Kinder und Jugendliche denken über ihre Perspektiven nach
Expertin der Oberberg Fachkliniken über zunehmende Ängste und Sorgen bei Kindern und Jugendlichen
Berlin (ots)
Die Corona-Pandemie mit ihren Auswirkungen wie Hygieneregeln, Schulschließungen bis hin zum Lockdown, gleichzeitig die Klimakrise, Kriegs- und Perspektivangst: Kinder und Jugendliche befinden sich - in ihrer Kinderlebenszeit gerechnet - bereits sehr lange in einer Ausnahmesituation. Dr. med. Andrea Stippel, Ärztliche Direktorin der Oberberg Fachklinik Konraderhof informiert über die Auswirkungen der Herausforderungen auf die psychische Gesundheit und die Lebenseinstellung vieler junger Menschen.
Wenn die Welt aus den Fugen gerät
"Wir erleben eine Zunahme an Ängsten, Sorgen und Verunsicherung bei Kindern und Jugendlichen sowie ein gesteigertes Bedürfnis nach Sicherheit und Kontrolle", sagt Dr. med. Andrea Stippel. Untersuchungen, wie die der Liz Mohn Initiative der Bertelsmann Stiftung[1] aus diesem Jahr, bestätigen diese Tendenz.
Zu den größten Sorgen zählten - laut Befragung - neben dem Tod eines engen Angehörigen (83 Prozent), die Angst vor Krieg in Deutschland (82 Prozent) und der Klimawandel (80 Prozent) mitsamt möglichen Folgen. Auch der Krieg in der Ukraine löse Angst oder ein Gefühl von Trauer aus. Ein weiteres Ergebnis der Studie: "Rund zwei von fünf Jugendlichen gehen davon aus, dass sich die Zukunft Deutschlands in den nächsten drei Jahren verschlechtern wird."
Hinzu kommt, dass die Corona-Pandemie Kinder und Jugendliche bereits enorm belastet hat und die Auswirkungen auf die mentale Gesundheit sich verstärkt zeigen. Laut Bericht der EU-Kommission[2] hätten sich zwar digitale Trends beschleunigt, jedoch würden zugleich negative Entwicklungen im Bereich der Bildung, Beschäftigung und psychischen Gesundheit deutlich. So hat "die Pandemie [...] in dramatischer Weise die zwischenmenschlichen Beziehungen junger Menschen [verändert] und [...] ernste Sorgen und Ängste aus[gelöst]". Der Anteil junger Menschen, die keine Schule besuchen, keiner Arbeit nachgehen und keine Berufsausbildung absolvieren sei 2020 wieder auf das Niveau von 2017 (13,7 Prozent) zurückgekehrt - zuvor war die Tendenz rückläufig.
Können die Kinder und Jugendlichen, die sich vermehrt sorgen, nicht entlastet werden, besteht die Gefahr, psychisch zu erkranken. "Eine mögliche Folge des Wunsches, das Leben (wieder) kontrollieren zu können, ist es, die Lebensabläufe, die man selbst noch in der Hand hat, strategisch einzugrenzen, wie z.B. das Essen oder Rituale gegen Ängste zu entwickeln", erklärt die Psychiaterin Andrea Stippel. "Das ist selbstverständlich sehr belastend für die Betroffenen und die Familien - insbesondere auch dann, wenn die Eltern ihre Ressourcen aufgebraucht haben und selbst am Ende ihrer Kräfte sind.
Wie man bei seelischen Belastungen unterstützen kann
"Ein zentraler Punkt, um mit seelischen Nöten klarzukommen, ist der regelmäßige, offene Dialog mit nahestehenden Personen", rät Dr. Stippel. Laut Befragung[3] tauschen sich rund ein Viertel (26 Prozent) aller 16- bis 18-Jährigen mit niemandem über ihre Sorgen zum Krieg in der Ukraine aus: In gewisser Weise typisch für das Alter, aber unter Umständen riskant für die psychische Gesundheit.
"Zieht sich ein junger Mensch immer mehr zurück, tauscht er sich nicht mehr aus oder drehen sich die Gedanken plötzlich nur noch ums Essen oder wirkt er in Ritualen gefangen, sollten Eltern genauer hinschauen und sich gegebenenfalls den Rat einer Expertin oder eines Experten einholen", rät die Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. "Auch wenn Eltern merken, dass sie sich durch die Familiensituation mit einem erkrankten Kind belastet fühlen, ist Beratung ratsam, um nicht selbst zu erkranken."
Die Oberberg Gruppe bietet mit ihren Fach- und Tageskliniken hochwertige kinder- und jugendpsychiatrische und psychotherapeutische Behandlungen, basierend auf einer ganzheitlichen Betrachtung von Kindern und Jugendlichen und ihren Familien "In der Fachklinik Konraderhof finden junge Patientinnen und Patienten Ruhe und haben zugleich die Möglichkeit, mit anderen in Kontakt zu kommen. Die Kinder und Jugendlichen werden individuell von unseren therapeutischen Klinik-Teams betreut, haben viel Raum zur Entfaltung und verschiedene Möglichkeiten zur therapeutischen Gestaltung", so Dr. Stippel.
Für die Kinder und Jugendlichen kann auch eine teilstationäre Behandlung in einer Klinik eine Option sein, wenn er oder sie medizinisch stabil ist. Die teilstationäre Therapie kann von Beginn an erfolgen oder sich an einen stationären Aufenthalt anschließen. Auch kann ein Hometreatment - eine Fortsetzung der Therapie von zuhause - im Rahmen einer intensiven ambulanten Nachsorge (HaNso) stattfinden, wenn die Familien im engeren Umkreis der Klinik wohnen.
Weitere Informationen zur Oberberg Fachklinik Konraderhof:
https://www.oberbergkliniken.de/fachkliniken/konraderhof
Weitere Informationen zur Oberberg Tagesklinik am Lorettoberg Freiburg:
https://www.oberbergkliniken.de/standorte/tagesklinik-freiburg
Weitere Informationen zur Oberberg Fachklinik Marzipanfabrik:
https://www.oberbergkliniken.de/fachkliniken/marzipanfabrik
Weitere Informationen zur Oberberg Fachklinik Wasserschlösschen:
https://www.oberbergkliniken.de/fachkliniken/wasserschloesschen
Über die Oberberg Gruppe: Die Oberberg Gruppe mit Hauptsitz in Berlin ist eine vor mehr als 30 Jahren gegründete Klinikgruppe mit einer Vielzahl an Fach- und Tageskliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an verschiedenen Standorten Deutschlands. In den Kliniken der Oberberg Gruppe werden Erwachsene, Jugendliche und Kinder in individuellen, intensiven und innovativen Therapiesettings behandelt. Darüber hinaus existiert ein deutschlandweites Netzwerk aus Oberberg City Centers, korrespondierenden TherapeutInnen und Selbsthilfegruppen.
[1] + [3] https://ots.de/e40hzC
Pressekontakt:
HOSCHKE & CONSORTEN (oberberg@hoschke.de) www.oberbergkliniken.de
Original-Content von: Oberberg Kliniken, übermittelt durch news aktuell