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Legenden-Podcast mit "Fußballgott" online

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Jürgen Kohler verrät:

So wurde ich zum Fußballgott

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

bitte beachten Sie nachstehende Pressemitteilung:

Die ganze Geschichte über das Champions-League-Halbfinale in Manchester und den Titelgewinn mit Borussia Dortmund 1997 erzählt „Fußballgott“ Jürgen Kohler im Legenden-Podcast des Deutschen Fußballmuseums („Wie war das damals?“). Die Erstausgabe mit den Hosts Pit Gottschalk und Christian Pfennig ist ab sofort auf allen gängigen Podcast-Plattformen abrufbar.

Darüber hinaus verrät Jürgen Kohler, warum für ihn Rudi Völler von allen Fußballern der beste Bundeskanzler wäre. Was ihn Uli Hoeneß gelehrt hat. Warum Christoph Daum seiner Zeit 10 bis 15 Jahre voraus war. Was ihn wirklich nach Italien zog. Wer sein bester Trainer war. Warum Gianluca Vialli plötzlich wie Popeye aussah. Wer ihn zum BVB geholt hat. Warum er die Auszeichnung Fußballer des Jahres aus seiner Sicht eigentlich viel früher verdient hätte. Was ihm Bayer Leverkusen bis heute zu verdanken hat. Und warum Marco van Basten nicht sein härtester Gegenspieler war.

Der Podcast „Wie war das damals?“ aus dem Deutschen Fußballmuseum erscheint ab sofort monatlich. Die erste Episode gibt es u.a. hier:

Spotify: https://open.spotify.com/episode/3utw90w5miq9GxKOgSHQ9X?si=GmeMDWGWQnGccFB9_cEE3Q

Apple Podcasts: https://podcasts.apple.com/de/podcast/wie-war-das-damals/id1794193187?i=1000688645409

Die nächste Aufzeichnung mit Live-Publikum im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund ist am 13. März um 19 Uhr. Zu Gast wird dann Horst Hrubesch sein. Das „Kopfballungeheuer“ wurde als Spieler u.a. Europameister 1980 und Europapokalsieger der Landesmeister 1983 mit dem Hamburger SV, erlebte die legendäre „Nacht von Sevilla“ im WM-Halbfinale 1982 gegen Frankreich mit – und gewann als Trainer 2016 in Rio de Janeiro Olympia-Gold mit der Frauen-Nationalmannschaft.

Hier einige Aussagen von Jürgen Kohler im Wortlaut:

„Meine Mutter musste vier Kinder großziehen. Mein Vater ist vor meiner Geburt gestorben, mit 36 Jahren. Das war eine harte Zeit, vor allem für meine Mutter. Sie musste viel arbeiten, um alle Münder zu stopfen. Natürlich war ich da auch das eine oder andere Mal auf dem Feld, habe mitgearbeitet und dafür zehn oder zwanzig Pfennig für einen halben Tag bekommen. Das war also nicht so ertragreich, dafür habe ich mir aber immer mal ein paar Kartoffeln oder Trauben mitgenommen.“

„Bei der Fußball-WM 1974 hatten wir zuhause noch keinen eigenen Fernseher. Da habe ich gesagt: Wenn ich hier nicht als Zuschauer dabei sein kann, dann halt bei einer der nächsten Weltmeisterschaften als Spieler. Der Fußball hat mir viel gegeben, vor allem sozialen Rückhalt und Kontakte.“

„Ich bin heute noch ein Kotzbrocken. Weil ich direkt bin, meine eigene Meinung habe und ehrlich zu den Leuten bin. Viele können damit nicht umgehen oder haben nicht mehr gelernt, damit umzugehen. Das ist ein großes Problem, auch insgesamt in der heutigen Gesellschaft.“

„Warum gab es nie Skandale? Ganz einfach, weil ich nie welche gemacht habe. Aber ich könnte natürlich Geschichten erzählen… Wenn ich ein Buch schreiben würde, würden schon einige die Ohren anlegen. Ich bin aber gar nicht der Typ dazu, ich will das gar nicht.“

