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Lokale Initiativen stärken
medico international unterstützt zivilgesellschaftliche Kräfte in Indien und Sri Lanka bei der Bewältigung der Katastrophe
Erste Diskussionen um künftigen Katastrophenschutz

Frankfurt am Main (ots)

Auch wenn angesichts der unfassbaren
Dimensionen der Katastrophe in Südasien der Pragmatismus in der Hilfe
überwiegt, gilt es selbst in dieser größten Not Kriterien für eine
sinnvolle und effektive Hilfe zu beachten. Die Frankfurter
Hilfsorganisation medico international fordert deshalb auf, wo immer
möglich lokale Initiativen und Partner zu unterstützen. "Sie sind",
so Thomas Gebauer, "zur effektivsten Hilfe in der Lage." Sie kennen
den Bedarf, sie sprechen die Sprache und sie sind auch zu einer
angemessenen ersten psychosozialen Hilfe für die traumatisierten
Überlebenden in fähig. "Die überwältigende Hilfsbereitschaft der
Menschen hier und die Millionen an Spenden", erklärte
medico-Geschäftsführer Gebauer, "dürfen nicht dazu führen, dass
plakative schnelle Hilfe umgesetzt wird, nach deren langfristigen
Effekten nicht gefragt wird." Bei aller berechtigten Skandalisierung
der Nöte der Menschen - nach der Meeresflut darf nicht eine
willkürliche Hilfsflut entstehen, die vorhandene Infrastruktur und
Selbsthilfe auch noch hinwegspült. Es müsse zielgerichtet
entwicklungsorientierte Nothilfe geleistet werden, die
dezentralisierte Strukturen zum Beispiel in der Gesundheitsversorgung
und Krisenprävention unterstützt und aufbaut.
Angesichts der Tsunami-Katastrophe forderte der medico-Partner,
der indische Gesundheitswissenschaftler und Mitarbeiter des
Gesundheitsnetzwerkers "People's Health Movement" Prof. Dr. Ekbal die
Entwicklung eines Katastrophenpräventionsprogramms, das "in erster
Linie die gefährdetsten Gruppen stärkt". In der Regel sind das die
ärmsten Bevölkerungsschichten. Dazu gehöre, so Ekbal, dass diese
Gruppen an der Entwicklung einer Krisenprävention beteiligt werden
müssten. "Es muss auf deren Erfahrungen und Bedürfnissen basieren und
kann nicht von oben herab verkündet werden." Außerdem müsse anerkannt
werden, dass Gemeinden, die gefährdet sind, ein "Recht auf
Katastrophenpräventions- und -Schutzprogramme" hätten, was die
humanitäre Hilfe einschließe.  Es gehe nicht an, dass dies nur als
karitativer Akt nach Gutdünken zur Verfügung gestellt würde.
medico international unterstützt derzeit in Indien das People´s
Health Movement, das gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen
Initiativen in Südindien die Notversorgung der betroffenen
Bevölkerung organisiert. Parallel arbeitet das People's Health
Movement  an einem Monitoring-Mechanismus, um mit seinem Netzwerk
lokaler Initiative im südasiatischen Raum sicherzustellen, dass die
Hilfsleistungen auch wirklich bei denen ankommen, die sie bedürfen
und Missbrauch vorzubeugen.
In Sri Lanka steht  medico in Verbindung mit der lokalen
Nichtregierungsorganisation "SEED". Neben einer Gehörlosenschule,
verschiedenen Siedlungsprojekten und dem Aufbau von örtlichen
Krankenstationen hat SEED in den vergangenen Jahren auch die
Organisation partnerschaftlicher Strukturen zwischen singhalesischen
und tamilischen NGOs als einen Schwerpunkt seiner Arbeit begriffen. 
Für die aktuelle Katastrophe hat SEED in Zusammenarbeit mit dem
NGO-Konsortium in Vavuniya die Koordination für Hilfeleistungen vor
allem für die nördliche Halbinsel Jaffna übernommen. Neben der
Versorgung von Verletzten und Überlebenden mit Medikamenten, Decken
und Verpflegung stellt sich dort eine besondere Herausforderung:
Durch den jahrzehntelangen Krieg zwischen den Tamil Tigers und der
Armee ist insbesondere die Jaffna-Halbinsel vermint. Anstrengungen in
den vergangenen Monaten und Jahren diese Flächen als vermint bzw.
minenfrei zu kennzeichnen, sind durch die Flutwelle des Seebebens
zunichte gemacht.
Für diese Arbeit bittet medico international  um Spenden unter dem
Stichwort "Seebeben" auf die Kontonummer: 1800, Frankfurter
Sparkasse, BLZ: 50050201
Weitere Informationen unter www, medico.de
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Katja Maurer, 069 -9943829, 0171 1221261

Original-Content von: medico international e.V., übermittelt durch news aktuell

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