Ericsson beschließt Verkauf der Verteidigungs-Sparte an Saab
Düsseldorf (ots)
Ericsson hat bekanntgegeben, seine Verteidigungs-Sparte Ericsson Microwave Systems AB (EMW) und seine 40-prozentige Beteiligung am gemeinsamen Unternehmen Saab Ericsson Space AB an Saab zu verkaufen. Die Bereiche Nationale und Öffentliche Sicherheit bleiben im Unternehmen. Der Verkaufspreis liegt bei 3,8 Milliarden Schwedischen Kronen. 1.250 Mitarbeiter wechseln zu Saab. Das Geschäft wird voraussichtlich im September 2006 abgeschlossen.
Ericsson Microwave Systems ist ein führender Hersteller von Radar-, Kommando- und Kontrollsystemen für die Verteidigung. Zum Produktangebot des Unternehmens zählen unter anderem das Waffenortungssystem Arthur, das Luftüberwachungssystem Giraffe und das luftgestützte Überwachungssystem Erieye.
Das Verteidigungsgeschäft von Ericsson, das an Saab verkauft wird, erzielte im Geschäftsjahr 2005 bei guter Profitabilität einem Umsatz von rund 2 Mrd. Kronen. Neben den Bereichen Nationale und Öffentliche Sicherheit wird Ericsson auch Teile des Geschäfts mit Stromversorgungsmodulen (Power Systems) behalten. Zusammengenommen sind in diesen Unternehmensteilen rund 300 Mitarbeiter beschäftigt. Saab ist eines der führenden High-Tech-Unternehmen der Welt mit Schwerpunkten in den Bereichen Verteidigung, Luft- und Raumfahrt sowie Öffentliche Sicherheit. Im Geschäftsjahr 2005 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 19 Mrd. Kronen.
"Wir sind mit diesem Geschäft sehr zufrieden", sagt Carl-Henric Svanberg, Präsident und CEO von Ericssson. "Die starke Marktposition von Saab bietet EMW und seinen Mitarbeiter gute Wachstumschancen. Die Mitarbeiter werden nun bei einem Unternehmen tätig sein, für das ihr Fachgebiet zum Kerngeschäft zählt." Lange Tradition der Zusammenarbeit und gute gemeinsame Zukunftschancen Saab und EMW arbeiten schon seit vielen Jahren eng zusammen. Gemeinsam entwickelten beide Unternehmen zum Beispiel die Systeme Erieye und JAS 39 Gripen. Die Integration der hoch entwickelten Radar- und Sensorsysteme von EMW schafft für Saab neue langfristige Geschäftsperspektiven.
"Die Entwicklung von modernen Radarsystemen für den militärischen Einsatz hat heute nur noch wenig mit dem Kerngeschäft von Ericsson zu tun", erklärt Svanberg. "Mit dieser Vereinbarung wollen wir unsere Konzentration auf den Telekommunikationssektor weiter verstärken. Auch in den Bereichen Nationale und Öffentliche Sicherheit, die im Unternehmen bleiben, sehen wir vielversprechende Entwicklungen, die gerade erst begonnen haben." "Wir freuen uns, die hoch qualifizierten Mitarbeiter von EMW bei Saab begrüßen zu können", sagt Åke Svensson von Saab. "EMW passt hervorragend in unser Unternehmen. Wir sehen für das gemeinsame Produktangebot hervorragende Wachstumschancen." Ericsson und Saab erwägen auch weiterhin eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Nationale und Öffentliche Sicherheit, in denen sich beide Unternehmen optimal ergänzen.
Finanzielle Auswirkungen
Die Ergebnisse von EMW werden bei Ericsson zur Zeit unter dem Bilanzposten "Sonstige Tätigkeiten" geführt. Nach dem Verkauf werden die Ergebnisse der im Unternehmen verbleibenden Bereiche unter "Systeme" geführt.
Der erwartete finanzielle Gewinn von rund 3 Mrd. Kronen hat in etwa den Umfang der zuvor angekündigten erwarteten Restrukturierungskosten, die vor allem durch den Erwerb von Marconi und das Carreer-Change-Angebot in Schweden entstanden sind. Daher werde das Unternehmensergebnis im Geschäftsjahr 2006 nicht belastet.
Weiteres
Die Vereinbarung umfasst auch den 20-prozentigen Anteil von Ericsson an dem Konsortium IG JAS sowie die Beteiligungen an den Joint-Ventures Thales EAW Systems und Ericsson Saab Surveillance Systems AB. Desweiteren übernimmt Saab die Anteile von Ericsson an der Saab Ericsson Space AB.
Die Vereinbarung muss noch von den zuständigen Wettbewerbs- und Verteidigungsbehörden gebilligt werden.
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