Welttag der Patientensicherheit 2023: Transparenz und Patientenengagement zählen!
Welttag der Patientensicherheit 2023: Transparenz und Patientenengagement zählen!
Dr. Bente Heinig ist seit 2020 bei Helios als Patient Safety Officer tätig. Ihre Aufgabe ist es, zu einer bestmöglichen Patientensicherheit beizutragen. Im Interview erklärt sie, was Patientensicherheit bedeutet und warum es wichtig ist, bei Zweifeln die Stimme zu erheben.
Frau Dr. Heinig, was bedeutet Patientensicherheit im Krankenhaus?
Dr. Bente Heinig: Wenn unsere Patientinnen und Patienten zu uns in die Kliniken kommen, vertrauen sie uns ihr höchstes Gut an, ihre Gesundheit. Da wird richtigerweise vorausgesetzt, dass sie sicher, mit größter Sorgfalt und nach den aktuellen Kenntnissen der Medizin behandelt werden. Die Patientensicherheit ist für viele eine unsichtbare Begleiterscheinung im Krankenhaus. Dabei unternehmen wir ganz viel, damit dies gelingt. Per Definition ist die Patientensicherheit die Abwesenheit unerwünschter Ereignisse.
Welche Sicherheitsmaßnahmen gibt es?
Wir sorgen mit einfachen, aber wirksamen Mitteln sowie komplexen Prozessen für Sicherheit während des Behandlungsaufenthaltes. Wichtig sind zum Beispiel Namensschilder der Mitarbeitenden und Patientenidentifikationsarmbänder, damit Personen und Funktionen leicht erkannt werden können und Verwechslungen vorgebeugt wird. Es gibt genaue Vorgaben zur Medikamentenausgabe und ein ausgeklügeltes System von Checklisten rund um die Operation. Weitere wichtige Bestandteile der Sicherheitskultur sind zudem Fallbesprechungskonferenzen sowie anonyme Meldesysteme für kritische Ereignisse mit Schädigungspotenzial. Das können unter anderem Behandlungsfehler sein.
Und wenn es trotz aller Sicherheitsmaßnahmen zu einem Behandlungsfehler kommt?
Bei Helios leben wir schon seit Jahren eine offene Fehlerkultur. Damit bezeichnen wir die Art und Weise, wie mit Fehlern umgegangen wird. Unter diesem Begriff sind also Maßnahmen und Instrumente vereint, die den Umgang mit Fehlern steuern und regeln. Zum einen ist hier unsere transparente Kommunikation zu nennen: Wir ermutigen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Zwischenfälle gegenüber den Betroffenen offen anzusprechen. Zum anderen werden systematisch Behandlungsfälle mit Verbesserungspotenzial besprochen. Darüber hinaus muss in Fällen von Behandlungsfehlern durch die Kliniken eine konkrete Präventionsmaßnahme erarbeitet und mit einem Nachweis belegt werden.
Welche Rolle spielt hier die Patientin, der Patient?
Der aktuelle Aktionstag für Patientensicherheit möchte auf die Bedeutung der Perspektive und des Engagements der Patientinnen und Patienten aufmerksam machen und deren Stimme stärken. Mit dem Motto ‚Speak up!‘ oder frei übersetzt ‚Sprechen Sie es an!‘ soll auch an die eigene Aufmerksamkeit appelliert werden. Grundsätzlich gilt: Stellen Sie Fragen und melden Sie sich! Zum Beispiel direkt beim Aufklärungsgespräch, wenn Behandlungsmaßnahmen unklar sind oder später Medikamente unbekannt erscheinen.
Lässt sich Patientensicherheit sichtbar machen?
Patientensicherheit lässt sich zu mindestens transparent für alle darstellen. Helios ist der erste Klinikträger, der bereits seit 2020 Fälle von sogenannten Patientensicherheitsindikatoren veröffentlicht. Dazu gehören zum Beispiel unabsichtlich belassene Fremdkörper bei Operationen, Seitenverwechslungen, schwerwiegende Medikationsfehler sowie Stürze mit schwerer Folge im Krankenhaus. Diese Zahlen sind für alle auf unserer Website einsehbar. In Ländern wie England oder den USA besteht für diese Daten bereits eine Meldepflicht. Deutschland ist hier leider noch nicht ganz so weit.
Außerdem setzen wir schon seit über 20 Jahren auf ein medizinisches Qualitätsmanagementsystem und machen die Ergebnisse transparent. Wir beschreiben unter dem Vorzeichen Qualität nicht nur Strukturen und Prozesse, sondern verbessern das, was für unsere Patientinnen und Patienten am wichtigsten ist: das Behandlungsergebnis.
Wie kommen Sie zu Ihrem Job als „Patient Safety Officer“?
Mein Interesse für Patientensicherheit und rechtliche Fragen begleiten mich bereits seit Beginn meines Berufslebens. Zunächst habe ich Jura studiert und nach Studienabschluss direkt ein Medizinstudium angeschlossen. Ich bin Fachärztin für Innere Medizin und habe in diesem Bereich einige Jahre an einer Universitätsklinik gearbeitet. Da war der Wechsel zu Helios im Auftrag der Patientensicherheit naheliegend.
Helios veröffentlicht seit vielen Jahren transparent Daten zur medizinischen Qualität unter: helios-gesundheit.de/qualitaet
Am 17. September ist der Welttag der Patientensicherheit. Hilfreiche Informationen auf der Website des Aktionsbündnis Patientensicherheit unter: aps-ev.de
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Helios ist Europas führender privater Gesundheitsdienstleister mit insgesamt rund 126.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Gruppe in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 24 Millionen Menschen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2022 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 11,7 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 86 Kliniken, rund 240 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit etwa 600 kassenärztlichen Sitzen, sechs Präventionszentren und 21 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,5 Millionen Menschen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios beschäftigt in Deutschland mehr als 76.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von rund 7,0 Milliarden Euro. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 58 Kliniken, davon acht in Lateinamerika, über 100 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 18,9 Millionen Patient:innen behandelt, davon 17,8 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 47.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 4,4 Milliarden Euro.
Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 44 Kliniken und 37 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.800 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 250 Millionen Euro.
Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.
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Birgit Gugath Pressesprecherin Telefon: 0173 2812169 E-Mail: presse@helios-gesundheit.de