25 Jahre Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch – etwas Besonderes feiern
Seit 25 Jahren setzt sich die Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch (KDK) erfolgreich für bessere Haltungsbedingungen und mehr Tierwohl ein – möglich wurde das durch die enge Zusammenarbeit mit Kälberhaltern und Vermarktern sowie ein etabliertes Kontrollsystem, das über die gesetzlichen Standards hinausgeht. Dieser Erfolg feierte die KDK am 11. Mai 2023 im niedersächsischen Dinklage, zusammen mit Vorstand und Mitgliedern, Kälberhaltern und Vermarktern sowie Vertretern aus Politik, Gastronomie und Presse.
„Wir freuen uns, dass ihr heute gemeinsam mit uns 25 Jahre Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch feiert!“ Mit diesen Worten des KDK-Vorsitzenden Markus Dammann wurden rund 100 geladene Gäste auf dem malerischen Hof Scherbring im niedersächsischen Dinklage begrüßt. Große Strohpylone mit der Botschaft der KDK wiesen den Gästen den Weg zur Veranstaltung, die wegen des verregneten Wetters im zum Festsaal umgebauten Innern des Hofgebäudes stattfand. Das Ambiente der liebevoll restaurierten, alten Hofanlage traf den Anlass perfekt.
„Die jüngste Entwicklung in der KDK ist die Teilnahme an der Initiative Tierwohl. Uns ist es gelungen, in der Arbeitsgruppe der Initiative-Tierwohl einen Kriterienkatalog für die Kälbermast zu erarbeiten. Über die Initiative Tierwohl ist der Zugang für deutsches Kalbfleisch in die Haltungsform-Stufe-2 möglich. In Kürze steht der offizielle Start an. Ich freue mich, dass sich die KDK auch an dieser Stelle weiterentwickelt“, hob Dammann lobend hervor. Und mit Blick auf die mögliche Partizipation der Politik an der Transformation der Tierhaltung schloss er: „Die KDK ist anpassungs- und widerstandsfähig, aber beides hat auch Grenzen. Lassen Sie uns gemeinsam den Weg dorthin gestalten.“
Weitere Begrüßungsredner waren Karsten Schmal, Vize-Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes und Thomas May, Qualität und Sicherheit GmbH. „Ein großes Kompliment an die Kommunikationsoffensive der KDK. Ich erkenne viele Parallelen zu unserer ‚Initiative Milch‘. Wir müssen das Thema Marketing selbst in die Hand nehmen“, stellte Schmal fest. Und auch Beringmeier bescheinigte der KDK ihre gute bisherige Arbeit: „Worum wir im Schweinesektor hart ringen, gehört hier zu den Grundlagen: Die KDK zeichnet sich durch das 5xD aus.“
Einen der Gründe für die Teilnahme an der Initiative Tierwohl sah Thomas May: „Tierhaltung und Tierwohl stehen im Fokus von Verbraucher und Öffentlichkeit. Auch dieser Herausforderung hat sich KDK gestellt und sich der Initiative Tierwohl Rind angeschlossen. Bisher sind 52 Kälbermastbetriebe mit einer Jahresproduktion von mehr als 53.000 Mastkälbern in die ITW Rind eingebunden. Damit werden aber auch weitere Kriterien wie ein erhöhtes Platzangebot, Scheuermöglichkeiten, die regelmäßige Erfassung und Bewertung der Schlachtbefunddaten oder eine intensivierte tierärztliche Bestandsbetreuung in den Kälbermastbetrieben umgesetzt. All das zahlt natürlich auf ein Mehr an Tierwohl ein.“
Anders als mit dem Wetter verhielt es sich mit der Stimmung: ausgelassen, festlich und gemeinschaftlich. Die zurückliegenden Erfolge der KDK sind die Erfolge aller Beteiligten, gefeiert wurde also weniger die KDK als die Gemeinschaftsleistung aller, die das ermöglicht haben. Der klare Tenor: auf die nächsten 25 Jahre!
