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medico international e.V.

25 Jahre Erklärung von Alma Ata
Gesundheit ist nicht teilbar

Frankfurt/M. (ots)

medico international fordert die Rückkehr zu den WHO-Prinzipien  
   der gesellschaftlichen Verantwortung für die Gesundheit aller   
   Menschen
Jedes Jahr sterben 14, 4 Millionen Menschen an heilbaren
Krankheiten. Ein Drittel der Weltbevölkerung verfügt nicht über den
Zugang zu den nötigsten Medikamenten. Diese Zahlen, so die
sozialmedizinische Hilfsorganisation medico international auf ihrer
Jahrespressekonferenz am vergangenen Mittwoch in Berlin,
verdeutlichen bereits, dass sich die Gesundheit der Welt am
Scheideweg befinde. Angesichts der weltweiten Ausbreitung von
AIDS/HIV und dem plötzlichen Auftreten neuer Viren vom Typ SARS wird
klar, dass die Beschäftigung mit den Gesundheitsproblemen im Süden
nicht mehr länger eine Frage wohlmeinenden Altruismus ist, sondern
unmittelbar auch die Gesundheit des Nordens betrifft. "In der
globalisierten Welt ist die Gesundheit nicht länger teilbar", so der
Geschäftsführer von medico international, Thomas Gebauer.
Die von medico weltweit unterstützten sozialmedizinische Projekte
zeigten, dass eine wesentliche Voraussetzung zur Verbesserung der
Gesundheit die Beteiligung der Betroffenen ist. Dies meint jedoch
nicht nur die Dezentralisierung der Verantwortung, sondern auch die
Beteiligung der Betroffenen an den Entscheidungen - unter anderem
auch über die Ressourcen-Verteilung.
Alle von medico geförderten Projekte verfolgen das Prinzip der
Primary Health Care, das die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor 25
Jahren, am 10. September 1978 in Alma Ata verkündete. Damals, so
Gebauer, habe die WHO eine kosteneffektive Gesundheitsförderung für
alle gefordert und für möglich gehalten. Gegenwärtig jedoch, so
medico-Gesundheitskoordinator, Dr. Andreas Wulf stünde die Arbeit der
medico-Projektpartner unter enormen Druck. Oft seien sie die
einzigen, die überhaupt noch Gesundheitsdienste für diejenigen
übernehmen würden, die sich die privatisierten Gesundheitsstrukturen
nicht leisten können. Das staatliche Gesundheitswesen sei in den
vergangenen 20 Jahren in den ärmsten Ländern der Welt unter anderem
aufgrund der Schuldenkrise drastisch zurückgefahren worden.
Kein Erfolg durch technische Lösungen Der südafrikanische
Gesundheitsexperte Dr. David Sanders berichtete, dass die ärmsten 37
Länder der Welt bereits in den 80er Jahren ihre Ausgaben für
Gesundheit um die Hälfte reduzieren mussten. Seither seien die
Gesundheitsbudgets immer weiter eingeschränkt worden. Stattdessen
setze man auf punktuelle Gesundheitskampagnen. Man erhoffe sich
Erfolg durch technische Lösungen.. Bereits vor 25 Jahren habe die WHO
jedoch erkannt, dass nur integrierte, horizontale
Gesundheitsprogramme in der Lage sind, das Menschenrecht auf
Gesundheit durchzusetzen.  Eine Rückkehr zu den Prinzipien von Alma
Ata, so medico international, sei unverzichtbar. Sie bestehen in der
gesellschaftlichen Verantwortung für die Gesundheit aller Menschen.
Thomas Gebauer berichtete von dem positiven Jahresabschluss der
Frankfurter Hilfsorganisation, die 2002 ihr Spendenaufkommen in Höhe
von 2.247.247,10  leicht erhöht hat. Dabei haben die Spenderinnen und
Spender der Hilfsorganisation ein hohes Maß an Vertrauen
ausgesprochen. Denn der Spendenanstieg verdankt sich insbesondere den
vielen neuen Fördermitgliedern, die ihre Spende zur freien Verfügung 
für Projektarbeit, aber auch für Öffentlichkeits- und
Kampagnen-Tätigkeit gestellt haben.

Pressekontakt:

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Katja Maurer, 069 9443829, 01711221261
Maurer@medico.de

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