Pressemitteilung Helios Ambulant // Wenn der Wintertraum zum Alptraum wird: Alles über Skiverletzungen
Wenn der Wintertraum zum Alptraum wird: Alles über Skiverletzungen
Die Winterferien stehen bevor und für viele bedeutet das Skiurlaub in den Bergen. Doch der Traum von einer schönen Schneelandschaft und präparierten Pisten kann sich schnell in einen Alptraum verwandeln. In der Saison 2021/2022 kam es allein bei deutschen Wintersportlerinnen und -sportlern zu rund 39.000 Verletzungen. Im Vergleich zu anderen Sportverletzungen sind diese zudem meist langwieriger und komplizierter.
Wenn der Wintertraum zum Alptraum wird: Alles über Skiverletzungen
Die Winterferien stehen bevor und für viele bedeutet das Skiurlaub in den Bergen. Doch der Traum von einer schönen Schneelandschaft und präparierten Pisten kann sich schnell in einen Alptraum verwandeln. In der Saison 2021/2022 kam es allein bei deutschen Wintersportlerinnen und -sportlern zu rund 39.000 Verletzungen. Im Vergleich zu anderen Sportverletzungen sind diese zudem meist langwieriger und komplizierter.
Welche Skiverletzungen häufig vorkommen, welche Ursachen diese haben, wie man sie behandelt oder sogar vermeidet, was man bei einem vorangegangenen Trauma beachten sollte und wie man sich im Falle eines Unfalles verhält, erklärt unser Experte Dr. Peter Kranen, Ärztlicher Leiter des Helios MVZ Manus Klinik und Medical Consultant der Helios Konzerngeschäftsführung, Sportmediziner und Spezialist für konservative und operative Behandlungen von Sportverletzungen.
Was sind die häufigsten Verletzungen beim Skifahren?
Mit ungefähr 28 Prozent sind Knieverletzungen, in der Saison 2021/2022 die Spitzenreiter unter den Skiverletzungen. Das Knie ist beim Skifahren hohen Gewalteinwirkungen ausgesetzt. Es muss die Pistenbeschaffenheit und Stöße durch die Geschwindigkeit ausgleichen. Das führt zu einer starken Belastung der Bänder und des Meniskus. Wird die Belastung zu groß oder kommt es zu einem ungünstigen Sturz, kann der Meniskus oder das Kreuzband reißen. In extremen Fällen kann sogar der Schienbeinkopf brechen.
Schulterverletzungen rangieren mit rund 15 Prozent auf dem zweiten Platz. Meist sind es Brüche des Schlüsselbeins, Verrenkungen des Schultergelenks oder Schulterfrakturen. Aber auch Verletzungen der Sehnen und Muskelansätze können durch ungünstige Stürze entstehen. Des Weiteren werden auch Hüfte, Beine, Kopf und Rumpf bei Stürzen oft in Mitleidenschaft gezogen.
Welche Ursachen haben die Verletzungen?
Die meisten Verletzungen im Skiurlaub ereignen sich in den ersten Tagen und entstehen durch Stürze, weniger durch Kollision mit anderen Skifahrern. Der ersten und letzten Abfahrt des Tages gilt besondere Aufmerksamkeit: Denn fehlendes aktiveren und aufwärmen der Muskulatur morgens und Erschöpfung am Abend erhöhen das Risiko für einen Sturz erheblich. Eine weitere auffallend häufige Ursache für Knieverletzungen ist auf eine falsch eingestellte Bindung zurückzuführen. Wenn sich der Ski bei einem Sturz nicht löst, ist das Knie extremen Krafteinwirkungen ausgesetzt. Gefährlich ist aber auch eine zu locker eingestellte Bindung, der Ski löst sich bei schneller Fahrt und es entstehen schwere Stürze. Deshalb sollte die Skibindung immer von einem Experten – entsprechen des Gewichtes und des Fahrkönnens eingestellt werden. Selbstüberschätzung, riskantes Fahrverhalten oder ggf. auch der Einfluss von Alkohol spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle bei Unfällen.
