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dpa-Faktencheck

Der Klimawandel begünstigt Niederschläge im Winter

Berlin (ots)

Auf der Zugspitze liegt zurzeit überdurchschnittlich viel Schnee. Der Autor eines im Netz häufig geteilten Artikels sieht darin «unerfreuliche Fakten für die Glaubenswächter der Klimahysterie-Religion» und fühlt sich durch «betretenes Schweigen» bestätigt.

BEWERTUNG: Die Schneemenge hängt mit der globalen Erwärmung zusammen.

FAKTEN: Im Artikel wird aus einem Bericht des Bayerischen Rundfunks vom 2. Juni 2019 zitiert: «Auf der Zugspitze bei Grainau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen liegen aktuell 6,45 Meter Schnee - so viel wie seit fast 40 Jahren nicht mehr.» (http://dpaq.de/3jt3N)

Von der Schneehöhe lässt sich jedoch nicht auf eine besonders kalte Witterung schließen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes lag die Durchschnittstemperatur auf der Zugspitze in den zwölf Monaten von Juni 2018 bis Mai 2019 nur zwei Mal unter dem langjährigen Mittelwert - und neun Mal darüber. (Grafik «Monatliche Mittelwerte» http://dpaq.de/txlWO)

Die aktuelle Schneehöhe resultiert weniger aus besonders niedrigen Temperaturen als vielmehr aus den starken Niederschlägen der vergangenen Monate. Schon 2017 berichtete der Deutsche Wetterdienst im «Nationalen Klimareport», dass die Winterniederschläge «26 Prozent relativ zu 1961-1990 zugenommen» hatten. (http://dpaq.de/x4bZu)

Diese Steigerung hängt mit der globalen Erwärmung zusammen, wie Peter Hoffmann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) der Deutschen Presse-Agentur erklärte: «Starkregen oder starker Niederschlag in Form von Schnee werden eher durch Klimawandel begünstigt. Das kann im Hochgebirge genau zu den Folgen wie Lawinengefahr führen.»

Im Hinblick auf die klimatischen Vorbedingungen spielt vor allem die Erwärmung der Ozeane eine Rolle. «Wir hatten 2018 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, und wir hatten neun Monate von April an, die überdurchschnittlich warm waren. Das hat die Ozeane stärker als normal erwärmen lassen», so Hoffmann. «Die Atmosphäre ist wärmer geworden, deshalb gibt es mehr Feuchtigkeit.» Aus Sicht des Forschers ist es nicht unwahrscheinlich, dass solche Wetterereignisse künftig häufiger auftreten. (http://dpaq.de/0rpZ3)

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Links:

   - Artikel bei «Philosophia Perennis»: http://dpaq.de/YYYan
   - BR-Bericht über die Zugspitze: http://dpaq.de/3jt3N
   - Temperatur Zugspitze: http://dpaq.de/txlWO
   - Klimaforscher über Schneemengen http://dpaq.de/0rpZ3
   - Unterschied Wetter/Klima: http://dpaq.de/nhSZb
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Kontakt zum dpa-Faktencheckteam: faktencheck@dpa.com

© dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH. Die vorstehenden Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche Nutzung von Texten, Grafiken und Bildern ohne vertragliche Vereinbarung oder sonstige ausdrückliche Zustimmung der dpa ist unzulässig. Dies gilt insbesondere für die Verbreitung, Vervielfältigung und öffentliche Wiedergabe sowie Speicherung, Bearbeitung oder Veränderung. Alle Rechte bleiben vorbehalten.

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