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In den sahrauischen Flüchtlingslagern droht Hungersnot
Deutsche Hilfsorganisation alarmiert: Nahrungsmittellager sind leer

Frankfurt am Main (ots) In den Lagern der sahrauischen Flüchtlinge
in der südwestalgerischen Geröllwüste nahe der Stadt Tindouf droht
eine humanitäre Katastrophe. "Die Nahrungsmittellager sind leer",
teilt Sabine Eckart, die Projekt-Verantwortliche der Frankfurter
Hilfsorganisation medico international, mit. "Es fehlt an allen
Grundnahrungsmittel, insbesondere an Weizenmehl, Reis, Gerste,
Hülsenfrüchte, Speiseöl und Zucker", so Frau Eckart, die Ende
vergangener Woche aus den Lagern zurückgekehrt ist. "Damit droht
155.000 Menschen die Hungersnot."
Die sahrauischen Flüchtlinge leben seit 25 Jahren in den Lagern
und wurden seitdem durch die algerische Regierung, dem
Welternährungsprogramm, dem UN-Hochkommissar für Flüchtlinge (UNHCR),
dem EU-Büro für humanitäre Hilfe ECHO und internationale
Hilfsorganisationen mit dem Nötigsten versorgt. Auch die
Bundesregierung hat über die bilaterale Nahrungsmittelhilfe in den
vergangenen Jahren einen wesentlichen Beitrag zur Existenzsicherung
geleistet. Die Flüchtlinge sind in der überlebensfeindlichen
Geröllwüste vollständig auf die Unterstützung von außen angewiesen.
medico international arbeitet seit 1976 in den Lagern und appelliert
an alle Geber-Organisationen so schnell wie möglich Notprogramme für
die sahrauischen Flüchtlinge aufzulegen. Selbst bei schneller
Beschlussfassung wird die Übergangszeit für die Flüchtlinge
schwierig, denn "die Lieferung von Nahrungsmittelhilfe in die
entlegene Wüstengegend im Süden Algeriens braucht einen Vorlauf von
mindestens zwei Monaten", so die Einschätzung von Frau Eckart.
Flüchtlinge fühlen sich von der UNO im Stich gelassen
Die sahrauischen Flüchtlinge wurden von Marokko vor 25 Jahren aus
ihrem angestammten Gebiet in der Westsahara vertrieben. Die
Durchführung des im UN-Friedensplan vorgesehenen Referendums über die
Zukunft der Westsahara droht erneut zu scheitern. Ende Februar wird
UN-Generalsekretär Kofi Annan dem Sicherheitsrat seinen Bericht zur
Lage in der Westsahara vorlegen. Die sahrauischen Flüchtlinge
fürchten, dass das Referendum dann erneut verschoben wird. Seit der
Verabschiedung des UNO-Friedensplans 1991 hoffen die Flüchtlinge auf
eine friedliche Lösung des Konflikts und vertrauen in die
Durchsetzungsfähigkeit der UNO. Angesichts der dramatischen
Versorgungssituation und des Stillstands in Sachen Referendum fühlen
sie sich nun von der internationalen Gemeinschaft im Stich gelassen.
In den Lagern ist zum ersten Mal seit vielen Jahren von der
Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfes die Rede.
medico international bittet dringend um Spenden unter dem
Stichwort Westsahara, Kontonummer 1800 Frankfurter Sparkasse (BLZ:
50050201)
Für Rückfragen und weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Katja Maurer, Pressereferentin                           069-9443829
Sabine Eckart, Projektkoordinatorin für die Westsahara   069-9443837

Original-Content von: medico international e.V., übermittelt durch news aktuell

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