"Halbzeit" auf der Terminal-2-Baustelle am Münchner Flughafen / Startschuss für die Innenausbauten im neuen Abfertigungsgebäude
München (ots)
In Anwesenheit von zahlreichen Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Luftverkehr wurde heute das Richtfest für das Terminal 2 am Münchner Flughafen gefeiert. Willi Hermsen, Hauptgeschäftsführer der Flughafen München GmbH (FMG) hob in seiner Festansprache die Signalwirkung der Feier für die Entwicklung des Airports hervor: "Das Richtfest für das Terminal 2 des Münchner Flughafens ist gerade in dieser wirtschaftlich schwierigen Zeit ein eminent wichtiges und zukunftsweisendes Bekenntnis zum Luftverkehrsstandort München."
Das neue Abfertigungsgebäude mit einer Kapazität von insgesamt 20 bis 25 Millionen Fluggästen jährlich ist ein Gemeinschaftsprojekt der Flughafen München GmbH und der Deutschen Lufthansa AG und damit zugleich ein Novum in der internationalen Flughafenlandschaft. Erstmals übernehmen ein Airport und eine Luftverkehrsgesellschaft gemeinsam die unternehmerische Verantwortung für Bau und Betrieb eines Terminals. Das Terminal 2, das von dem Münchner Architekturbüro Koch + Partner entworfen wurde, ist speziell auf die besonderen Anforderungen des Hubsystems der Lufthansa und ihrer Partnergesellschaften innerhalb der "Star Alliance" zugeschnitten. Mit der Inbetriebnahme des neuen Abfertigungsgebäudes wird sich München nach Überzeugung von Willi Hermsen "langfristig als bedeutende Drehscheibe der Star Alliance positionieren". Dieser Flughafen, so Hermsen weiter, werde "als gewichtiger Standortfaktor und Impulsgeber für Wirtschaft und Arbeitsmarkt auch in Zukunft dazu beitragen, Münchens und Bayerns Rolle in einer globalisierten Welt zu festigen und auszubauen."
Die Rohbauarbeiten für das Terminal 2 sind abgeschlossen. Nahezu fertiggestellt ist auch die Stahlkonstruktion der neuen Check-In-Halle. Die Arbeiten an der Dachfläche, die zu 40 Prozent verglast wird, haben bereits begonnen. Derzeit werden die noch fehlenden Fassaden montiert, um das Gebäude noch bis Jahresende weitgehend "abzudichten". Die technische Gebäudeausrüstung läuft bereits auf Hochtouren. Voll im Gange ist auch der Einbau der Gepäckförderanlage, deren Bänder eine Gesamtlänge von 40 Kilometern erreichen. Die ersten der insgesamt 50 Fahrsteige und 80 Rolltreppen sind montiert. Parallel hierzu hat der Innenausbau des Terminals mit Trockenbau und Estricharbeiten begonnen.
Seit Beginn der Bauarbeiten wurden bislang 214 Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 1,44 Milliarden Mark vergeben. Mit 193 Aufträgen wurden 90 Prozent alle Aufträge an Unternehmen mit Sitz im Freistaat bzw. an Arbeitsgemeinschaften mit bayerischer Beteiligung vergeben. Mit 173 Aufträgen - dies entspricht über 80 Prozent aller Vergaben - partizipierten mittelständische Firmen oder Arbeitsgemeinschaften mit mittelständischer Beteiligung in hohem Maße am Bau des neuen Terminals.
Das neue Terminal umfasst eine Bruttogeschossfläche von 260.000 Quadratmetern. Der umbaute Raum beläuft sich auf 1,6 Millionen Kubikmeter - das entspricht dem vierfachen Volumen der Münchner Olympiahalle. Abweichend vom modularen Konzept des bestehenden Abfertigungsgebäudes verfügt das zweite Terminal über eine 30 Meter hohe, zentrale Halle, die die gesamte landseitige Infrastruktur der Passagierabfertigung vereint. Von dieser lichtdurchfluteten Halle gelangen die Passagiere über die zentrale Passagier- und Handgepäckkontrolle zum rund 1.000 Meter langen Pier des neuen Terminals. Im Unterschied zu Terminal 1 werden Abflüge und Ankünfte auf getrennten Ebenen abgefertigt. Ankommende Passagiere nehmen ihre Koffer auf der untersten Ebene in Empfang, die dem Niveau des Forums des München Airport Centers entspricht. Hier wird derzeit die zentrale Gepäckausgabe mit sieben großen Ausgabebändern eingerichtet. Abfliegende Passagiere erreichen ihr Flugzeug über zwei darüber liegende Gebäudeebenen für den Schengen- und Non-Schengen-Verkehr.
Bisher wurden auf der rund eine Million Quadratmeter großen Baustelle über 800.000 Kubikmeter Kies bewegt. Dies entspricht einer Menge von 100.000 Lkw-Ladungen. Allein im Terminal 2 sowie bei der im östlichen Teil der Baustelle entstehenden Gepäcksortierhalle wurden rund 43.000 Tonnen Stahl bzw. 215.000 Kubikmeter Beton verarbeitet. Der Bau der Gepäckhalle, die zu einem späteren Zeitpunkt zu einem Satelliten ausgebaut werden kann, ist schon weit fortgeschritten. Rund 1.800 Beschäftigte von insgesamt mehr als 50 Firmen arbeiten derzeit teilweise in drei Schichten rund um die Uhr.
Parallel zum neuen Abfertigungsgebäude entsteht an der südlichen Zufahrt zum neuen Terminal ein großes Parkhaus. Bereits Ende des Jahres 2002 werden hier auf insgesamt elf Geschossebenen rund 6.400 zusätzliche Stellplätze zur Verfügung stehen. Ein Teil der vier unterirdischen Ebenen mit etwa 1.400 Stellplätzen wurde schon im Juli dieses Jahres in Betrieb genommen.
Bereits jetzt stehen die ersten zwölf zusätzlichen Flugzeugabstellpositionen auf dem künftigen Vorfeld Ost zur Verfügung. Zwölf weitere Abstellflächen sollen bis Ende des Jahres hinzukommen. Vor allem in den Verkehrsspitzen können dort noch vor der Inbetriebnahme des neuen Abfertigungsgebäudes Maschinen für den Kurzstreckenverkehr positioniert werden.
Die Gesamtkosten des neuen Abfertigungsgebäudes belaufen sich einschließlich aller Infrastrukturmaßnahmen auf rund 2,5 Milliarden Mark. Die Inbetriebnahme des Terminal 2 am Münchner Airport ist für die Sommerflugplanperiode 2003 vorgesehen.
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