen, die sich einer Endometriumablation unterzogen, konnten ihre Alltagsaktivitäten deutlich früher wiederaufnehmen als nach einer Gebärmutterentfernung.
Moderne Form: Operation mit Goldnetz in 90 Sekunden
Eine moderne Form der Endometriumablation ist NovaSure, die sogenannte Goldnetz-Methode. Bei diesem Verfahren wird die Gebärmutterschleimhaut, die die Blutung verursacht, durch Hitze verödet. Der minimal-invasive Eingriff erfolgt meist unter Vollnarkose und wird vaginal vorgenommen: Das Goldnetz wird in die Gebärmutterhöhle eingeführt. Dort entfaltet es sich und passt sich in Länge und Breite genau dem Organ an. Das Goldnetz legt sich eng an die Gebärmutterschleimhaut an. Die Verödung erfolgt mittels elektrischer Energie und dauert durchschnittlich 90 Sekunden. Im Anschluss daran wird das Goldnetz aus der Gebärmutter herausgezogen, und der Eingriff ist beendet. Das Besondere: Die Gebärmutter selbst bleibt erhalten.
Bei mehr als 90 Prozent der Patientinnen sind die Blutungen nach dem NovaSure-Eingriff stark reduziert oder bleiben vollständig aus. Das bedeutet für die Frauen einen deutlichen Gewinn an Lebensqualität.
Ob eine Endometriumablation mit NovaSure möglich und sinnvoll ist, sollte der behandelnde Arzt gemeinsam mit der Patientin entscheiden. Wichtige Voraussetzung: Die Familienplanung muss bereits abgeschlossen sein. Denn nach dem Eingriff ist eine Schwangerschaft zwar theoretisch noch möglich, sie ist allerdings mit Risiken für Mutter und Kind verbunden. Aus diesem Grund müssen Patientinnen auch nach dem Eingriff weiterhin verhüten.
Mehr Infos zum Thema Symptome, Ursachen, Therapien und Behandlungsmethoden bei starken Regelblutungen sowie zur Goldnetz-Methode finden Sie auf unserer Internetseite www.starke-regelblutung.de.
Hysterektomie: erfolgreich, aber mit mehr Risiken verbunden
Bei den Studienteilnehmerinnen, deren Gebärmutter entfernt worden war, hörten die Blutungen nach dem Eingriff vollständig auf. Allerdings kam es bei den operierten Frauen kurz nach dem Eingriff zu mehr Komplikationen als bei denen, die sich für eine Endometriumablation entschieden hatten. 32 von 100 Frauen hatten nach einer Hysterektomie eine Blutvergiftung, Fieber oder brauchten eine Bluttransfusion. Bei der Endometriumablation waren es nur sechs von 100 Frauen.
Endometriumablation kann die sanfte Alternative sein
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass bei einer Endometriumablation im Vergleich zur Hysterektomie nach dem Eingriff weniger Komplikationen auftraten. Die Patientinnen, die sich der Gebärmutterentfernung unterzogen, wurden länger operiert, verbrachten mehr Tage im Krankenhaus und benötigten mehr Zeit zur vollständigen Erholung. Nach einer Endometriumablation haben die meisten Frauen nur geringe Beschwerden und sind bereits nach zwei bis fünf Tagen wieder fit für den Alltag. Durch eine Hysterektomie werden die Blutungen endgültig gestoppt, dafür dauert die Genesungszeit in der Regel mehrere Wochen. Mögliche Komplikationen einer Gebärmutterentfernung sind neben den in der Studie genannten auch langfristige negative Folgen wie eine Beckenbodensenkung, Inkontinenz oder auch Depressionen. Bei gutartigen Erkrankungen ist es daher wichtig, mit dem Frauenarzt die Vor- und Nachteile einer Hysterektomie gründlich gegeneinander abzuwägen, bevor eine Entscheidung getroffen wird.
Tipp: In unserer Onlineplattform "Frauensprechstunde" können Frauen diskret und anonym Fragen stellen, die von unseren Experten beantwortet werden. Beinahe täglich erreichen uns über diese Webseite E-Mails von Frauen aus ganz Deutschland.
Über die Funktion "Zentrensuche" unter www.starke-regelblutung.de können Sie sich außerdem informieren, wo sich ein NovaSure-Zentrum in Ihrer Nähe befindet und ob Ihre Krankenkasse den Eingriff bezahlt.
*Quelle: Fergusson RJ, Lethaby A, Shepperd S, Farquhar C. Endometrial resection and ablation versus hysterectomy for heavy menstrual bleeding. Cochrane Database Syst Rev 2013; (11): CD000329.
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