Benicio Del Toro im Lufthansa magazin: "Als Latino startet man in Hollywood automatisch aus der letzten Reihe"
Hamburg (ots)
Benicio Del Toro ist ein harter Hund - zumindest in seinen Rollen. Im Drogenthriller "Sicario 2", der am 19. Juli in den deutschen Kinos startet, spielt der 51-Jährige einen Agenten, der tief in das organisierte Verbrechen im Grenzgebiet zwischen Mexiko und den USA verstrickt ist. Das Thema Drogenkriminalität durchzieht seine Karriere wie ein roter Faden. Auf die Frage, warum er sich so intensiv mit diesem schwierigen Thema befasse, sagt er: "Es ist nicht so, dass ich oder meine Familie direkt davon betroffen wären. Ich behaupte aber, dass die dauerhafte Präsenz dieses Problems ein Zeichen dafür ist, dass es zu den großen Dramen unserer Zeit zählt. Vielleicht ist es sogar der wichtigste internationale Konflikt unserer Generation."
Im Interview mit dem Lufthansa Magazin (Juli-Ausgabe) sprach der Puerto Ricaner auch über seine Anfänge in Hollywood: "Ich bin natürlich nicht der erste Latino, der sich in Hollywood durchgebissen hat, außerdem haben mich auf diesem Weg viele Menschen unterstützt. Doch man muss auch nichts beschönigen: Meine Herkunft war in diesem Job ein Nachteil. Als Latino startet man in Hollywood automatisch aus der letzten Reihe." Den Umzug in die Vereinigten Staaten beschreibt er als Kulturschock: "Ich kam mit 13 Jahren nach Pennsylvania. Meine Mutter war ein paar Jahre zuvor gestorben, mein Vater steckte mich ins Internat, aber ich sprach kaum Englisch. Um mich mitzuteilen, blieb mir nur der Sport - Basketball wurde zu meiner Sprache. Später kam die Musik dazu, dann die Malerei."
Der Schauspieler, der für seine Rolle in "Traffic" 2001 einen Oscar erhielt und auch bereits als "Che" brillierte, findet, eine ordentliche Portion Ego sei in seinem Beruf durchaus nützlich, man dürfe es aber nicht übertreiben. "Wenn dein Ego überkocht, brennt alles an und wird ungenießbar. Wobei man Ego auch nicht mit Selbstbewusstsein verwechseln sollte. Denn das ist für einen Schauspieler unerlässlich."
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