Tipps gegen Schulstress und -angst
Expertinnen und Experten der Oberberg Kliniken informieren, wie man beim Start ins neue Schuljahr unterstützen kann
Berlin (ots)
Während die einen noch die Ferientage genießen, die Schule noch in weiter Ferne scheint, blicken andere bereits Richtung Ferienende - manche mit Freude, aber auch die Angst vorm ersten oder nächsten Schuljahr kann manchmal groß sein. Wie Eltern Kinder zum Schulstart positiv unterstützen können, erklären die Expertinnen und Experten der privaten Oberberg Kliniken.
Wenn das Kindergartenkind zum Schulkind wird
Der Schritt raus aus der Kita, rein in die Schule ist für Kinder oft enorm, denn aus den "Großen" werden plötzlich wieder die "Kleinen". Die Kinder verlassen ihre meist über Jahre vertraute Routine. Unbekannte Orte, Menschen und Abläufe warten nun auf die Erstklässlerinnen und Erstklässler, was eine echte Last darstellen kann.
- Erwartungsdruck vermeiden, eigene Erfahrungen nicht übertragen / Nicht nur für das Kind, auch für Eltern steht die Schule für eine Lebensphase, die selbst gemachte Schulerfahrungen wieder ins Gedächtnis rufen kann. Bemerkungen wie "Bei mir war es so oder so" oder gut gemeinte Fragen wie "Freust du dich schon auf den ersten Schultag?" können jedoch häufig mehr Druck erzeugen, als dass sie dem Kind dienlich sind. Negativ gemachte Erfahrungen, verinnerlichte Glaubenssätze oder auch Probleme beim Loslassen sollten nicht auf das Kind übertragen werden. Bemerken Eltern an sich selbst, dass bei ihnen noch immer ein schulisches Thema besteht, das sie belastet, oder dass sie ihr Kind nicht loslassen können, kann es sinnvoll sein, sich mit einer Expertin oder einem Experten zum Thema auszutauschen.
- Eigenverantwortlichkeit stärken / Eltern können ihren Nachwuchs unterstützen, indem sie dem bevorstehenden ersten Schultag mit einer positiven Haltung begegnen und dem Kind oder Jugendlichen vermitteln, dass Schule eine gute und wichtige Herausforderung ist, viele spannende Erfahrungen ermöglicht und Kinder und Jugendliche sich auf die Unterstützung der Eltern verlassen können. Gerade am Anfang kann es helfen, das Kind bei bestimmten Entscheidungen aktiv einzubinden - von der Auswahl von Schulmaterialien (soweit freie Wahl besteht) bis hin zur Wahl des Schulbrotes. So wächst auf sanfte Weise der Radius der Eigenverantwortlichkeit, was das Kind stärken kann.
- Dem Kind oder Jugendlichen vertrauen und etwas zutrauen / Grundsätzlich tut es Heranwachsenden gut, wenn sie merken, dass die Eltern ihnen vertrauen, Neues zutrauen und zugleich der feste Anker im neuen schulischen Alltag sind. Anteilnehmen und Interesse am Schultag zeigen hilft. Ausfragen - auch wenn die Neugierde der Eltern groß ist - ist meist eher ungünstig. Denn oftmals kommen die Schülerinnen und Schüler gerade an den ersten Schultagen und -wochen mit jeder Menge neuem Input nach Hause. Das muss sich erst einmal setzen. Viele Kinder und Jugendliche brauchen etwas Zeit, um das Erlebte für sich zu verarbeiten und kommen erst später, etwa am Ende des Tages, ins Sprechen mit der Familie.
