Weitere Hilfslieferungen der Johanniter nach Polen
Opfer erhalten
nur geringe Entschädigung
Berlin (ots)
Ein weiterer Hilfsgütertransport der Johanniter wird spätestens am Samstag im Hochwassergebiet am Oberlauf der Weichsel eintreffen. In der 7.000 Einwohner-Gemeinde Solec na Wisla, 120 Kilometer südwestlich von Lublin, werden für die Aufräumungsarbeiten besonders Gummistiefel, Handschuhe und Desinfektionsmittel benötigt. 400 Wohnhäuser sowie die Grundschule des Ortes wurden hier vom Hochwasser vernichtet. 1.500 Menschen sind noch immer in Notunterunterkünften untergebracht. "Diese Menschen haben alles verloren", sagt Bürgermeister Gregor Kucharczyk. Betroffen sind vor allem die ärmeren Obst- und Gemüsebauern der Gegend. Hilflos müssen sie mit ansehen wie ihre unreifen Früchte nun auf den überschwemmten Feldern verfaulen. Wer Haus und Hof verloren hat soll mit 15.000 Zloty, umgerechnet zirka 7.000 Mark, vom Staat entschädigt werden. Bürgermeister Kucharczyk bezeichnet dies als eine rein ideelle Hilfe. Ein einfaches Holzhaus zu bauen, kostet ungefähr 25.000 Mark rechnet er vor, vom notwendigen Hausrat ganz zu schweigen. Wie es weitergehen soll, weiß so recht niemand. Außer einigen Lebensmittellieferungen und dem Einsatz der Feuerwehr blieb bisher jede staatliche Hilfe aus. Doch es gibt drängende Probleme. Die gesamte Trinkwasserversorgung ist zusammengebrochen. Während das zurückgehende Hochwasser langsam die Durchgangsstraßen wieder freigibt, beginnen Hausmüll, Fäkalien, Kadaver und aufgeweichtes Mobiliar in der Sonne zu verrotten. Die Angst vor Krankheiten und Epidemien geht um.
Bereits in der vergangenen Woche konnten die Johanniter Hilfsgüter, finanziert mit großzügiger Unterstützung der Evangelischen Kirche im Rheinland und des Auswärtigen Amtes, in das Überschwemmungsgebiet bringen. Die Verteilung an die Betroffenen erfolgt in enger Kooperation mit den lokalen Behörden und dem Diakonischen Werk in Polen. Die Johanniter sind bereits seit einigen Jahren mit Sozialstationen in Polen engagiert und daher mit den Verhältnissen vor Ort bestens vertraut.
Für diese und weitere Hilfsmaßnahmen sind die Johanniter dringend auf Ihre Spende angewiesen:
Konto: 88 88 Bank für Sozialwirtschaft Köln, (BLZ: 370 205 00) Stichwort: Polenhilfe
Rückfragen: Johanniter-Unfall-Hilfe Bundesgeschaftsstelle Berlin Lutzowstr. 94 10 785 Berlin Tel: 030 / 2 69 97-185 Fax: 030 / 2 69 97-109
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