Doch der Fokus der Feier lag als nicht auf der Vergangenheit. Auch aktuelle Herausforderungen und Fragen der Haltung und Ausrichtung waren Thema. Dies spiegelte die Festtagsrede von Dr. Cord Stoyke, dem Abteilungsleiter Landwirtschaft im Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wider, der stellvertretend für Ministerin Miriam Staudte sprach. „Der KDK ist es gelungen, das Produkt Kalbfleisch als Premiumprodukt im Markt zu halten“, so Stoyke und hob außerdem das 5D-Prinzip hervor, das die KDK schon früh etabliert habe und damit der Zeit voraus gewesen sei. Mit diesem Schritt habe die KDK Transparenz, Vertrauen und eine echte Wahlmöglichkeit für Verbraucher geschaffen. Außerdem, so Stoyke, habe die KDK einen Weg gefunden, ihr Wirken mit einer klugen Kommunikationsstrategie in die Gesellschaft zu tragen.
Das Schlusswort hatte Theresa Averbeck, Geschäftsführerin der Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch, mit dem Sie die Anwesenden auf die nächsten 25 Jahre einschwor: „Ja, wir sehen auch Herausforderungen, für die es gilt Lösungen zu finden. Und ja, wir alle hier im Raum sind auch sicher, dass die Tierhaltung in 25 Jahren wieder anders aussehen wird. Wir wollen und werden diesen Weg mitgestalten.“
Aufbruchstimmung, Gestaltungswille und Stolz auf das bisher Erreichte spürte man auch bei den anwesenden Kälberhaltern, wie Christoph Hackmann: „Ich freue mich, dass wir 25 Jahre so gut durchgehalten haben als Kontrollgemeinschaft und als Vermarktungsgemeinschaft. Dann ist eine Veranstaltung wie heute natürlich eine Pflichtveranstaltung.“
Noch während Averbeck abschließende Worte an die Gäste richtete, liefen im Freien die Vorbereitungen für ein weiteres – für einige sicher das – Highlight auf Hochtouren. Dort stand Philipp Büning, Metzgermeister aus Münster, mit seinem Team hinter mehreren Grills, um die Feiernden mit Köstlichkeiten vom Kalb zu verwöhnen. Kurz vor Eröffnung des Buffets trat Büning an das Mikrofon und lobte die Zusammenarbeit mit der KDK, die nicht nur auf Augenhöhe stattfinde, sondern auch sehr viel Spaß mache. Ähnlich wie die Kalbfleischproduktion erfuhr auch das Metzgerhandwerk einen Imagewechsel – auch dank Bünings langjähriger Aufklärungsarbeit. Diese Leidenschaft sah man sowohl Grillmeister als auch Grillgut an – das Ergebnis überzeugte vollends.
Die Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch steht für die Erzeugung sicherer Lebensmittel unter hohen Tierwohl- und Erzeugungsstandards. „Tierwohl und Lebensmittelsicherung stehen bei unserem Handeln im Vordergrund. Ziel ist es, uns dabei stetig weiterzuentwickeln“, sagt Averbeck. Deutsches Kalbfleisch zeichnet sich durch die hochentwickelten und voll etablierten Kontroll- und Qualitätsverfahren der KDK und ihrer Partner aus. „Wir werden uns weiter intensiv beim Tierschutz und der Stärkung der Tiergesundheit einbringen. Ziel ist es noch nachhaltiger zu werden“, erklärt Averbeck.
Über den Standard hinauszugehen, das bleibt auch in Zukunft der Anspruch dieses großen und wertvollen Zusammenschlusses von Landwirtschaft, Vermarktung und Kontrolle, der die Kontrollgemeinschaft Deutsches Kalbfleisch ist. „Was wir fast tagtäglich erfahren ist, dass viele nicht wissen, was hinter der Kälbermast steckt. Wir, aber auch viele andere in der Branche tun gut daran, das zu ändern. Wir werden weiter auf uns aufmerksam machen.“, so Averbeck abschließend
Herzliche Grüße
Marius Riebandt
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