Was jedoch häufig nicht vermutet wird, sind die sogenannten Bagatellunfälle. Nach einer langen und schweren Abfahrt steht man erschöpft am Lift, die Muskulatur entspannt sich und durch eine Unachtsamkeit verdreht man sich das Kniegelenk.
Des Weiteren passieren nach 2-4 Tagen häufig Ermüdungsunfälle. Ursache dafür ist, dass die Bein- und Rumpfmuskulatur durch die ungewohnte tägliche starke Belastung ermüdet Wenn sich der erste Muskelkater bemerkbar macht, sollte man eine Pause einlegen und der Muskulatur eine Erholungspause gönnen.
Wie werden Knieverletzungen behandelt?
In Europas Skigebieten ist eine gute medizinische Versorgung vorhanden. Aufgrund der hohen Fallzahlen sind die Kliniken vielerorts auf die Eingriffe spezialisiert. Ob eine Operation vor Ort nötig ist, wird anhand der Verletzung entschieden. Wichtig: In den meisten Fällen besteht keine Notwendigkeit sich vor Ort operieren zu lassen. Als Patient kann man immer selber entscheiden, wo und wer die Verletzung operiert. Zunächst ist es wichtig, dass durch entsprechende Untersuchungen mit Röntgen und evtl. MRT die richtige Diagnose gestellt wird. Welche Behandlung erforderlich ist, kann dann zuhause mit dem Facharzt besprochen werden. Ein Bruch des Schienbeinkopfes muss hingegen schnellstmöglich operiert werden, um Folgeschäden zu verhindern. Aber auch hier kann häufig eine entsprechende Ruhigstellungsschiene angelegt werden und die Behandlung zu Hause in einer spezialisierten Einrichtung erfolgen.
Was kann ich tun, wenn ich mich schon einmal verletzt habe?
Entscheidend ist die körperliche Fitness und das Fahrkönnen. Mit einem Knie- oder Gelenkschaden sollte man nur Skifahren, wenn man eine entsprechende Fitness und Muskulatur hat und ein geübter Fahrer ist. Um z.B. dem Kniegelenk Stabilität zu geben, kann eine Orthese helfen. Auch mit einem künstlichen Gelenk muss man nicht zwingend auf das Skifahren verzichten. Bereits 6 bis 9 Monaten nach dem Einsetzen, ist der Wintersport wieder möglich. Allerdings sollte die Belastung so gering wie möglich gehalten werden. Vom Skifahren sollte abgesehen werden, wenn man kein geübter Skifahrer ist und auch keine entsprechende Fitness besteht. Ob das der Fall ist, sollte vorher ärztlich abgeklärt werden. Eine gute körperliche Vorbereitung, wie Muskelaufbau-, Koordinations- und Ausdauertraining, ist in jedem Fall angeraten. Trainierte Muskeln bewahren vor Stürzen und schützen gleichzeitig Sehnen und Gelenke.
Wie kann ich Verletzungen vermeiden?
Zur optimalen Vorbereitung auf den Skiurlaub, ist es wichtig, bereits mehrere Wochen vor Urlaubsbeginn mit den Training anzufangen. Der Fokus bei Skigymnastik liegt vor allem auf Übungen für Rumpf und Beine, da diese beim Pistensport besonders beansprucht werden. Gezielte Übungen wie z. B. Kniebeugen, Standwaage oder Seitstütz trainieren genau die Muskelgruppen, die für ausreichend Kraft und eine korrekte Haltung beim Skifahren sorgen. Um auf der Piste nicht direkt außer Atem zu kommen, sollte das Ausdauertraining nicht aus dem Auge gelassen werden. Ein gutes Outdoor Konditionstraining sind Radfahren, Mountainbiken, Joggen oder Inline-Skaten. Für das Workout zuhause ist Seilspringen sehr effektiv. Unmittelbar bevor es auf die Piste geht, sind 10 Minuten dehnen und warm machen angesagt, um die Durchblutung zu fördern und das Verletzungsrisiko zu reduzieren.