„Christoph Daum war Ende der Achtzigerjahre allen anderen Trainern 10-15 Jahre voraus; bei der Mannschaftsführung ebenso wie bei taktischen und inhaltlichen Themen. Christoph war ein Verrückter. Der hat mich mal an einem Montag in sein Büro bestellt und mir Pfeile aufgemalt – so viele Pfeile hatte ich in meinem Leben noch nie gesehen.“

„Als ich zu Bayern kam, saß ich abends beim Essen mal ganz alleine mit Uli Hoeneß. Da fragte er mich: Und, hast Du Dich gefreut über den zweiten Platz mit dem 1. FC Köln? Da habe ich gesagt: Ja, schon. Und dann hat er gesagt: Aber der zweite Platz ist doch der erste Verliererplatz. Da hat’s bei mir Klick gemacht.“

„Nein, ich bin wegen des Geldes nach Italien gegangen – nicht wegen der schönen Sprache. Ab da war ich Einkommensmillionär.“

„Du brauchst im Leben gute Lehrmeister – Michael Meier war so einer.“

„Marcello Lippi war als Gesamtpaket der beste Trainer von allen. Ich hatte nur ein Problem: Für mich war bei ihm das Training härter als das Spiel.“

„Wir haben bei Juve manchmal mit Alberto Tomba, dem Skifahrer, trainiert. Mit dem haben wir ein Fitnessprogramm gemacht, wie es die Skifahrer machen – da hast du noch mal viel gelernt, was deinen Körper betrifft. Gianluca Vialli hat plötzlich ausgesehen wie Popeye.“

„George Weah war ein Vieh vor dem Herrn, ein Koloss. Der war so breit wie ich lang.“

„Andy Möller ist an allem schuld. Wir hatten in Turin nebeneinander gewohnt, eines Tages rief er an und sagte: Jürgen, wir suchen beim BVB einen Innenverteidiger – wäre das nichts für Dich?“

„Du kannst immer viel erzählen, aber du kannst die Leute nicht bescheißen. Im Ruhrpott haben die Menschen ein sehr gutes Feingefühl dafür, wie eine Person tickt.“

„Meine Auszeichnung Fußballer des Jahres 1997 war die Krönung für die ganze Mannschaft – aber eigentlich hätte ich sie schon viel früher verdient.“

„Nach meiner Roten Karte im UEFA-Pokal-Finale 2002 habe ich gespürt, dass die Menschen nicht nur den Fußballer Jürgen Kohler mögen, sondern dass sie den Menschen Jürgen Kohler lieben. Das ist mir viel wichtiger. Dafür bin ich bis heute dankbar.“

„Dass Leverkusen heute noch in der ersten Liga spielt, ist schon ein ganz großer Verdienst von mir.“

„Ich bin sicher kein Duckmäuser, sondern einer, der aufrecht durchs Leben geht – ich weiß aber nicht, ob das heute noch gefragt ist, im Fußball wie in der gesamten Gesellschaft. Allein wenn Du Dinge nur hinterfragst, wird’s schon eng.“

„Das Leistungsprinzip wurde ein Stück weit abgeschafft. Da habe ich eine andere Auffassung: Genau das treibt junge Menschen doch an; Ziele zu verfolgen, kleine und große. Das brauchen junge Spieler beziehungsweise junge Menschen allgemein. Was sollen die mit einer Urkunde?“

„Marco van Basten war ein fantastischer Fußballer und Mensch – und ein Schlitzohr: Der hat nach vorne gelächelt und nach hinten getreten.“

„Mein härtester Gegenspieler war ich selbst.“

„Welcher Fußballer aus meiner Zeit das Zeug hätte, Bundeskanzler zu werden? Das müsste ja einer sein mit viel Diplomatie und ein bisschen Charme – vielleicht Rudi Völler. Ja, Rudi, der ist sehr beliebt und diplomatisch.“

Bei Interesse an den entsprechenden O-Tönen wenden Sie sich bitte per Mail an nils.hotze@fussballmuseum.de.

Mit freundlichen Grüßen

DFB-Stiftung Deutsches Fußballmuseum gGmbH
Königswall 21, 44137 Dortmund
Presse & Kommunikation
Tel +49 231 476466-26, Fax +49 231 476466-66
Mail  presse@fussballmuseum.de
fussballmuseum.de
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Dokument:  250204-DFM-Podcast-Jürgen-Kohler-PM.docx
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