Johanniter-Forum: Palliativmedizin und Hospizarbeit / Forderungskatalog für Schwerstkranke erstellt
Berlin (ots)
"Hospizarbeit, Palliativmedizin und Palliativ-Care müssen zukünftig unverzichtbarer Bestandteil der ambulanten und stationären Altenhilfe sein", fordert die Fachbereichsleiterin Soziale Dienste der Johanniter, Silvana Radicione. Obwohl in den letzten Jahren eine große Anzahl spezialisierter Einrichtungen entstand, gilt es, die Versorgung schwerkranker und sterbender Menschen in Deutschland noch deutlich zu verbessern. Die zentralen Forderungen aus Sicht der Johanniter sind daher:
* Gesicherte Finanzierung der ambulanten Hospizarbeit. * Palliativmedizin und Hospizarbeit dürfen nicht auf Spezialeinrichtungen begrenzt bleiben. * Verstärkte Forschung in der Palliativmedizin. Hierfür müssen die finanziellen und strukturellen Voraussetzungen an den Universitäten geschaffen werden. * Die Grundlagen der Palliativmedizin und der Hospizarbeit müssen mit aufgenommen werden in die Lehr- und Ausbildungspläne für medizinische, pflegerische und psychosoziale Berufe. * Die Leistungskataloge der Kranken- und Pflegeversicherungen müssen erweitert werden. Längst überfällig ist die Finanzierung psychosozialer Betreuungsleistungen durch ausgebildetes Fachpersonal.
180 Ärzte, Psychologen, Seelsorger, Heimleiter, Pflegekräfte und ehrenamtlich Engagierte aus ganz Deutschland treffen sich derzeit zum Johanniter-Forum in Berlin, um sich über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Hospizarbeit und der Palliativmedizin zu informieren. Fachreferenten aus Norwegen und den Niederlanden ermöglichen den internationalen Vergleich. Dabei hinkt Deutschland noch immer deutlich hinterher. In Ländern wie Grossbritannien, Schweden, Kanada und Neuseeland gehört Palliativmedizin nicht nur zum fest etablierten Lehrplan der Universitäten, sondern ist auch die Hospizarbeit fest in das Gesundheitssystem integriert.
Ein veränderter Umgang mit Leben, Sterben und Tod ist die zentrale Idee der Hospizarbeit und Palliativmedizin. Dabei geht es nicht um aktive Sterbehilfe, sondern um Sterbegleitung und tatkräftige Lebenshilfe, das unterstreicht Prof. Dr. Eberhard Klaschik. Prof. Klaschik ist Inhaber des ersten deutschen Lehrstuhls für Palliativmedizin an der Universität in Bonn und Leiter des Zentrums für Palliativmedizin am dortigen Malteser-Krankenhaus. Ein ganzheitliches Konzept, das Kommunikation, Ethik und Mitmenschlichkeit verbunden mit einer exzellenten Schmerzkontrolle umfasst, sei die zeitgemäße Form der humanen Sterbebegleitung, so der Mediziner. Ziel muss die Erhaltung der Autonomie und Würde des Patienten sein.
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