- Positives Mindset vermitteln / Gefühlt ist das Kind gerade in die Grundschule gekommen und hat sich an die neue Lebenssituation gewöhnt, schon stehen die nächsten großen Veränderung bevor. Immer wieder heißt es Abschied nehmen und sich auf neue Menschen und Gegebenheiten einstellen. Menschen verändern sich in dieser Lebensphase rascher, Freundschaften gehen schneller in die Brüche, neue müssen trotz innerer Unsicherheiten erst geknüpft werden, dazu erhalten Schulnoten eine noch größere Bedeutung. Alle Schulphasen können von Leistungsdruck geprägt sein - die ersten Prüfungen in der Grundschule, wenn es in der Regel noch besonders wichtig ist, den an sie gestellten Ansprüchen zu genügen, oder in den weiterführenden Schulen, wenn die Leistungserwartungen immer weiter steigen und die Wichtigkeit deutlicher wird. In allen Phasen ist es als Eltern hilfreich und wichtig, zuzuhören und über die Gefühle und Ängste des Heranwachsenden zu sprechen, ihm zu verdeutlichen, wie viele Hürden er in seinem Leben bereits erfolgreich gemeistert hat und zu zeigen, wo seine Stärken liegen.
- Gut vorbereiten / Übergänge fallen den meisten Menschen schwer, egal ob groß oder klein, und es braucht etwas Zeit, um sich an Neues zu gewöhnen. Eine gute Vorbereitung zum Beispiel durch den Besuch der neuen Schule an einem Schnuppertag oder auch das rechtzeitige Packen des Schulranzens mit notwendigen Materialien können Ruhe und Sicherheit vermitteln.
Wenn aus Aufregung seelisches Leid wird
Wenn Eltern jedoch bemerken, dass trotz einer ausgiebigen Eingewöhnungszeit von mehreren Wochen noch immer starke Unsicherheit beim Kind besteht, sollten sie aufmerksam werden. Im Laufe der Entwicklung können typische Ängste auftreten und sind bis zu einem gewissen Grad normal: Im Grundschulalter ist das Streben nach guten Leistungen in der Regel ausgeprägt und Ängste für diesen Bereich typisch. Bei älteren Jugendlichen wird der Selbstwert mehr durch Alterskameraden bestimmt, Angst vor Ablehnung tritt vermehrt auf. Die Grenzen sind dabei oft fließend, ob die Angst pathologischen Charakter bekommt. Entstehen ausgeprägte Ängste davor, sich vom Zuhause zu trennen, Leistungsangst, Prüfungsangst, soziale Ängste bis hin zur Schulverweigerung, ist ärztlicher Rat empfehlenswert. Stressbedingte Symptome zeigen sich oft auch körperlich. Wenn das Kind oder der Jugendliche zum Beispiel regelmäßig über Kopf- oder Bauchschmerzen und Übelkeit klagt oder plötzlich mit Schlafstörungen zu tun hat, sollte man aufhorchen. Im Jugendalter ist darüber hinaus ein starker Rückzug von Familie und Freunden ein wichtiges Warnzeichen und kann auf Ängste und Verzweiflung hindeuten. Spätestens wenn der Schulbesuch deutlich eingeschränkt ist, sollte Hilfe in Anspruch genommen werden. Die Expertinnen und Experten der Kinder- und Jugendkliniken der privaten Oberberg Klinikgruppe sind erfahren in der Diagnose und Behandlung von stressbedingten psychischen Störungen und finden individuell auf die Betroffenen zugeschnitten eine passende Lösung.
Oberberg Fachkliniken mit Schwerpunkt Kinder und Jugendliche:
Oberberg Tagesklinik am Lorettoberg Freiburg:
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Über die Oberberg Gruppe: Die Oberberg Gruppe mit Hauptsitz in Berlin ist eine vor mehr als 30 Jahren gegründete Klinikgruppe mit einer Vielzahl an Fach- und Tageskliniken im Bereich Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie an verschiedenen Standorten in Deutschland. In den Kliniken der Oberberg Gruppe werden Erwachsene, Jugendliche und Kinder in individuellen, intensiven und innovativen Therapiesettings behandelt. Darüber hinaus existiert ein deutschlandweites Netzwerk aus Oberberg City Centers, korrespondierenden Therapeutinnen oder Therapeuten und Selbsthilfegruppen.
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