Generell wird empfohlen, erste Fahrversuche langsam, auf einer blauen Piste, angehen zu lassen und das Tempo etappenweise zu steigern. Auch die Ausrüstung sollte vor jedem Skiurlaub geprüft werden, damit die Bindung richtig eingestellt ist.
Wie verhalte ich mich, wenn ich einen Unfall beobachte?
Zeugen eines Skiunfalls, sind dazu verpflichtet zu helfen. Als erstes muss die Unfallstelle abgesichert werden, um Folgeunfälle zu verhindern. Dazu kann man die Skier oder Skistöcke verwenden. Diese steckt man ca. 10 Meter oberhalb des Unfalls gekreuzt in den Schnee. Durch die Markierung werden andere Skifahrer gewarnt. Ist die Stelle abgesichert, folgt die Prüfung der Verletzungen. Sind diese schwerwiegend, muss unbedingt der Notruf getätigt oder die Bergrettung informiert werden. Die Nummer der Bergrettung kann je nach Land unterschiedlich sein, daher ist es ratsam, sich vorher zu informieren.
Was ist zu beachten, wenn ich mich selbst verletzte?
Im Falle eines Unfalls ist es von größter Bedeutung, ruhig zu bleiben. Oft reicht ein kurzer Selbst-Check nach dem Sturz oder der Kollision aus, um die Orientierung wiederzuerlangen. Wenn man unsicher ist, ob schwerwiegende Verletzungen vorliegen, ist es empfehlenswert, den Notruf zu wählen.
Für den Fall, dass eine medizinische Versorgung im Ausland erforderlich ist, sollte vorher geprüft werden, welche Leistungen von der Versicherung übernommen werden. Zwar haben Versicherte grundsätzlich in allen EU-Staaten, Norwegen, Island, Liechtenstein und der Schweiz Anspruch auf medizinisch notwendige Leistungen, aber manchmal wird auch nur der Rücktransport übernommen. Um sicherzugehen und wenn man sich in einem Land außerhalb dieser Regionen befindet, ist es empfehlenswert, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen.
Pressekontakt:
Annette Kary
Referentin Unternehmenskommunikation & Marketing
Tel: +49 175 98 31 564
E-Mail: annette.kary@helios-gesundheit.de
Helios ist Europas führender privater Gesundheitsdienstleister mit insgesamt rund 126.000 Mitarbeitenden. Zum Unternehmen gehören unter dem Dach der Holding Helios Health die Helios Gruppe in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika und die Eugin-Gruppe mit einem globalen Netzwerk von Reproduktionskliniken. Mehr als 24 Millionen Menschen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2022 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von rund 11,7 Milliarden Euro.
In Deutschland verfügt Helios über 86 Kliniken, rund 240 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit etwa 600 kassenärztlichen Sitzen, sechs Präventionszentren und 27 arbeitsmedizinische Zentren. Jährlich werden in Deutschland rund 5,5 Millionen Menschen behandelt, davon 4,4 Millionen ambulant. Helios setzt seit seiner Gründung auf messbare, hohe medizinische Qualität sowie Transparenz der Daten und ist bei 87 Prozent der Qualitätsziele besser als der bundesweite Durchschnitt. In Deutschland beschäftigt Helios mehr als 76.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von rund 7,0 Milliarden Euro. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.
Quirónsalud betreibt 58 Kliniken, davon acht in Lateinamerika, über 100 ambulante Gesundheitszentren sowie rund 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 18,9 Millionen Patient:innen behandelt, davon 17,8 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt mehr als 47.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 4,4 Milliarden Euro.
Das Netzwerk der Eugin-Gruppe umfasst 44 Kliniken und 37 weitere Standorte in zehn Ländern auf drei Kontinenten. Mit rund 1.800 Beschäftigten bietet das Unternehmen ein breites Spektrum modernster Dienstleistungen auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin an und erwirtschaftete 2022 einen Umsatz von 250 Millionen Euro.
Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius.