McKinsey optimistisch
Umsatzplus in Deutschland - 200 neue Berater für 2006 gesucht - Asien verstärkt im Fokus
Düsseldorf (ots)
McKinsey geht zuversichtlich in das neue Jahr. "Wir wollen auch 2006 wieder rund 200 neue Berater einstellen und damit unsere führende Position unter den Topmanagement-Beratern ausbauen", sagte Deutschland-Chef Jürgen Kluge am Dienstag vor Journalisten in Kitzbühel, wo er erstmals die Alpine University, das internationale Trainingszentrum von McKinsey, der Öffentlichkeit vorstellte. Bereits 2005 hat McKinsey 200 neue Berater rekrutiert und damit an frühere Höchststände angeknüpft. Kluges optimistische Einschätzung für das kommende Jahr wird gestützt von einer spürbaren Belebung des Geschäfts. Für 2005 rechnet das deutsche Büro mit einem Umsatzwachstum um 3,7 Prozent von 540 Millionen Euro auf 560 Millionen Euro. Getragen wird die Zunahme vor allem von Prozessoptimierungen der Unternehmen sowie fortschreitenden, intensiven Internationalisierungs- und Kostensenkungsprojekten. Dafür spricht auch die anhaltend hohe Zahl deutscher McKinsey-Berater, die im Ausland arbeiten.
Gerade vor diesem Hintergrund zeigte sich Kluge zufrieden mit der Entwicklung. "Der verstärkte Auslandseinsatz unserer Berater, der sich nicht in unseren deutschen Zahlen niederschlägt, war 2004 ein Hauptgrund, warum wir unser hohes Niveau in Deutschland nur schwer halten konnten." Die schwache Verfassung der heimischen Wirtschaft, die Unsicherheit der Unternehmen über die Entwicklung des Standorts sowie der Mangel an qualifiziertem Nachwuchs hatten sogar zu einem Umsatzrückgang geführt. Intensives Recruiting, erste positive Signale für die Belebung der Konjunktur sowie die Hoffnung der Industrie auf durchgreifende politische Reformen wirken sich nun positiv für das deutsche Büro von McKinsey aus.
Kennzeichnend für diese Entwicklung waren bei McKinsey das solide Stammgeschäft mit großen Klienten aus allen Industrie- und Dienstleistungsbranchen sowie die wachsende Akzeptanz von Topmanagement-Beratung im Public Sector und im Mittelstand. Die desolate Situation öffentlicher Haushalte und der Zwang zur Internationalisierung der mittelständischen Industrie hätten, so McKinsey-Chef Kluge, zum Umdenken geführt. "Vor allem unsere öffentlichen Institutionen erkennen zunehmend, dass herkömmliche Mittel zur Linderung ihrer Finanznöte nicht mehr viel beitragen können. Oft fehlt die Erfahrung, solche Krisen zu meistern." Als eindrucksvollstes Beispiel nannte Kluge dabei die Entwicklung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. Dort sei es dem Management in kürzester Zeit gelungen, die Voraussetzungen für einen modernen Dienstleister zu schaffen, der schon heute auf Zuschüsse des Bundes in Milliardenhöhe verzichten könne.
Trotz verschärften Wettbewerbs gut gerüstet
Insgesamt verzeichnet das deutsche Büro von McKinsey eine Rekordzahl an Studien im ablaufenden Jahr, obwohl nach Worten von Kluge Klienten anspruchsvoller werden und "lieber zweimal hinschauen, bevor sie einen externen Berater verpflichten". Er räumte ein, dass die durchschnittliche Dauer von Studien tendenziell eher abnehme. Der aggressiver werdende globale Wettbewerb zwinge Klienten außerdem zu immer schnelleren und spezialisierteren Lösungen. Ausdruck dafür sei nach Angaben von McKinsey die bereits unübersehbar starke Präsenz internationaler Private-Equity-Gesellschaften in Deutschland. Kluge: "Für McKinsey ist die Beratung von Private-Equity-Firmen ein Wachstumsmarkt."
Auch für die Boomregionen in Asien fühlt sich McKinsey Deutschland bestens gewappnet. So wird das Asia House in Frankfurt weiter gestärkt. Es versteht sich als Kompetenzzentrum für europäische Unternehmen, die nach Asien expandieren wollen, aber auch für Unternehmen aus Asien, die ihre Märkte in Europa suchen. Nur ein Fünftel der im McKinsey Asia House arbeitenden 50 Berater und Researcher kommt aus Europa. Während sich das Asia House in der Startphase 2005 vor allem auf China konzentrierte, stehen nun auch Korea und Japan im Fokus der Klientenarbeit.
"Für uns gibt es keine Alternative zu Kompetenz und Qualität, die auch ihren Preis hat", sagte Kluge. McKinsey habe deshalb seine Investitionen in die eigene Wissensentwicklung nochmals erhöht und zahlreiche Knowledge-Initiativen in allen Industriesektoren und übergreifenden Funktionen wie Marketing, Strategie oder Risk-Management verstärkt. Dem Recruiting gilt das besondere Augenmerk. Um besonders Frauen zu helfen, Beruf und Familie besser in Einklang zu bringen, hat McKinsey eigene Kinderkrippen in den Büros München, Frankfurt und Köln eingerichtet. Die vierte Krippe öffnet 2006 in Düsseldorf.
Große Beachtung für Bildungsinitiative
Im Mittelpunkt des gesellschaftspolitischen Engagements von McKinsey Deutschland stand 2005 der zweite Berliner Bildungskongress. Er war ausschließlich der frühkindlichen Bildung gewidmet. Starke Beachtung fand dabei der McKinsey Vier-Punkte-Plan zur Förderung von Kindern im Vorschulalter. Neben massiven Investitionen in Kinderkrippen und Kindertagesstätten, besonders in sozialen Brennpunkten, fordert McKinsey eine Hochschulausbildung mit Bachelor-Abschluss für Erzieherinnen und Erziehern sowie eine konsequente Qualitätsmessung von Krippen und Kindergärten.
Im Frühjahr 2006 veröffentlicht McKinsey die Ergebnisse der fünften Runde von Perspektive Deutschland, der weltweit größten gesellschaftspolitischen Online-Umfrage, an der im vergangenen Jahr mehr als eine halbe Million Menschen teilnahm. Sie steht diesmal unter dem Motto "Wohin Deutschland?" und soll ein regional differenziertes Stimmungsbild nach der Bundestagswahl zeichnen sowie der Bereitschaft in der Bevölkerung für einschneidende Reformen nachgehen.
Das deutsche Büro ist mit Abstand das weltweit größte McKinsey-Office und steuert knapp ein Fünftel zum Gesamtumsatz der mit 83 Büros in 45 Ländern präsenten Beratungsfirma bei. McKinsey berät in Deutschland rund 40 der 50 größten Unternehmen. Zum deutschen Büro von McKinsey gehören neun Offices, sieben davon in Deutschland: Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Neben Wien zählt auch das Zagreber Büro zur deutschen McKinsey-Organisation. McKinsey Deutschland beschäftigt derzeit etwa 1900 Mitarbeiter. Davon sind rund 1130 Berater einschließlich 128 Partner. Jürgen Kluge leitet das deutsche Office seit 1999.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Rolf Antrecht, Tel.: 0211 136-4690, E-Mail: Rolf_Antrecht@mckinsey.com
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