Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
Jubiläum an der katho: Fachbereich Gesundheitswesen feiert 30-jähriges Bestehen
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Jubiläum an der katho: Fachbereich Gesundheitswesen feiert 30-jähriges Bestehen
Im Wintersemester 1994/95 starteten erstmals Studierende im neu gegründeten Fachbereich Gesundheitswesen ihr „Pflegemanagement“-Studium. Seither ist das Studienangebot für Gesundheitsberufe an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) kontinuierlich gewachsen. Mit neuen Studiengängen und modernen Lehrmethoden ist der Fachbereich für die Zukunft bestens aufgestellt.
Die beginnende Akademisierung der Gesundheitsberufe prägte die Anfangszeit des Fachbereichs Gesundheitswesen. Unter Prof. Dr. Heribert W. Gärtner (1955-2017), Gründungsvater und späterer Dekan, gelang im Wintersemester 1994/95 der Start des Diplom-Studiengangs „Pflegemanagement“ an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) mit damals noch 120 Studierenden. Wenig später kam im Jahr 1997 Prof.in Gertrud Hundenborn an die Hochschule und baute erfolgreich den Studiengang „Pflegepädagogik“ auf – dies geschah zu einer Zeit, als für angehende Pflegelehrer_innen lediglich Weiterbildungskurse vorgesehen waren.
Es folgten im Jahr 1997 der bis heute in Deutschland einmalige Studiengang „Schulleitungsmanagement“ unter Prof. Dr. Wolfgang Matthias Heffels, im Jahr 2013 die „Hebammenkunde (Midwifery)“ unter Prof.in Dr.in Sabine Hartmann-Dörpinghaus sowie im Jahr 2019 der Studiengang „Angewandte Pflegewissenschaft“ unter Prof.in Dr.in Anke Helmbold. Dieser Studiengang fokussiert eine Akademisierung im klinisch-praktischen Bereich.
Mit dem Studiengang „Angewandte Hebammenwissenschaft“ kamen jüngere Studierende
War bis dahin eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein Pflege- bzw. Gesundheitsstudium Zugangsvoraussetzung für einen katho-Studienplatz im Gesundheitswesen, kamen vor drei Jahren mit dem primär qualifizierenden Studiengang „Angewandte Hebammenwissenschaft (B.Sc.)“ erstmals jüngere Studierende direkt von der Regelschule an den Fachbereich. „Dies kam einem Kulturwandel gleich und war Anlass für eine kritische Reflexion darüber, wie jüngeren Studierenden der Lernstoff erfolgreich vermittelt werden kann“, sagt Roland Brühe, der selbst an der katho studierte und heute Professor für Pflegepädagogik ist.
Studienplätze im Fachbereich Gesundheitswesen sind bis heute gefragt und ein Studium in den verschiedenen Settings und Bildungseinrichtungen von Pflege und Gesundheit hoch angesehen. Ein Grund dafür, dass derzeit mehrere Interessent_innen auf einen Studienplatz kommen. Zum Fachbereich zählen mittlerweile rund 530 Studierende sowie 19 Professor_innen, vier Lehrkräfte für besondere Aufgaben, vier Wissenschaftliche Mitarbeitende und fünf Verwaltungsmitarbeiterinnen.
„Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung“ ist bundesweit renommiert
Nicht zuletzt prägt das renommierte „Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V.“ (DIP) die Forschungslandschaft – es wurde unter Prof. Dr. Frank Weidner als An-Institut der katho im Jahr 1999 gegründet, dessen Geschäftsführer er heute ist. Bekannt ist das jährliche „Pflege-Thermometer“, für das das DIP Leitungskräfte zur Situation der Pflege und Patientenversorgung in der Pflege bundesweit befragt. Das „Pflege-Thermometer“ ist zu einem wichtigen Gradmesser geworden, das auch von der Landes- und Bundespolitik aufgegriffen wird.
Wie hoch die Expertise des Instituts ist, zeigt auch die Tatsache, dass bereits drei Persönlichkeiten aus dem DIP mit dem „Deutschen Pflegepreis“ ausgezeichnet wurden: Prof. Dr. Frank Weidner (2013), Prof. Dr. Michael Isfort (2017) und Prof.in Gertrud Hundenborn (2020) – das ist einmalig für eine Institution.
Mehr praktische Fähigkeiten der Studierenden dank der ‚Skills Labs‘
Auch für die Zukunft ist der Fachbereich Gesundheitswesen bestens aufgestellt: So gibt es am Standort Köln zwei hochmoderne Skills- und Simulationslabore, in denen die angehenden Hebammen und die Pflege-Studierenden in einem geschützten Raum und außerhalb des beruflichen Alltags praktische und kommunikative Fähigkeiten erwerben und entwickeln können. In Übungssequenzen mit Simulatoren, Simulationsschwangeren und berufsspezifischem Equipment können sie ihr theoretisches Wissen anwenden. Zudem findet regelmäßig im Fach Patientensicherheit ein sog. ‚Interpersonal Skills LAB‘ mit dem Lehrbeauftragten Prof. Dr. Andreas Becker statt. Hier können Studierende gezielt ihre überfachlichen Kompetenzen trainieren und lernen dadurch, im stressigen Klinikalltag unter Zeitdruck bessere Entscheidungen zu treffen.
„Unser Fachbereich ist von Anfang an geprägt vom kritischen Hinterfragen der gesellschaftlichen Verhältnisse“, fasst Fachbereichssprecher Brühe zusammen, „es geht uns darum, den Studierenden zu vermitteln, welche Pflege eigentlich möglich ist und wo es Barrieren im Gesundheitssystem gibt.“ Ein kritischer Blick, den die Gründungsväter und prägenden Professoren Marcus Siebolds, Frank Weidner, Heribert Gärtner und Wolfgang Matthias Heffels in die katho getragen haben und der bis heute maßgeblich für den Fachbereich ist.
Kontakt für inhaltliche Fragen:
Prof. Dr. Roland Brühe
Professor für Pflegepädagogik
Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Standort Köln
T: 0221 7757-620
Pressekontakt:
Katja Brittig
Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
T: 0221 7757-508
Die Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen (katho) zählt mit 3.800 Studienplätzen zu den bundesweit größten Hochschulen für den Studiengang Soziale Arbeit. Sie ist Deutschlands größte staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft. Die katho bietet Studierenden sowie Forschenden ein familiäres Umfeld in den Arbeitsgebieten Soziales, Gesundheit und Religionspädagogik. Zurzeit sind rund 5.500 Studierende in etwa 35 Bachelor- und Masterstudiengängen – verteilt über unsere vier Standorte in Aachen, Köln, Münster und Paderborn – eingeschrieben. Die katho ist gefragte Kooperationspartnerin in Pflege und Versorgung, Sucht und Suchtprävention, Gesundheit und Soziale Psychiatrie, Bildung und Diversity, Alter und Behinderung, Inklusion und Teilhabe, Netzwerkforschung in der Sozialen Arbeit sowie pastorale Praxisforschung. Die katho kooperiert mit internationalen Universitäten und Praxiseinrichtungen in 38 Ländern.