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Österreichisches Modell gegen gewalttätige Männer auch in Deutschland geplant

Hamburg (ots)

Jede dritte deutsche Frau lässt Demütigungen und
Schläge des  Partners  über sich ergehen, so ein Bericht der 
Frauenzeitschrift "Maxi" in der April-Ausgabe. Ein Modellprojekt aus
Österreich soll jetzt auch bei uns Schule machen, um Gewalt gegen
Frauen nicht als Kavaliersdelikt abzutun.
"Wegweisung" heisst das Projekt, das in unserem Nachbarland
bereits seit drei Jahren läuft. Seitdem kann die österreichische
Polizei Gewalttäter aus der eigenen Wohnung verbannen. Die Fristen
differieren zwischen zehn Tagen und drei Monaten - und können sogar
bis zur Trennung gehen. So besagt es das Gesetz zum Schutz vor Gewalt
in der Familie. Und das werde ernst genommen: 237 Männer seien 1999
allein in Salzburg weggewiesen worden, doppelt so viele wie 1998.
In Deutschland mangelt es an einem Gewaltschutzgesetz.
Beschimpfungen, Schläge und Morddrohungen  in den eigenen vier Wänden
bleiben meist Privatsache.
Hier könne die Polizei gegen gewalttätige Männer nur in Form von
"Schreitschlichtung", in Ausnahmefällen der Verordnung von ein paar
Stunden Ausnüchterung oder bei schwerer Körperverletzung einer
Vorstellung beim Richter vorgehen. Aber schon am Tag danach sei er
wieder in der gemeinsamen Wohnung. Den bedrohten  Frauen bleibe oft
nur die Flucht ins Frauenhaus. Und das Leben dort sei "kein
Zuckerschlecken", wie "Maxi" weiter berichtet.
Bundesfamilienministerin Dr. Christine Bergmann habe 1999 einen
"Nationalen Aktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen"
vorgelegt. Damit solle wirkungsvoller gegen häusliche Gewalt
vorgegangen werden. Auch ein Entwurf eines Gewaltschutzgesetzes 
existiere bereits, in dem die Zuweisung der Wohnung ebenso wie ein
Kontakt- und Nährungsverbot geregelt sei. Noch in diesem Jahr, so das
Magazin weiter, bestehe die Hoffnung, dass Justizministerin Prof. Dr.
Herta Däubler-Gmelin ein Gewaltschutzgesetz vorlege. Bis dahin müsse
es aber mehr Verständnis für die Situation der Frau geben - vor allem
auf Seiten der Polizei.

Rückfragen bitte an:

Redaktion "Maxi"
Ute Kröger
Tel.: 040/3019-5064

Original-Content von: Bauer Media Group, Maxi, übermittelt durch news aktuell

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